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0353 - Brutstation im Pararaum

Titel: 0353 - Brutstation im Pararaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hindurch das Gesicht des Haluters zu erkennen. Natürlich vermochte ich darin keine Gefühlsregung zu lesen, denn Haluter verfügen nicht über ein Mienenspiel.
    Folglich wußte ich auch nicht, ob seine letzte Bemerkung ironisch gemeint war oder nicht.
    Seine nächsten Worte belehrten mich darüber, daß er lediglich sachliche Überlegungen anstellte.
    „Keine dieser Möglichkeiten kommt jedoch für uns in Betracht", sagte er mit plötzlicher Härte in der Stimme. „Ich trage unter meiner Kombination das Aktivierungsgerät, ohne das unsere Gefährten nicht ins Dimensionskatapult zurückkehren können. Wir müssen also einen Weg suchen, der uns wieder zur Brutstation führt."
    „Der Paratronkanal!" rief ich. „Irgendwie muß er doch aktiviert werden können. Wenn wir uns innerhalb einer Paratronblase befinden, muß es hier außerdem ein Aggregat geben, das dieses Paratronschirmfeld erzeugt."
    „Ich suche schon danach, seit wir hier angekommen sind", erwiderte der Haluter.
    Wieder einmal mußte ich erkennen, daß ein halutisches Planhirn nur durch eine Positronik aufgewogen werden konnte. Unser menschliches Gehirn wurde zu sehr von Gefühlen beeinflußt und benötigte daher oft unmäßig viel Zeit, um zu logischen Schlüssen zu kommen.
    Ich schaltete nun ebenfalls meinen Massedetektor ein und beteiligte mich an der Suche nach dem Paratronkonverter. Eigentlich, sagte ich mir dabei, hätten wir das Gerät schon mit bloßem Auge erkennen müssen. Es konnte unmöglich so winzig sein, daß es übersehen wurde.
    Dennoch sahen wir es nicht. Auch die Massedetektoren sprachen nicht an. Das konnte nur bedeuten, daß sich das Aggregat zur Erzeugung des Paratronfeldes außerhalb des Feldes befand, eine Folgerung, die allerdings im Gegensatz zu allen bisher gemachten Erfahrungen stand.
    Unwillkürlich schüttelte ich den Kopf.
    Der Paratronkonverter mußte sich außerhalb des Feldes befinden!
    Ich entsann mich der altbekannten Tatsache, daß unsere Techniker und Ingenieure nach Möglichkeit dafür sorgten, daß empfindliche Aggregate nicht der absoluten Schwerelosigkeit ausgesetzt wurden.
    Vor allem die Deuteriumbehälter von Energieerzeugern benötigten ein gleichmäßiges Schwerefeld, damit der Fusionsbrennstoff nicht tropfenförmig im Behälter schwebte und von keiner Pumpe mehr angesaugt werden konnte. In Notfällen ließ sich dieser negative Effekt durch besondere Vorrichtungen kompensieren, aber für jede fortgeschrittene Technologie war es einfacher, ein künstliches Schwerefeld zu erzeugen.
    Falls es also hier einen Paratronkonverter gab, mußte auch eine Quelle künstlicher Schwerkraft existieren. Wir merkten nur nichts davon, weil wir noch immer unsere Antigravaggregate eingeschaltet hatten.
    Ich schaltete meinen Antigrav aus. Sofort spürte ich einen sanften Zug nach oben. Langsam schwebte ich an Pinar Alto vorbei. Der Haluter starrte mir nach. Dann schien er zu begreifen.
    Kurz darauf stießen meine hochgestreckten Arme gegen elastischen Widerstand. Gleich danach erschien Alto neben mir.
    „Tatsächlich!" stieß er hervor. „Der Konverter liegt unter einem energetischen Tarnfeld, das sich wegen der einfallenden Hyperstrahlung nicht anmessen läßt. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Mokart?"
    Ich grinste.
    „Indem ich nicht mehr nur meine Instrumente, sondern auch meine natürlichen Sinne gebrauchte", erwiderte ich.
     
    *
     
    Der Rest war einfach.
    Pinar Alto entfernte sich so weit wie möglich von dem energetischen Tarnfeld, schaltete danach sein Anzug-Triebwerk auf Beschleunigung und verhärtete die Struktur seines Körpers.
    Ich sah die grelle Entladung, als er durch das Energiefeld schlug. Dann vernahm ich einen zornigen Schrei. Sekunden später prallte das erneut stabilisierte Energiefeld gegen mich und trieb mich bedrohlich nahe an die Paratronwandung.
    So schnell ich konnte, wich ich aus. Dem Konverter selbst konnte nichts passieren, da er unabhängig von seiner Eigenbewegung stets im Mittelpunkt des Paratronfeldes blieb. Ich wußte, was geschehen war. Pinar Alto hatte zu stark beschleunigt. Dadurch war seine Geschwindigkeit beim Durchgang durch das Energiefeld nicht aufgezehrt worden; er war gegen den Konverter geprallt.
    Fast eine Minute lang schwebte ich in Ungewißheit, denn der Haluter beantwortete meine Telekomanrufe nicht. Erst als das Tarnfeld erlosch, atmete ich auf.
    Der Paratronkonverter glich einer vier Meter durchmessenden, blankpolierten Messingkugel. Darauf hockte in seltsamer Verrenkung

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