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0354 - Experimente mit der Zeit

Titel: 0354 - Experimente mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollte sich ein wenig aufrichten, sank aber stöhnend wieder zurück. Auf einen Wink Mercants erhob sich Paladin Iund befreite den sterbenden Zweitkonditionierten von seiner ungeheuren Last. Er blieb aber einen Meter neben dem am Boden liegenden Aser Kin stehen.
    Der Zweitkonditionierte erwiderte: „Ich fühle mich wie von einem Druck befreit, Terraner. Dieses Gefühl der plötzlichen Freiheit ist jedoch verbunden mit einem tödlichen Schmerz. Ich weiß, daß ich nicht mehr lange zu leben habe. Die Minute der Wahrheit ist gekommen. Aber ich kann Ihnen nicht alle Auskünfte geben, die Sie wünschen. Dazu ist die Zeit zu kurz. Vielleicht darf ich es auch nicht. Als ich auf dem Neptunmond Triton in Gefangenschaft geriet, hatte ich meinen Auftrag noch nicht ausgeführt.
    Dieser Auftrag lautete, mit einem größeren Verband Dolans den sechsten Planeten einer großen, blauen Sonne anzugreifen. Diese Sonne steht siebenundzwanzig Lichtjahre von Ihrer Erde entfernt. Die Bezeichnung würde Ihnen nichts sagen."
    Mercant schloß für einen Moment die Augen. Er sah die riesige, blaue Sonne vor sich. Und er wußte auch, wie sie hieß. Siebenundzwanzig Lichtjahre von der Erde entfernt - es konnte sich nur um die Wega handeln. Um die Wega, die schon oft eine schicksalhafte Rolle in der Geschichte der Menschheit gespielt hatte. Sie war der erste Stern gewesen, der von der Menschheit erreicht worden war. Nicht Alpha Centauri und nicht der Sirius, sondern die Wega.
    „Sie brauchen mir den Namen nicht zu nennen, ich kenne ihn bereits. Und ich kenne auch den sechsten Planeten. Warum sollten Sie ihn angreifen?"
    Diesmal dauerte es länger, bis Aser Kin antworten konnte. Seine Stimme war so leise geworden, daß man sie kaum noch verstehen konnte. Das Gift schien seine Kräfte zu lähmen und die Arbeit seiner Gehirne zu behindern.
    „Auf einem der Planeten der Wega, wahrscheinlich auf dem sechsten, es kann aber auch der fünfte oder vierte sein, haben wir einwandfrei Zeitexperimente angemessen. Sie müssen in den vergangenen sechs oder sieben Jahren durchgeführt worden sein. Es war logisch, anzunehmen, daß Sie die Experimente durchführten. Ich sterbe, Terraner. Sagen Sie mir jetzt die Wahrheit: Haben Sie die Zeitexperimente durchgeführt, ja oder nein?"
    Mercant beugte sich zu dem Sterbenden, damit dieser ihn besser verstehen konnte.
    „Ich gebe Ihnen mein Wort, daß wir nichts mit diesen Experimenten zu tun haben. Von Ihnen erfahren wir das erstemal davon. Wir werden die Sache untersuchen und feststellen, wer die von Ihnen gesuchten Zeitverbrecher sind. Ich glaube, Sie haben unserer Rasse - und auch der Ihren - einen großen Dienst erwiesen."
    Aser Kin schien noch etwas sagen zu wollen. Sein Körper bäumte sich auf, dann sackte er zusammen. Mercant beugte sich noch tiefer hinab, und da verstand er die letzten Worte des Zweitkonditionierten.
    Aser Kin hauchte: „Wenn Ihnen das gelingt, dann ist mein Tod nicht umsonst gewesen."
    Dann starb er.
    Mercant richtete sich auf. Sein Gesicht war ausdruckslos, als er an den Ärzten vorbeiging und auf Jumpy zutrat. Er legte ihm die Hand auf die Schulter.
    „Ich glaube, mein Kleiner, wir haben dir viel zu verdanken. Dir und dem Thunderbolt-Team."
    Langsam kehrte er in den Konferenzraum zurück, wo ihn. Bully und Julian Tifflor erwarteten.
    Bully war leichenblaß.
    „Es muß der sechste Planet des Wega-Systems sein. Wir haben ihn Pigell getauft. Ein Urplanet mit Dschungeln und Wüsten. Ihr werdet euch erinnern, daß die CREST mit Perry Rhodan während des Abwehrkampfes gegen die MdI auf dem Planeten Pigell einen Zwischenzeit-Transmitter entdeckte.
    Dieser Transmitter war in der Lage, jeden Körper um etwa fünfhundert Jahre in die Relativzukunft oder in die Relativvergangenheit zu versetzen. Das geschah allerdings vor etwa fünfzigtausend Jahren. Wenn die Zweitkonditionierten jetzt auf dem Planeten Pigell ein Zeitverbrechen angemessen haben, dann kann es sich nicht um das damalige Experiment Rhodans handeln. Dann existiert der Transmitter noch heute, und jemand experimentiert damit herum. Wir müssen herausfinden, wer das ist."
    Mercant nickte und setzte sich.
    „Ganz Ihrer Meinung, Reginald. Soweit ich mich jedoch erinnern kann, wurde der Transmitter damals fast völlig zerstört. Das ist auch der Grund, warum wir uns in der Jetztzeit nicht mehr darum gekümmert haben. Wenn also neuerdings wieder Experimente durchgeführt wurden, dann können nur Lebewesen dahinterstecken, die intelligent

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