0353 - Brutstation im Pararaum
Überdeutlich erscholl im Empfänger der Außenmikrophone das satte Platzen der Symbiontenkörper.
Atmosphäre! registrierte mein Unterbewußtsein, während ich aufsprang und mit dem Vibratormesser Altos letzten Symbionten zerfetzte. Dabei schob ich den Haluter von der Stelle fort, an der wir aufgetaucht waren.
Meine Befürchtung bewahrheitete sich. Wenige Sekunden nach unserer Rematerialisation erschienen drei Robotraupen. Ganz offensichtlich waren sie nach uns durch das Transmittertor gegangen.
Unsere Impulsstrahler verwandelten sie zu brodelnden Metallpfützen, bevor ihre Preßluftkanonen Symbionten gegen uns speien konnten.
„Das hätte auch anders ausgehen können!" stieß Pinar Alto erleichtert hervor.
Jetzt erst kamen wir dazu, uns genauer umzusehen. Der gleichmäßigen Krümmung der Wandung nach zu urteilen, befanden wir uns in dem großen Kuppelbau oberhalb des Pyramidenstumpfes. Eine spiralförmige Rampe zog sich in engen Windungen die Wand empor. Grelles, vielfarbiges Licht lag über der transparenten Abdeckung der Rampen, unter der es von millionenfachem Leben wimmelte.
Ich erkannte, daß die Rampe in Wirklichkeit ein Transportband darstellte. Auf ihm wurden unzählige fingerlange Raupenwesen langsam vom unteren Anfang der Spirale bis nach oben transportiert, wo sie durch eine Öffnung in der Kuppeldecke verschwanden.
„Bestrahlungslampen", murmelte Pinar Alto. „Anscheinend sind wir erst jetzt in die eigentliche Brutstation der Symboflexpartner geraten."
Die Brutstation mußte vernichtet werden!
Entschlossen schaltete ich den Hyperkom ein. Ich wollte nicht erst mir dem Helmsender experimentieren; wahrscheinlich würde ich damit nicht bis zu Lloyd vordringen.
Der Telepath meldete sich. Er unterbrach mich, kaum daß ich das erste Wort gesprochen hatte.
„Bleiben Sie, wo Sie sind, Mokart!" rief er atemlos. „Wir fliegen soeben das Hauptgebäude an. Ich hatte aus Ihren Gedanken entnommen, daß wir dringend gebraucht werden."
„Hören Sie, Lloyd!" sagte ich. „Sie müssen sich unbedingt je einen Symbionten anhängen lassen, bevor sie das Transmittertor benutzen. Das kann Ihnen niemand ersparen. Werden Sie es aushalten?"
„Nein!" widersprach Lloyd. „Cornyn und ich besitzen nicht Ihre robuste Konstitution. Wir würden wahrscheinlich schlagartig 'übernommen' werden, und das wäre keine große Hilfe für Sie, nicht wahr?"
„Also, was haben Sie vor?"
„Cornyn sprengt das Kuppeldach", teilte der Mutant mir lakonisch mit. „Gehen Sie in Deckung. Bis gleich!"
Pinar Alto und ich verkrochen uns unter die erste Windung der Spiralrampe.
Die Explosion erfolgte. Aber der erwartete Trümmerhaufen blieb aus. Die Gewalt der ins Vakuum entweichenden Kuppelatmosphäre riß die Trümmer mit hinaus, und wir mußten uns gegenseitig festhalten, um nicht vom Sog mitgenommen zu werden.
Nach wenigen Sekunden trat wieder absolute Stille ein. Alto und ich krochen ins Freie und starrten nach oben. Wir sahen einige Gestalten herabschweben. Aber wir sahen auch das Aufblitzen der Impulswaffen, mit denen sich unsere Gefährten gegen nachdrängende Roboter verteidigten.
Mit Hilfe unserer Flugaggregate flogen wir den Freunden ein Stück entgegen. Dabei entdeckten wir, daß die Raupenbehälter keinen Schaden erlitten hatten. Ihr grausiger Inhalt bewegte sich nach wie vor durcheinanderwimmelnd unter den Bestrahlungsanlagen hindurch.
Ganz oben, am Rand des Loches, das Cuen Cornyns Sprengung gerissen hatte, erschienen die ersten Raupenköpfe der Roboter. Die seltsamen Maschinenwesen mußten die Außenwand des Bauwerks emporgekrochen sein. Fliegen konnten sie jedenfalls nicht. Das bewiesen einige von ihnen, die beim Hereinklettern den Halt verloren und zerschmettert auf dem Boden der Kuppel liegen blieben.
Ich flog zu Cornyn, während die anderen unsere Verfolger beschossen. Nur Upper Kisca stand wie unbeteiligt da; er hatte anscheinend die Nachwirkungen der symbiontischen Beeinflussung noch nicht überwunden.
„Legen Sie Ihre Sprengladungen aus, Cornyn!" befahl ich. „Anschließend verschwinden wir schnellstens."
„Einen Moment!" wandte Fellmer Lloyd ein. Er deutete mit der Hand auf den Boden der Kuppel. „Ich empfange Individualschwingungen von dort unten."
„Warum auch nicht?" fragte ich ungehalten. „Von dort kommen schließlich die Jungraupen."
„Nein, die Impulse sind wesentlich anders", widersprach der Telepath mit geduldigem Lächeln. „Ich empfange Impulse eines denkenden Wesens. Sie drücken
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