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0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

Titel: 0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kontrolle über den Earl.
    Sie steuerte ihn! Sie ließ ihn morden, blindwütig und ohne eigenen Willen! Sie stärkte seine Aggressivität, und plötzlich spürte Nicole den unheimlichen Triumph der Entarteten. Den Triumph, mit ihrer magischen Macht die Geister der zum Spuken verdammten unter ihre Kontrolle zu bringen!
    Jetzt, in diesem Moment, hatte Sara Moon noch Kontakt mit dem Earl! Aber es war ein einseitiger, befehlender Kontakt, und so bemerkte Sara zu spät, daß Nicole ihr auf der Spur war.
    Jähes Erschrecken mischte sich in den Triumph. Sara versuchte sich abzuschirmen. Aber Nicole benutzte die Kraft des Dhyarra-Kristalls, stieß auf der geistigen Brücke weiter voran! Sie mußte erfahren, wo sich die entartete Druidentochter aufhielt. Sie spielte mit dem Überraschungsmoment und sah sekundenlang durch Sara Moons Augen. Sie nahm ein Bild der Umgebung in sich auf. Tief und unauslöschlich prägte sie es sich ein in der Hoffnung, daraus im späteren Erinnerungsvergleich feststellen zu können, wo sich Sara aufhielt. Eines wurde ihr in diesem Augenblick jedoch schon klar: es war nicht England.
    Denn die Umgebung war tropisch oder subtropisch.
    Dann endlich gelang es Sara Moon, sich abzuschirmen. Eine undurchdringliche Wand baute sich auf. Die Verbindung zwischen den Bewußtseinen der beiden Frauen verlosch. Sara Moon mußte so überrascht gewesen sein, daß sie nicht einmal einen Angriffsschlag führte.
    Nicole drängte nicht mehr weiter nach. Sie fühlte, daß das die Kapazität des Dhyarra-Kristalls bei weitem übersteigen würde. Sie wunderte sich ohnehin, daß sie soweit hatte Vordringen können.
    Jetzt aber zog sie sich zurück und verwischte die Spur. Und mit der Dhyarra-Kraft zertrennte sie die Verbindung zwischen Sara Moon und dem Geister-Earl.
    ***
    »He, aufwachen, Nici!« Wie aus weiter Ferne drang Zamorras Stimme an ihr Ohr. »Es ist vorbei.«
    »Was…«, murmelte sie und öffnete die Augen. Ihre Hand ließ den Dhyarra-Kristall los, den sie umklammert gehalten hatte. Zamorra beugte sich über sie und küßte ihre Stirn.
    »Es ist vorbei«, wiederholte er, »die Schlacht ist geschlagen.«
    Sie begriff, daß sie nach ihrer Anstrengung in Erschöpfungsschlaf gefallen sein mußte. Sie fühlte sich immer noch benommen und ausgelaugt. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, daß die Geisterstunde gerade vorbei war. Ihr Schlaf konnte also nur wenige Minuten gedauert haben.
    »Was… was ist mit dem Earl?«
    »Ich habe ihn gehen lassen - für diese Nacht«, sagte Zamorra. »Als du das Band der Beeinflussung durchtrenntest, wurde er schlagartig friedlich. Sein ganzes Charakterbild änderte sich. Ich konnte es durch das Amulett deutlich spüren. Er ist jetzt wieder das, was er einst gewesen sein muß, ein einsamer Sucher und Wanderer, der auf Erlösung hofft.«
    »Und?« fragte sie leise. »Können wir sie ihm geben?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich glaube nicht daran«, gestand er. »Es gibt Dinge die sich außerhalb unseres Könnens befinden.«
    Er half ihr beim Aufstehen. Sie sah sich in der zerstörten Wohnung um.
    »Wo ist Sparks?«
    »Unten«, sagte Zamorra. »Ich habe ihm eine Idee zu unterbreiten, die mir vorhin kam, als ich den Earl wieder freiließ.«
    »Du hast ihn freigelassen«, murmelte Nicole. »Ist damit nicht die ganze Anstrengung dieser Nacht umsonst?«
    »Eben nicht, Nici«, sagte er. »Der Earl versprach mir, weiterhin die Führung zu behalten und die anderen unter seiner Kontrolle zu halten. Nun, diese Geisterstunde ist vorüber, und sie haben für heute ihre Kraft verloren. Morgen… morgen sieht’s wieder etwas anders aus.«
    »Und wie?«
    »Warte es ab«, lächelte er. Er nickte Patty zu, die dabei war, ihren John wieder ins Bewußtsein zurückzuholen. »Gehen wir nach unten und reden wir mit Sparks.«
    »Ihre Idee mit dem Gespensterzoo«, sagte Zamorra wenig später, »ist so revolutionierend auch nicht, mein lieber Colonel. So etwas Ähnliches gibt es nämlich schon.«
    »Unmöglich«, behauptete Sparks.
    »Wenn Sie den Zoo als Zoo ansehen, in welchem Gespenster zur Schau gestellt werden, dann natürlich«, sagte Zamorra. »Aber das wäre grausam und unnatürlich. Es gibt aber einen Ort, der gewissermaßen als Gespenster-Asyl fungiert. Dort sammeln sich alle gewissermaßen heimatlos gewordenen Spukgeister. Somit ist Ihre Idee, Geister gewissermaßen zu sammeln, ebenso gewissermaßen hinfällig geworden. Es handelt sich um Pembroke Castle in der Grafschaft Dorset, in

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