036 - Die Söhne des Himmels
Dave im Halbdunkel erblickten, jagte ihnen dennoch Schauer über den Rücken.
Dies war ein Kontrollzentrum!
Ein vollwertiger Kontrollraum, von dem aus ein Flug in den Weltraum überwacht werden konnte. Befehlsstand, Steuerung, medizinische Überwachung, Energieversorgung alles war vorhanden.
Matt konnte es kaum glauben. Er hatte das Gefühl, in einem Traum gefangen zu sein, aus dem er jeden Augenblick erwachen würde doch ihre größten Überraschungen hatte die unterirdische Bunkeranlage noch immer nicht preisgegeben.
Wie Traumwandler durchwanderten die beiden Männer den Korridor, gefolgt von Rorke und den Sektierern, die sich auf das Meiste von dem, was sie sahen, nicht den geringsten Reim machen konnten.
Schließlich gelangten sie vor ein weiteres Schott, dem letzten nicht unähnlich, jedoch nicht durch eine Zahlenkombination gesichert sondern nur von einem großen freundlichen Knopf, auf dem OPEN stand. Dave drückte darauf.
Zischend teilten sich die Hälften der gewaltigen Pforte und gaben den Blick auf etwas frei, das Matt keuchend nach Luft schnappen ließ.
Der Raum, der jenseits des Schotts lag, war ein unterirdischer Hangar. Es gab Terminals, Maschinen und kleine Fahrzeuge, die entlang der Wände abgestellt waren. Im Zentrum der gewaltigen Halle jedoch thronte Matt traute seinen Augen nicht eine Raumfähre!
»Shatel! Shatel!«, raunten die Eisas Jünger einander zu, und sie hatten verdammt Recht damit auch Matt kam das gewaltige Gefährt, vor dem er stand und zu dem er staunend aufblickte, wie das Geschenk eines Gottes vor.
Es war kein gewöhnliches Shuttle, sondern ein kleineres Modell mit schlankerem Rumpf und modifizierten Flügeln.
»Das ist der Prototyp«, erkannte David McKenzie, der Mühe hatte, sich zu beherrschen.
»Der Prototyp des neuen Shuttles, das 2016 hätte starten sollen. Er hat die Erde nie verlassen.«
Die großen länglichen Türen der Ladebucht und einige Seitenplatten fehlten noch; offenbar war das Shuttle nicht ganz fertig gestellt worden.
Fassungslos schaute Matt zu dem gewaltigen Raumschiff auf, und Wehmut überkam ihn, als er das Sternenbanner sah, das auf den Flügeln des Shuttles prangte. Ob sich die Erbauer auch nur im Entferntesten ausgemalt hatten, unter welchen Umständen ihre Konstruktion in vielen hundert Jahren wiedergefunden würde?
***
Noch in derselben Nacht veranstalteten die Eisasjünger ein großes Fest, zu dem die drei
»Gottgesandten« eingeladen wurden. Die Sektierer hatten allen Grund zur Freude in ihren Augen hatte sich ihre Religion bewahrheitet. Die Abgesandten von Eisas waren gekommen und hatten den »Himmelswagen« entdeckt, der tief unter der Erdoberfläche geschlummert hatte.
Drei prunkvolle Throne wurden aufgestellt, auf die Matt, Dave und Rorke sich setzen mussten, während ihnen Speisen und andere Opfergaben dargebracht wurden. Während Matt das Ganze eher peinlich war, schien Rorke es in vollen Zügen zu genießen der kleinwüchsige Weltrattechniker kostete den Umstand, dass nun er es war, der von den Sektenanhängern gefürchtet wurde, voll aus.
Aber auch Dave schien nichts dagegen zu haben, von den Eisas-Jüngern nach Strich und Faden verwöhnt und wie eine Gottheit verehrt zu werden eine weitere Eigenschaft, die dem
»alten« Dave abgegangen war.
Es gab ein ausgiebiges Mahl, bei dem die Sektierer alles aufboten, was ihre Speisekarte hergab Früchte verschiedener Art und Fisch, der schmackhaft zubereitet war. Dazu wurde ein Getränk gereicht, das aus vergorenem Fruchtsaft hergestellt wurde und leicht berauschend wirkte.
Nach dem Festmahl verstummten die Sektierer und ihr Anführer Kommanda trat in ihre Mitte. Er verneigte sich vor den drei Gesandten und hob ehrerbietig die Hände. Dann begann er mit weicher Stimme einen eigenartigen Gesang anzustimmen, dem seine Anhänger andächtig lauschten. Die erste Strophe war eine Art Einleitung ein Dankgebet und ein Lobpreis an Eisas, der sein Versprechen wahr gemacht hatte.
Und dann begann der Priester in Hymnenform die Geschichte seines Stammes darzulegen, vom heutigen Tag angefangen bis zurück in jene Epoche, die für die Eisasjünger graue Vorzeit war.
So erfuhren Matt und seine Begleiter alles.
Woher die Eisasjünger stammten, woran sie glaubten und was der Ursprung ihres Glaubens war. Das Lied, das der Kommanda vortrug, war von Hohepriester zu Hohepriester weitergegeben worden, viele Generationen lang, und jeder hatte dem Lied die Strophe seines Lebens hinzugefügt.
Es
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