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0351 - Der versklavte Riese

Titel: 0351 - Der versklavte Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als falsch erwiesen. Die Zeitpolizisten hätten keine fünfzig Dolans eingesetzt, um einen funktionsfähigen Partner zu retten. Trotzdem bestand die Gefahr, daß der ausgebrochene Dolan kämpfen würde, wenn die WYOMING sich ihm näherte.
    Auf den Bildschirmen wurde der Dolan schnell größer. Immer wieder brach sein Paratronschutzschirm zusammen.
    „Wir werden ein Beiboot ausschleusen, das im geeigneten Augenblick mit einem Kommando von Spezialisten auf dem Dolan landet", verkündete Bully.
    „Entschuldigen Sie, Sir", sagte Redhorse hastig. „Halten Sie ein solches Vorgehen für richtig?"
    Bully kniff die Augen zusammen.
    „Haben Sie bessere Vorschläge?"
    Redhorse deutete auf Tako Kakuta, der mit Camaron Olek zusammenstand. Olek und der Teleporter diskutierten heftig miteinander.
    „Ich nicht", sagte Redhorse. „Ich bin jedoch sicher, daß Kakuta und der Oberstleutnant eine Idee haben."
    Kakuta lächelte, und sein Gesicht erinnerte an das eines Kindes.
    „Der Oberst hat recht", sagte er. „Olek und ich melden uns freiwillig."
    „Freiwillig?" brauste Bully auf. „Wozu?"
    „Kakuta kann mit mir an Bord des Dolan springen", schlug Olek vor. „Wir warten, bis die Paratronblase um den Dolan zusammenbricht, dann springen wir."
    „Ich sprach von einem Beiboot", sagte Bully.
    Redhorse mischte sich wieder ein.
    „Ein Beiboot ist zu unbeweglich, Sir", sagte er. „Tako Kakuta kann jederzeit zurückspringen, auch wenn er sich im Innern des Dolan befindet. Mitglieder eines Spezialkommandos müßten erst an Bord des Beibootes zurückkehren, wenn sie fliehen wollten."
    Bully war halbwegs überzeugt, obwohl er den Teleporter nicht einer solchen Gefahr aussetzen wollte.
    „Ich bin ein Fachmann für Dolans", sagte Camaron Olek. Seinem Gesicht war nicht zu entnehmen, ob der leicht spöttische Unterton seiner Stimme gewollt oder unbewußt war.
    „Ich halte das Beiboot nicht für die beste Lösung."
    Mit einem Achselzucken gab Bully nach.
    „Legen Sie Kampfanzüge an", sagte er. „Und machen Sie keine Dummheiten."
    Kakuta und Olek gingen davon, um ihre Ausrüstung zu holen.
    „Oberst!" rief Reginald Bull. „Wohin wollen Sie?"
    Redhorse verschränkte die Arme über der Brust und starrte aus seinen dunklen Augen gleichgültig auf Bully herab.
    „Ich hole mir einen Anzug", erklärte Redhorse.
    Bully versteifte sich.
    „Wozu?" wollte er wissen.
    Redhorse fuhr mit einer Hand über sein schwarzes Haar.
    „Ich dachte mir, daß Kakuta ohne Schwierigkeiten zwei Männer mit an Bord des Dolan nehmen kann", meinte er.
    „Und Sie glauben, daß Sie der zweite Mann sind?"
    „Ja", bekräftigte Redhorse gelassen.
    „Solange ich zurückdenken kann, waren Sie ein sturköpfiger Narr, der sich mit anderen sturköpfigen Narren in irgendwelche Abenteuer stürzte", warf ihm Bully vor.
    „Schon möglich, Sir", sagte Redhorse und sah nicht im mindesten niedergeschlagen aus.
    „Sie könnten mich immerhin um Genehmigung fragen"' sagte Bully wütend.
    „Sir, ich dachte, Sie würden mich dazu auffordern, Tako und Oberstleutnant Olek zu begleiten."
    Bully traute seinen Ohren nicht.
    „Was reden Sie da?"
    „Ich war schließlich im Arsenal der Giganten", erinnerte Redhorse. „Meine Erfahrung ist genauso wertvoll wie die Camaron Oleks."
    Noch immer stand Redhorse abwartend da. Auch Kakuta und Olek waren stehengeblieben und warteten auf Reginald Bulls Entscheidung.
    „Gehen Sie!" rief Bully aufgebracht.
    Als Redhorse steifbeinig davonging, rief Bully ihm nach: „Achten Sie auf Ihren Skalp."
     
    2.
     
    Die drei Männer in ihren dunkelgrünen Kampfanzügen standen in der Zentrale der WYOMING und beobachteten den Bildschirm.
    Der Dolan, der ihr Ziel war, flog mit niedriger Geschwindigkeit. Für die WYOMING war es leicht, ihm in einem Abstand von vierhundert Kilometern zu folgen.
    Reginald Bull hatte die Kontrollen des Schlachtkreuzers übernommen. In einer Entfernung von sechshunderttausend Kilometern tobte noch immer die Schlacht zwischen den fünfzig Dolans und den terranischen Schiffen.
    „Sobald der Schutzschirm des Dolan zusammenbricht, springen wir", kündigte Tako Kakuta an.
    Don Redhorse fand die alte Weisheit bestätigt, daß Geschehnisse, auf die man dringend wartete, spät oder gar nicht eintrafen. Wenn sie Pech hatten, blieb die Paratronblase des Dolan stabil, so daß der Mutant sie nicht durchdringen konnte.
    „Ich möchte nicht, daß Sie sich stundenlang an Bord des Dolan aufhalten", betonte Reginald Bull noch einmal.

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