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0350 - Die Rache der Großen Alten

0350 - Die Rache der Großen Alten

Titel: 0350 - Die Rache der Großen Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist.«
    Mir stockte der Atem. Ich hatte Mühe, die nächste Frage zu formulieren.
    »Du… du hast die Seiten gewechselt?«
    Sein Lächeln war kalt. »Es sieht wohl so aus.«
    Ich war so perplex, daß ich einen Schritt zurücktrat und mich auch Leilas Lachen nicht kümmerte, das ich hinter mir hörte. Erst ihre Stimme brachte mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
    »Ich glaube, Sinclair, deine Karten werden immer schlechter. Dein angeblicher Freund entpuppt sich als Feind, und da ich auch nicht gerade dein Freund bin, könnte ich mir vorstellen, mich auf seine Seite zu schlagen und gegen dich zu kämpfen.«
    »Dreckige Verräterin!« hörte ich Alis Stimme.
    »Halt dein Maul, Rotznase!«
    Ali schwieg. Es war besser so. Leila schoß sonst womöglich noch auf den Jungen.
    Hatte sie sich bisher im Hintergrund gehalten, so kam sie jetzt vor.
    Zuerst sah ich ihren Schatten, der rechts von mir erschien, dann tauchte sie selbst in meinem Blickfeld auf. Sie hielt noch immer das Gewehr fest. Wie zufällig zeigte die Mündung dabei auf mich, und auf ihrem Gesicht lag ein lauernder Ausdruck.
    »Bleib stehen!« fuhr der Eiserne sie an.
    Leila gehorchte, denn solche Töne kannte sie. »Okay, du sollst nur wissen, daß ich auf deiner Seite bin.«
    »Bist du das wirklich?«
    »Ja, das bin ich. So wie du gehöre ich ebenfalls zu den Getreuen der Großen Mutter und…«
    »Schweig!« Die Stimme des Eisernen fuhr ihr in die Parade. »Damit hast du dich selbst verraten. Die Große Mutter ist nicht die, für die ich kämpfe. Sie ist eine Feindin, und ich habe geschworen, all die zu vernichten, die sich auf ihre Seite gestellt haben.«
    Leila wurde blaß. Ihre dunkle Haut nahm dabei einen fahlen Ton an.
    Sie blickte auf den Eisernen, danach auf mich, wieder zu dem Engel hin und schüttelte den Kopf.
    »Das glaube ich einfach nicht.«
    »Soll ich es dir beweisen?« fragte der Eiserne.
    Ich ahnte, auf welche Art und Weise er das versuchen würde und mischte mich ein. »Lieber nicht, wir glauben dir auch so.«
    Der Eiserne ließ sich nicht beirren. Für ihn war ich ebenso lästig wie Leila, und mit einem schnellen Griff riß er sein breites Schwert aus der Scheide.
    Leila wurde nervös. »Aber das hast du doch nicht so gemeint!« flüsterte sie. »Nein, das kann ich nicht glauben. Du wirst doch nicht etwa…«
    »Natürlich werde ich.« Die Worte waren so kalt gesprochen, daß auch ich sie glaubte.
    Und der Eiserne ging vor.
    Sein Ziel war Leila.
    Deren Gesicht verzerrte sich plötzlich in wilder Panik, ich hörte den kleinen Ali stöhnen und wußte, daß mir nur eine Möglichkeit blieb. Ich war Polizeibeamter und hatte auf das Gesetz geschworen.
    Dies beinhaltete auch, daß ich mithalf, einen Mord zu vereiteln.
    Mir blieb keine andere Wahl, als mich auf den Eisernen Engel zu stürzen…
    ***
    England
    Das Gebiet zwischen den herbstlich gefärbten Hügeln und inmitten eines Quadrats aus flammenden Steinen.
    Wie verloren wirkten die beiden Personen, die dort versuchten, uralte magische Kräfte zu wecken, damit sie ihnen zu Diensten waren.
    Kara, die Schöne aus dem Totenreich, und Myxin, der kleine Magier!
    Sie standen da, und Kara, die bleich geworden war wie eine lebende Tote, stützte sich schwer auf den Griff des Schwerts mit der goldenen Klinge. Sie hatte die magischen Kräfte angerufen, ihr Geist war hineingedrungen in die Dimensionen der Finsternis, um dort nach der Lösung des Falles zu suchen, der auf der normalen Erde seinen Anfang gefunden hatte.
    Myxin kannte diesen Zustand. Er wußte genau, daß diese Beschwörung seiner Partnerin eine immense Kraft kostete und es immer sehr lange dauerte, bis sie sich wieder erholte.
    Auch jetzt schwankte sie wie ein Rohr im Wind. Sie hielt mit den Händen so hart den Griff des Schwerts umklammert, daß die Knöchel scharf und spitz hervorsprangen. Unter der Gesichtshaut zeichneten sich deutlich die Adern ab, die Augen schienen tiefer in die Höhlen hineingedrückt zu sein und erinnerten an zwei dunkle Kirschen.
    Die Lippen bewegten sich, sie zuckten, aber Worte drangen nicht aus ihrem Mund.
    Myxin, der ebenfalls mit starken magischen Kräften gesegnet war, in diesem Fall aber nicht eingreifen konnte, griff zu und legte beide Hände um die Hüften seiner Partnerin. So konnte er sie abstützen und brauchte nicht Gefahr zu laufen, daß Kara zusammenbrach und vor seinen Füßen liegenblieb.
    Plötzlich lief ein Zittern durch ihre Gestalt. Sie öffnete den Mund, ein leiser Wehlaut drang

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