036 - Der Teufel von der Schönheitsfarm
Für ihn stand fest, daß hier Dämonen die Hand im Spiel hatten. »Suchen wir Pedro.«
Schweigend kehrten sie ins Dorf zurück und gingen zum Strand. Sie mußten nicht lange nach Pedro suchen. Er saß neben einem alten Ruderboot und starrte übers Meer. Langsam wandte er den Kopf. Er trug eine Wollmütze, die er tief in die Stirn geschoben hatte. Sein Gesicht war faltig, doch seine Augen hatten einen intelligenten Ausdruck. Schwerfällig stand er auf.
»Das sind Dorian Hunter und Coco Zamis«, sagte Manuel, und Pedro verbeugte sich leicht.
»Wir haben einige Fragen an Sie, Pedro«, sagte der Dämonenkiller, und der Alte starrte ihn interessiert an.
»Fragen Sie!«
»Wie lange sind Sie schon im Dorf?«
»Ich weiß es nicht. Jeder Tag ist wie der andere. Es interessiert mich auch nicht.«
»Waren Sie auch in der Schönheitsklinik?«
»Ja, aber das ist schon lange her. Zu lange. Ich will auch gar nicht daran denken.«
»Erzählen Sie mir etwas über die Schönheitsklinik, Pedro!«
Der Alte schüttelte entschieden den Kopf. »Ich will nicht darüber sprechen. Nein, ich will nicht.«
»Hier kommen wir nicht weiter«, sagte Dorian und wandte sich Coco zu. »Ich fahre auf die Insel und sehe mich einmal um.«
»Ich komme mit.«
»Nein. Ich habe ja mein Funkgerät dabei. Wir bleiben in ständigem Kontakt. Du fährst nach Barrogil Castle und quartierst dich in einem Hotel ein. Versuche ein Motorboot zu mieten.«
»Und wie willst du zur Insel kommen?«
Der Dämonenkiller zeigte auf das Boot.
»Sie wollen zur Schönheitsfarm rudern?« fragte Pedro.
»Ja, das will ich. Borgen Sie mir Ihr Boot?«
»Fahren Sie nicht hin!« sagte der Alte. »Die Insel ist unheimlich. Ich warne Sie, Mr. Hunter! Bleiben Sie hier!«
»Borgen Sie mir Ihr Boot, Pedro?«
»Ich verborge mein Boot nicht.«
»Dann rudern Sie mich zur Insel!«
Der Alte kniff die Augen zusammen. »Was wollen Sie dort?«
»Ich will herausfinden, wie es möglich ist, daß junge Frauen und Männer innerhalb weniger Wochen zu Greisen werden.«
»Das würde mich auch interessieren«, sagte der Alte nach kurzem Überlegen und nickte. »Ich bringe Sie zur Insel, Mr. Hunter.«
»Kommen Sie auch mit, Manuel?«
Der Portugiese zögerte. Deutlich war ihm seine Angst anzumerken. »Ich habe Ihnen versprochen, Sie in das Dorf zu bringen …«
»Sie müssen uns nicht begleiten.«
Manuel gab sich einen Ruck. »Ich fahre mit. Ich will wissen, ob Maria noch am Leben ist.«
»Macht das Boot fertig!« sagte Dorian. »Ich hole noch einige Gegenstände aus dem Wagen.«
»Soll ich nicht doch lieber mitkommen, Dorian?« fragte Coco, als sie zum Wagen gingen.
»Nein. Ich weiß nicht, was mich auf der Insel erwarten wird. Sollte ich in Gefahr geraten, kannst du mir später helfen.«
Dorian holte einige Dämonenbanner aus einem kleinen Koffer, die er in den Manteltaschen verstaute.
»Sei vorsichtig!« sagte Coco. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und küßte ihn sanft auf die Lippen.
Der Dämonenkiller lächelte. »Wird schon schiefgehen«, meinte er und drehte sich um. Langsam ging er zum Strand.
Die See war grau und wild. Pedro legte sich mächtig ins Zeug, und der Dämonenkiller wunderte sich, daß der Alte noch so kräftig war.
Dorian stellte den Mantelkragen auf und holte sein Funkgerät aus der Tasche, um Verbindung mit Coco aufzunehmen.
»Ich melde mich alle zwei Stunden bei dir«, sagte der Dämonenkiller. »Sollte ich mich verspäten, dann fahr zur Insel!«
»Verstanden«, sagte Coco. »Viel Glück!«
Dorian unterbrach die Verbindung. Er war gespannt, was ihn erwarten würde.
Die Insel war nur wenige Kilometer vom Festland entfernt. Sie war in Nebel gehüllt. Erst als sie nur noch ein paar hundert Meter entfernt waren, konnte der Dämonenkiller Einzelheiten ausmachen. Mächtige, bizarr geformte Klippen waren zu sehen, die steil in den Ozean abfielen.
Das Boot legte an. Der Dämonenkiller sprang heraus und stellte sich auf einen Steinbrocken.
»Soll ich auf Sie warten, Mr. Hunter?«
»Nein. Ich werde schon eine Möglichkeit finden, um zurück zu kommen. Recht herzlichen Dank!«
»Wie Sie wollen«, sagte Pedro. »Ich hätte auch auf Sie gewartet.«
Manuel stieg aus und blieb neben Dorian stehen. Pedro stieß ab und ruderte aufs Meer hinaus.
»Führen Sie mich zur Schönheitsfarm, Manuel!«
»Die Insel ist klein«, sagte der Portugiese. »Wir sind bald dort.«
»Sind Ihnen irgendwelche Sicherheitsmaßnahmen bekannt?«
»Nur die Hunde. Von denen
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