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0352 - Hemators tödliche Welt

0352 - Hemators tödliche Welt

Titel: 0352 - Hemators tödliche Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lippen waren fest geschlossen, die Augen ein wenig verengt. Obwohl er nichts sagte, spürte Myxin sehr stark den Hauch einer Feindschaft, die ihm entgegenwehte.
    Todfeindschaft!
    Beide waren sie Gefangene dieser fremden Welt, doch beide waren sie auch Gegner, wobei der eine sich über den Tod und die Vernichtung des anderen freuen würde, wie es aussah.
    Im Vergleich zur Größe des falschen Engels wirkte Myxin klein, fast unscheinbar.
    Wie immer trug er seinen langen Mantel, aus dessen Kragen der schmale Kopf hervorschaute. Seine Haut schimmerte in einem leichten Grün, ansonsten besaß er ein menschliches Gesicht, aber in ihm steckten gewaltige Kräfte.
    Würden sie auch ausreichen, um den Eisernen Engel zum Kampf aufzufordern?
    Da war sich Myxin nicht so sicher. Das Schicksal hatte ihm einen Streich gespielt und ihm ein feindliches Wesen an seine Seite gegeben. Nicht nur das, dieser Feind gehörte sogar zu den Großen Alten, und Myxin hatte die Geste des Engels genau verstanden.
    Niemand zog zum Spaß sein Schwert. Wer die Waffe hervorholte, wollte auch töten.
    Und der Eiserne Engel hatte dies vor. Er begann scharf zu lachen, bevor er dem kleinen Magier erklärte, was er mit ihm vorhatte.
    »Es ist ein für mich günstiges Schicksal gewesen, das uns in diese Welt getrieben hat. Uns beide.«
    »Wieso günstig?« fragte Myxin.
    Der Eiserne Engel lachte ihn an oder aus. »Weil ich hier alle Chancen habe, dich zu töten, Magier. Wir kennen dich, wir kannten dich schon lange und wußten auch, daß du die Seite gewechselt hast. Du hättest noch die Chance bekommen, dich zu entscheiden. Das hast du getan. Du stehst den Menschen bei, obwohl du eigentlich zu uns gehörst und schwarzmagisches Blut in deinen Adern fließt. Einmal hast du den Verräter gespielt, das war ein Bluff, und es wird bestimmt nicht wieder vorkommen. Dafür sorge ich, auch wenn meine Welt nicht mehr existiert. Aber ich habe Freunde.«
    »Die restlichen Großen Alten, wie?«
    »Jawohl. Sie werden mir zur Seite stehen. Ein jeder hilft den anderen. Weißt du eigentlich, in welcher Welt wir hier gelandet sind, Magier?«
    Myxin schaute sich um, während er dabei seine schmalen Schultern in die Höhe hob. »Ich kann es nur erraten. Wir sind…«
    »Bei Krol!« vollendete der falsche Engel.
    Myxin sagte nichts. Das hatte er erwartet, als er zum erstenmal den Boden sah. Wie gefrorener Schleim wirkte er auf ihn, und Krol war eine ganz besondere Figur in diesem Spiel.
    Ein Mutant, eine Mischung aus Tier und Monster. Eigentlich ein Tier, doch so gewaltig und groß gewachsen, daß man ihn schon als Monster bezeichnen mußte.
    Krol war ein Krake!
    Der größte und schlimmste, den es wohl je gegeben hatte. Selbst in den Urzeiten der Erde hatte diese Art von Tieren nicht existiert.
    Wer Krol erschaffen hatte, mußte eine perverse Phantasie gehabt haben.
    »Ich kenne ihn!« erklärte Myxin.
    Der falsche Engel lachte. »Das kann ich mir vorstellen. Aber dir ist es nicht gelungen, ihn zu vernichten. Viele haben es versucht, keiner konnte es schaffen, denn Krol ist unersättlich. Er verschlingt nicht allein Aas, auch lebende Personen werden von seinen Krakenarmen umkrallt und geraten in das Grauen hinein.«
    »Weshalb erzählst du mir das alles?« erkundigte sich Myxin mit tonloser Stimme.
    »Aus Gründen, die ich für human halte. Ich wollte dir nur mitteilen, was dich erwartet, wenn ich dich nicht vorher töte. Und das wäre doch sicherlich besser. Lieber durch einen Hieb meines Schwertes sterben, als in die Gewalt des Kraken zu gelangen und allmählich zerdrückt zu werden.« Mit der freien linken Hand vollzog der Eiserne die Geste nach, indem er die Finger zur Faust schloß.
    Im Prinzip hatte er recht. Nur wollte Myxin beides nicht, aber das band er seinem Gegner nicht unter die Nase.
    »Nun? Was sagst du?«
    Der kleine Magier hob die Schultern. »Du kannst es versuchen, Eiserner. Waffen besitzt du ja genug.«
    »Und wie«, erklärte der Eiserne. »Aber für dich reicht das Schwert. Ich liebe es besonders.« Während dieser Worte begann er zu lachen und kam auf den kleinen Magier zu.
    Myxin machte sich auf einen harten Kampf gefaßt. Nicht, daß er Angst gehabt hätte, er konnte sich genau richtig einschätzen und wußte längst, daß er seine alten Kräfte wiedergefunden hatte. Die magische Reise war beendet, jetzt standen die Fronten fest, und es ging wieder zur Sache.
    Er konnte den Eisernen täuschen. Dieser hätte sich darüber wundern müssen, daß Myxin so

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