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036 - Die Söhne des Himmels

036 - Die Söhne des Himmels

Titel: 036 - Die Söhne des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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berichtete in blumigen Worten, wie im Angesicht der großen Katastrophe des Kometeneinschlags das Weltraumzentrum evakuiert worden und nur eine vergleichsweise kleine Kernbesatzung zurückgeblieben war, um den Prototypen und die Anlage zu bewachen. Diese Leute hatten ihre Familien auf das Gelände geholt, um bei ihnen zu sein, wenn der Komet einschlug.
    Nach dem Einschlag von »Christopher- Floyd« hatte sich alles verändert. Die Infrastruktur war zerstört worden, viele Tausend Menschen hatten den Tod gefunden. Die Vereinigten Staaten hatten sich aufgelöst, als sich der Süden vom Norden losgesagt hatte. Das Land war zersplittert und im Chaos versunken in einer Zeit, die der Kommanda die
    »Finsternis« nannte, in der »Dämonen die Erde beherrschten«.
    Über all diesen Wirren war Cape Canaveral in Vergessenheit geraten. Das Raumfahrtzentrum, das durch den Kometenaufprall und die anschließende Flutwelle vom Festland abgetrennt worden war, war für seine Besatzung zum Zuhause geworden, und man hatte begonnen, sich häuslich einzurichten. Familien wurden gegründet, eine neue Generation wuchs heran und die Aufgabe, den Prototypen zu bewachen und der Nachwelt zu erhalten, wurde ihr übertragen.
    Mit jeder neuen Generation, die auf der Insel lebte, degenerierte das Wissen um die alte Zivilisation. Der Auftrag, den Prototypen zu bewachen, wurde mythologisch überhöht. Aus dem Shuttle wurde »Shatel«, der Himmelswagen des Gottes Eisas. Begriffe, die vor Generationen einen Sinn gehabt hatten, wurden als Titel und leere Formeln verwendet der Kult der »Söhne des Himmels« war geboren.
    Der ursprüngliche Befehl der Camp-Besatzung hatte gelautet, den Prototypen bis zum Eintreffen wissenschaftlichen Personals aus Houston zu bewachen. Das Personal, Mitarbeiter des ISS-Programms, war jedoch nie eingetroffen. Also hatten die Eisasjünger viele Generationen lang auf das Eintreffen der
    »Abgesandten« gewartet.
    Heute waren sie gekommen…
    Nun, da er die Wahrheit kannte, empfand Matt gleichzeitig Freude und Wehmut.
    Freude, weil der Bunker mit all seinen Schätzen eine Verbindung zu jener Vergangenheit darstellte, der er entstammte und mit der ihn noch immer so vieles verband.
    Wehmut, weil die Menschen dieser Zeit so wenig mit den Errungenschaften von einst anzufangen wussten. Der Kommanda und seine Eisasjünger hatten nicht im Ansatz geahnt, was sie da in Wahrheit bewacht hatten, und hätte man es ihnen gesagt, wäre es ihnen gleichgültig gewesen.
    Doch auch Matt wusste nicht, dass der Bunker noch ein weit größeres Geheimnis preiszugeben hatte…
    ***
    Am nächsten Morgen machten sich Matt und Dave daran, unter Korkes wachsamen Blicken die Terminals und elektronischen Anlagen des Bunkers auf ihre Funktionsfähigkeit hin zu untersuchen.
    Es war ein erhebendes Gefühl, als sie das System starteten und der erste Computerbildschirm aufflackerte. Man konnte sogar noch das Plastik riechen, hörte die Festplatte des Servers leise summen.
    Dave gab eine Reihe von Standardbefehlen ein und fuhr das gesamte System hoch mit einem Triumphschrei verkündete er, dass die meisten Sektionen des Kontrollraums einwandfrei arbeiteten; nur ein paar Teilbereiche mussten neu gestartet werden.
    »Das ist einfach unfassbar!«, rief der Astrophysiker immer wieder aus. »Wir haben hier ein funktionierendes Kontrollzentrum und das nach all der Zeit!«
    »Es wird Präsident Hymes freuen das zu erfahren«, meinte Rorke und bremste damit ein wenig Matts Freude. Hätte er doch nur sicher sein können, dass der Weltrat verantwortungsvoll umgehen würde mit den technischen Errungenschaften der Alten Welt. Aber das war er nicht; ganz und gar nicht. Die neue Regierung der USA war ihm noch immer suspekt.
    »Mal sehen«, meinte Dave und machte sich an einer der Konsolen zu schaffen, gab einige Befehle in die Tastatur des Terminals ein.
    »Was?«, fragte Matt.
    »Das Ziel unseres Auftrags«, brachte Dave in Erinnerung. »Wir sollen in Erfahrung bringen, ob die ISS noch dort oben ist.« Er hackte weiter auf die Tastatur ein, wie besessen von dem Gedanken, Kontakt zu jener Raumstation zu bekommen, die vor fünf Jahrhunderten ins All geschossen worden war. Der Astrophysiker rief sämtliche Kanäle ab, versuchte die Frequenz zu finden, auf der die ISS gesendet hatte erfolglos…
    »Lass gut sein, Dave«, meinte Matt. »Was wir hier gefunden haben, ist weit mehr als wir erwarten konnten. Wir sollten…«
    Er brach ab, als der große Bildschirm, der die

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