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0350 - Mörder in der Traumfabrik

0350 - Mörder in der Traumfabrik

Titel: 0350 - Mörder in der Traumfabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörder in der Traumfabrik
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kampfunfähig, und auf alle anderen mochte ich mich nicht verlassen.
    Plötzlich spitzte ich die Ohren und lauschte. Ich hatte Stimmen gehört. Verdächtig schien das zwar nicht, denn der Verbrecher verhielt sich todsicher schweigsam. Trotzdem stürmte ich in das betreffende Zimmer. Es war eine Garderobe.
    Vor mir richtete sich erschrocken ein Paar auf. Madame Baranoff und Jim Logan
    ***
    Die Schauspielerin überwand die Schrecksekunde sehr rasch Meine gezogene Pistole vornehm übersehend, tadelte sie mich mit akzentuierten Worten, die sehr nach Theater klangen: »Klopfen Sie nie an, Mister Cotton, wenn Sie eine Dame besuchen? Ich muß doch sehr bitten!«
    »Entschuldigen Sie, Madame Baranoff«, erwiderte ich, »aber mein Besuch gilt weniger Ihnen als dem Herrn dort.« Der Angesprochene machte eine hochnäsige Gebärde.
    »Wenn Sie etwas von mir wollen, so kommen Sie gefälligst ein anderes Mal!« sagte der Gangster. »Jetzt stören Sie, wie Sie sehen!«
    Logan war ein leicht zur Fülle neigender Typ um die Fünfzig, hatte schwarzes onduliertes Haar und trug an den peinlich manikürten Fingern große Ringe. Er wirkte recht feminin.
    »Mir paßt es gerade jetzt, mit Ihnen zu reden!« Ich steckte die Smith and Wesson weg.
    »Ich wüßte nicht, was wir uns zu sagen hätten!« erwiderte Logan. »Außerdem kenne ich Sie nicht!«
    »Das stört nicht«, meinte ich. »In Ihrer Umgebung geschehen merkwürdige Dinge.«
    »Und das wäre?«
    »Da treiben sich zum Beispiel Kerle herum, die harmlose Bürger mit Gewalt zu einer Taxifahrt überreden.«
    »Was habe ich damit zu tun?« fragte Logan verdutzt.
    »Noch nichts. Aber haben Sie nicht einen Anker vermißt?«
    »Ich war heute noch nicht beim Bootshaus«, sagte Logan vorsichtig. Ich merkte, daß er sich unbehaglich fühlte.
    »Das ist bedauerlich!« sagte ich und Setzte meine Bemühung fort, ihn weich zu machen. »Sicher hätten Sie uns dann auch Aufschluß darüber geben können, wer in Ihrer Umgebung mit Pistolen und Gewehren umgeht«
    »Pistolen und Gewehre? Ich habe nichts gehört«, meinte der Gangster eifrig, »Außerdem bin ich sehr selten in Santa Monica.«
    »Sie waren da, denn Ihr schwarzer Cadillac stand in der Garage! Aber es handelt sich nicht nur um die Schüsse am Strand. Jetzt eben knallte es wieder — hier auf dem Filmgelände. Ein merkwürdiger Zufall, daß Sie wieder in der Nähe sind, Logan!«
    »Was wollen Sie damit sagen?« fauchte der Gangster bösartig. Er war aufgesprungen. Madame Baranoff, die immer ungeduldiger dem Wortgeplänkel gefolgt war, assistierte kräftig: »Ihre Andeutungen sind sehr gewagt, Mister Cotton!« sagte sie mit ihrer harten, rauchigen Stimme.
    »Wenn Sie Mister Logan verdächtigen wollen, dann sind Sie auf dem Holzweg. Mister Logan befindet sich schon eine halbe Stunde bei mir und ist ein wirklicher Ehrenmann.«
    »Über diese interessante Ansicht müssen wir uns in Ruhe unterhalten«, meinte ich, »aber dazu gehen wir besser in den Vorführraum, wo noch einige Herrschaften warten, die ihre Meinung äußern möchten.«
    Ich geleitete sie zurück zum Kinosaal.
    Am Ende des Ganges stand Wolter im Gespräch mit Carter und dem Filmvorführer. Der Mann sah über Logan so gleichgültig hinweg, daß ich meinen Verdacht, Logan könne der Schütze gewesen sein, kaum noch aufrechterhalten konnte. Das Alibi, das die Schauspielerin gegeben hatte, besagte freilich noch nicht viel.
    »Konnten Sie den Kerl erkennen, der Sie niederschlug?« fragte ich den Vorführer.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Nein, dazu war es zu finster und ich blickte gerade durchs Kontrollfenster, um die Schärfe nachzustellen. Er muß leise hinter mich getreten sein, denn als ich mich wieder umdrehen wollte, schmetterte er mir eine Filmspule auf den Kopf.«
    Vielleicht trug die Büchse die Fingerabdrücke des Gangsters. Zuerst aber mußte ich mich nach dem Befinden Phils erkundigen. Ich dirigierte alle Anwesenden in den Zuschauerraum, der jetzt hell erleuchtet vor mir lag. Lediglich der nicht geschlossene Vorhang bewies, daß die Vorstellung unprogrammäßig verlaufen war. Und Phil natürlich, der entspannt im Sessel lehnte und ein Taschentuch auf der Schläfe liegen hatte. Jane Hartog betreute ihn, und die zufriedene Miene, die er dabei machte, zeigte mir, daß die Verletzung nicht sehr schlimm sein konnte. Ein Stein fiel mir vom Herzen.
    »Nur eine Schramme!« sagte mein Freund. »Hast du den Kerl wenigstens erwischt?«
    »Vielleicht«, erwiderte ich augenzwinkernd, und

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