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0354 - Experimente mit der Zeit

Titel: 0354 - Experimente mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genug sind, den Transmitter zu reparieren. Um Terraner kann es sich nicht handeln, denn das wüßten wir. Wer käme also sonst noch in Frage?"
    Ohne eine Sekunde zu überlegen sagte Bully: „Die Akonen, wer sonst?"
    Mercant nickte.
    „Genau das gleiche habe ich auch vermutet. Die Akonen also! Sie müssen von den damaligen Geschehnissen erfahren haben und versuchen nun, den Zwischenzeit-Transmitter wieder in Gang zu bringen. Ich fürchte, da gibt es nicht mehr viel zu überlegen."
    „Allerdings nicht. Julian, veranlassen Sie bitte, daß von Terrania aus das neue Superschlachtschiff WASHINGTON zum Mond geschickt wird. Der Kommandant ist Oberst Farron Hirendelle." Zu Mercant gewandt, fuhr er fort: „Wir werden uns um die Sache kümmern müssen.
    Vergessen Sie nicht, daß Aser Kin von einem Angriff auf Pigell gesprochen hat. Wir müssen diesem Angriff zuvorkommen und die Akonen stellen. Wenn wir sie auf frischer Tat ertappen, dann können wir die Zeitpolizisten davon überzeugen, daß wir an dem uns zur Last gelegten Zeitverbrechen unschuldig sind."
    Allan D. Mercant sah hinter Julian Tifflor her, der den Raum verließ. Langsam sagte er: „Niemand im ganzen Universum hätte den Frieden nicht nötig. Um so erstaunlicher ist es, daß es immer wieder Kriege gibt. Und wenn man die Hintergründe kennt und untersucht, so wird man immer wieder feststellen, daß es sich stets um Mißverständnisse und Probleme handelt, die man auch ohne Krieg hätte lösen oder beseitigen können. Der Krieg ist nicht der Vater aller Dinge, er ist lediglich das Kind aller Mißverständnisse."
    „Und das Kind aller Vorurteile" schloß Bully.
     
    2.
     
    Der Einsatzbefehl traf Oberst Farron Hirendelle völlig überraschend. Er hatte gerade einem Teil seiner Mannschaft Kurzurlaub gegeben und die Männer trieben sich irgendwo in der Riesenstadt Terrania herum. Aber das war weiter kein Problem, denn jeder Besatzungsangehörige der WASHINGTON hatte sein winziges Telekomgerät bei sich, daß ständig eingeschaltet sein mußte.
    So war es Oberst Hirendelle möglich alle seine Leute in kurzer Zeit ins Schiff zurückzubeordern.
    Lediglich sein Erster Offizier, Major Neupert Crook, gab keine Antwort.
    Hirendelle saß in seiner Kommandozentrale und betrachtete die Karte, auf der jedes Haus und jeder Straßenzug von Terrania eingetragen war. Überall dort, wo ein Mitglied seiner Mannschaft den Ruf des Telekoms beantwortete, leuchtete ein winziges Lämpchen auf. So war Hirendelle sofort darüber informiert, wo sich der Betreffende aufhielt. Die meisten Lämpchen glühten im Vergnügungsviertel der Stadt auf. Für eine Sekunde mußte Hirendelle grinsen, dann wurde er ernst.
    Wo steckte denn nur der Erste Offizier?
    Crook war ein ausgezeichneter Mann, nur manchmal ein wenig leichtsinnig. Und zwar nicht nur im Einsatz, sondern auch dann, wenn er sich außer Dienst und auf Urlaub befand. Hirendelle hatte eine dunkle Ahnung, warum der Offizier sich nicht sofort meldete. Er war davon überzeugt, daß das entsprechende Lämpchen in etwa zehn Minuten aufleuchten würde. Er war auch davon überzeugt, daß der Major pünktlich zur festgesetzten Zeit im Schiff sein würde. Es ärgerte ihn nur maßlos, daß Crook sich nicht sofort meldete.
    Zwanzig Minuten vor der festgesetzten Zeit leuchtete schließlich Crooks Erkennungssignal auf.
    „Bin schon unterwegs, Sir. Entschuldigen Sie die Verspätung."
    „Wo haben Sie gesteckt, Erster?" fragte der Oberst.
    Als Antwort kam ein Räuspern, dann die lakonische Mitteilung: „Jetzt jedenfalls stecke ich in einem Taxi, Sir."
    Der Oberst wußte, daß es sinnlos war weitere Fragen zu stellen. Er kümmerte sich um die Startvorbereitungen und erhielt Minuten später die Meldung, daß die Besatzung der WASHINGTON an Bord zurückgekehrt sei. Die Luken schlossen sich, und der Kommandant ließ das Startmanöver einleiten.
    Neupert Crook kam in die Kommandozentrale. Er meldete sich vorschriftsmäßig vom Stadturlaub zurück und fragte: „Das war aber ziemlich überstürzt. Wann ist denn der Befehl eingetroffen?"
    „Vor einer knappen Stunde, direkt vom Mond. Wir haben uns dort bei Staatsmarschall Bull zu melden. Wahrscheinlich ein Einsatz." Der Oberst sah den Major aufmerksam an, dann zwinkerte er mit den Augen: „Nun, wo haben Sie denn wirklich gesteckt?"
    Neupert Crook wurde verlegen.
    Aber ich bitte Sie, Oberst, was interessiert Sie das? Ich war in irgend so einem Lokal zusammen mit anderen Raumfahrern. In dem Krach muß ich

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