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0353 - Brutstation im Pararaum

Titel: 0353 - Brutstation im Pararaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Normalraum".
    „Wollt ihr mich nicht endlich darüber aufklären, was hier vorgeht?" fragte Pinar Altos Stimme ungeduldig aus dem Helmempfänger.
    „Einen Moment noch, Alto!" bat ich. „Übrigens bekommen Sie alles über Telekom mit. Ich sehe lediglich Nex vor mir; das ist der einzige Unterschied."
    Der Haluter murmelte etwas in seiner Muttersprache, das ich nicht verstand, da ich das Halutische nicht beherrschte. Aber dann schwieg er.
    „Noch eine letzte Frage, Nex", sagte ich. „Wie bist du auf uns gestoßen?"
    „Durch reinen Zufall. Ich entwickelte eine Art Komposition über die benachbarten Räume und durchstreifte deshalb euer Kontinuum schon seit langer Zeit - in eurem Sinne. Auf dem Rückweg durch den Hyperraum streifte ich eure Dimensionsinsel und beschloß, das Phänomen zu untersuchen. Denn es kommt nicht oft vor, daß wir auf derartige Inseln stoßen. Ich geriet dabei in den Strom deiner Gedanken und projizierte einen Körper, der den Körpern deiner Art entsprach. Da meine Materieprojektionen unabhängig von äußeren Bedingungen existieren, ignorierte ich das Vakuum. Als ich meinen Fehler bemerkte, korrigierte ich ihn selbstverständlich, denn es ist nicht üblich bei uns Nex, einem anderen Wesen in fremdartiger oder gar abstoßender Form gegenüberzutreten."
    „Ein sehr guter Grundsatz", murmelte ich, während meine Gedanken sich bereits mit der Frage beschäftigten, ob Nex uns nicht behilflich sein könnte, unser Gefängnis im Hyperraum zu verlassen und zur Brutstation zurückzukehren.
    „Ich will es versuchen", sagte Nex. Er hatte also meine Gedanken gelesen. „Aber ich bin nicht allmächtig, Perish Mokart. Im Gegenteil: Innerhalb eines fremden Kontinuums habe ich große Orientierungsschwierigkeiten. Unsere Arten mögen sich zwar grundlegend unterscheiden weil wir in verschiedenen Räumen existieren, aber wir besitzen in unserem Kontinuum sicher keine größere Macht als ihr in eurem."
    „Fragen Sie ihn, ob er in den Paratronkonverter eindringen und einen Paratronkanal herstellen kann!" rief Pinar Alto.
    „Ich kann dich genauso gut verstehen wie deinen Freund, Pinar", antwortete Nex.
    Ich mußte unwillkürlich grinsen, als ich daran dachte, welchen groben Verstoß gegen die halutische Etikette sich Nex da erlaubt hatte. Unter Halutern redeten sich nur die engsten Vertrauten mit dem Vornamen und mit du an. Doch Alto schien das Ungewöhnliche der Situation zu begreifen und die „Entgleisungen" Nex, ohne Widerspruch hinzunehmen. Er verzichtete jedenfalls auf den geharnischten Protest, der normalerweise fällig gewesen wäre.
    „Also gut, Nex" erklärte der Hyperphysiker. „Beantworten Sie bitte meine Frage."
    „Weder das eine noch das andere ist mir möglich", entgegnete Nex. „Um hinter die Umhüllung des Paratronkonverters zu gelangen, müßte ich mich zuerst aus diesem Kontinuum zurückziehen und dann versuchen, aus dem Überpararaum heraus eine Materieprojektion in den Konverter zu steuern. Bei der Klarheit dieses Aggregats würden dabei mit Sicherheit unkontrollierbare Effekte auftreten. Eine schnelle Kernverschmelzung wäre nicht auszuschließen."
    Ich senkte den Kopf.
    Mit solchen Schwierigkeiten hatte ich nicht gerechnet. Es schien eine typisch terranische Reaktion zu sein, Wesen aus übergeordneten Räumen auch übergeordnete Fähigkeiten zuzuschreiben. Wurde man dann eines anderen belehrt, war das Erstaunen groß.
    „Der Kontakt mit dir ist sehr interessant, Perish", sagte Nex. „Vor allem beweist er mir, daß nicht nur wir Nex immer wieder den Fehler begehen, andere Wesen falsch einzuschätzen."
    Pinar Alto lachte. Für den eigenartigen Humor des Haluters mußte es natürlich belustigend wirken, daß sich hier zwei Lebewesen aus verschiedenen Kontinua begegnet waren, die sich anfänglich gegenseitig überschätzt hatten.
    Ich dagegen fand es gar nicht erheiternd, daß Nex uns auch nicht helfen konnte.
    „Das habe ich nicht gesagt", unterbrach Nex meine trübseligen Gedankengänge. „Zwar kann ich den Paratronkonverter nicht manipulieren, aber das ist nicht notwendig, um euch in die sogenannte Brutstation zurückzubringen, an die du denkst, Perish."
    Ich sprang so hastig auf, daß ich mit dem Schädel gegen die Wandung der Konverterhülle stieß.
    „Wie kannst du uns helfen, Nex?" drängte ich. „Sprich! für uns hängt sehr viel davon ab!"
    „Oh...!" entfuhr es dem seltsamen Wesen. „Soeben beginne ich etwas zu ahnen. Natürlich! Wie könnte es anders sein. Bitte,

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