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0353 - Brutstation im Pararaum

Titel: 0353 - Brutstation im Pararaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Abscheu zu empfinden. Ich spürte nur unendliches Mitleid mit der Kreatur.
    „Sie leidet", flüsterte Lloyd. „Ihre Gedanken sind verworren, aber ich erkenne, daß sie Qualen empfindet und gegen ihren Willen zu etwas mißbraucht wird, das sie nicht begreift."
    Upper Kisca taumelte näher an die Kuppel heran und starrte durch die Wandung. Ich hätte gern gewußt, was dabei in seinem Gehirn vorging.
    Doch ich sollte es nie erfahren.
    Plötzlich schoß ein schemenhaftes Etwas dicht an meiner Helmscheibe vorbei und schlug klatschend irgendwo auf. Ich hörte einen unartikulierten Schrei.
    Upper Kisca faßte sich an die Verbindungsstelle zwischen Rumpf und Kopf.
    Entsetzt erkannte ich dort eine besonders große Raupe, die sich fest an den Kampfanzug des Haluters geheftet hatte.
    Reflexartig hob ich die Hand mit der Waffe. Im letzten Moment entsann ich mich, daß ich noch immer den Impulsstrahler hielt. Obwohl ich einen Haluter damit nicht töten konnte, ließ ich die Hand wieder sinken.
    Neben mir schoß Hisso Rillos seinen Schockblaster ab. Das Fauchen der Waffe übertönte Kiscas Schrei. Er drehte sich einmal um sich selbst, dann stürmte er blindlings los. Krachend barst die transparente Kuppelwand unter dem Anprall seines Körpers. Upper Kisca schien endgültig durchzudrehen. Seine Füße zerstampften einige der Mikro-Roboter.
    Ich erkannte, daß er nicht mehr aufzuhalten war. Deshalb hielt ich Ausschau nach dem Raupenrobot, der den Symbionten auf Kisca abgeschossen hatte. Er hockte in der geöffneten Schleusenkammer. Lloyd schoß früher als ich und zerstörte die Maschine. Aber wir alle wußten, daß die anderen nicht mehr lange auf sich warten lassen würden.
    In der Kuppel vermischte sich Upper Kiscas Brüllen mit einem anderen Schrei. Er ging mir durch Mark und Bein. Der tobende Haluter hatte das Quallenwesen mit seinen Armen erfaßt und zerquetscht.
    Er hielt es noch umklammert, als es längst nicht mehr lebte. Pinar Alto und Hisso Rillos bemühten sich, ihn wegzuführen.
    Ich legte unterdessen die Sprengsätze aus. Anschließend aktivierte ich die Zünder durch Fernsteuerung. In dreißig Sekunden würde die Halle sich in ein atomares Inferno verwandeln und sicherlich die gesamte Plattform mit in den Untergang reißen.
    Alto hantierte fieberhaft an seinem Aktivierungsgerät für das Dimensionskatapult. Hisso Rillos schleppte Kisca herbei.
    Unsere Eile erwies sich als rettender Faktor, denn kaum standen wir innerhalb des Aktivierungsfeldes, als sich unzählige Öffnungen in den Hallenwänden bildeten. Tausende und Abertausende von Robotraupen ergossen sich gleich einer Sturzflut in die Halle.
    Rillos schrie auf, als Kisca sich von ihm losriß und aus dem Aktivierungsfeld taumelte.
    Aber niemand konnte ihn zurückholen, denn plötzlich keuchten wir unter dem reißenden Schmerz der Strukturverwandlung.
     
    *
     
    Als ich die Augen aufschlug, blickte ich in ein lächelndes Gesicht mit hellblauen Augen, Grübchen in den Wangen und einem dezent geschminkten Mund.
    Ich blinzelte verwirrt und richtete mich auf den Ellenbogen auf.
    Wo war die Halle mit dem eierlegenden Quallenmonstrum? Wo war das Dimensionskatapult - und wo waren Fellmer Lloyd und die Haluter...?
    Das Mädchen - oder die junge Frau drückte einen Schalter auf dem Tischchen an meinem Bett nieder. Ein grünes Lämpchen flackerte auf und erlosch wieder.
    „Ich bin Schwester Maureen, Oberst Mokart", sagte das Mädchen. „Doktor Schimansky wird sich gleich um Sie kümmern."
    Mit einer halblauten Verwünschung sank ich in die Kissen zurück. Doch im nächsten Moment schlug ich die Decke fort und schwang mich aus dem Bett.
    „Schwester, ich muß sofort mit Staatsmarschall Bull und mit Admiral Gatscholkew sprechen!" stieß ich hervor. Erst dann merkte ich, daß ich völlig unbekleidet war. Hastig raffte ich die leichte Bettdecke um meine Hüften.
    „Wer hat Ihnen erlaubt, das Bett zu verlassen?" fragte eine strenge Stimme von der Tür her. Ein weißhaariger Mann im Arztkittel betrat das Krankenzimmer.
    „Entschuldigen Sie", entgegnete ich und öffnete den Wandschrank, um meine Sachen herauszuholen. „Hier geht es um mehr als um die Einhaltung ärztlicher Vorschriften. Sind wir hier auf der Erde oder auf Luna?"
    „Ich müßte Sie eigentlich zurückhalten", sagte der Arzt bedächtig. „Doch anscheinend würden Sie sich nicht zurückhalten lassen, junger Mann."
    „Da haben Sie recht, Doc", erwiderte ich ironisch. Hastig schlüpfte ich in die einfache

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