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0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

Titel: 0362 - Der Mann mit der eisernen Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mann mit der eisernen Faust
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geschossen. Und es war bestimmt kein Revolver. Das sieht mir ganz nach einem Gewehrschuss aus.«
    »Gewehrschuss?«, echote mein Freund.
    »Du denkst wahrscheinlich an ein Gewehr mit abgesägtem Lauf.«
    »Genau«, bestätigte ich. Ich sprang hoch und ging in das angrenzende Zimmer. Flobert musste genau mitten in der Diele gestanden haben, als ihn der Schuss traf.
    »Der Täter hat von hier geschossen«, behauptete ich kühn. »Oder er war noch ein Stück weiter zurück.«
    Ich ging rückwärts in das Wohnzimmer. Ich hielt dabei die Stelle genau im Auge, wo Flobert nach meiner Meinung gestanden haben musste. Ich ging bis an die Balkontür zurück. Da sah ich den Fleck.
    Ich winkte Phil heran.
    »Sieh dir die Gardine an«, forderte ich ihn auf. »Hier muss der Mörder gestanden haben. Für den angesengten Fleck wüsste ich keine andere Erklärung.«
    »Pistole ist das nicht«, sagte Phil. »Die hätte der Mörder tiefer gehalten.«
    »Du bist ein kluger Junge«, sagte ich ironisch. »Ich wollte dir gerade beweisen, dass Flobert mit einem Gewehr erschossen worden ist. Da hast du den Beweis.«
    »Jetzt behaupte nur noch, du wüsstest, wer der Täter ist.«
    »Ich weiß, dass es keiner von den Tiranas war. Als wir dort abfuhren, waren alle versammelt, und schneller als wir konnte keiner von ihnen hier aufkreuzen. Ich glaube, damit müssen wir die Theorie von der Blutrache begraben.«
    »Und wenn sie einen Killer mit der Geschichte beauftragt haben?«, warf Phil ein.
    »Wenn sie Flobert aus Blutrache töten wollten, dann bestimmt nicht durch einen Berufsmörder«, argumentierte ich. »Nein, in dem Fall hätten sie es selbst getan. Phil, wir sind auf der falschen Fährte gewesen.«
    »Wer soll denn dieser Mörder sein?«, fragte Phil verzweifelt. »Und welches Motiv sollte er haben?«
    »Es ist derselbe, der auch den Manager von Flobert im Central Park erschossen hat«, sagte ich fest.
    ***
    Ich ging zurück in die Diele und trat an das kleine Tischchen, auf dem das Telefon stand. Ich nahm den Hörer ab und wählte die Nummer des FBI.
    Das Telefonbuch lag neben dem Apparat. Die erste Seite war aufgeschlagen.
    Als sich die Zentrale meldete, verlangte ich Billy Wilder.
    »Schick doch sofort die Mordkommission zu Floberts Wohnung«, verlangte ich.
    »Ermordet?«, fragte Billy, und ich merkte, dass auch er leicht mitgenommen war.
    »Erschossen«, sagte ich. »Es soll auch noch ein Schusswaffen-Sachverständiger mitkommen. Ich möchte schnell über die Mordwaffe Bescheid wissen. Und noch was. Die Kollegen bei den Tiranas sollen angeben, ob einer der Familie das Haus verlassen hat.«
    »Wo kann ich dich erreichen?«, erkundigte sich Billy.
    Ich gab ihm die Nummer an, die auf dem Telefonapparat stand, und legte den Hörer auf.
    »Fällt dir nichts an der Leiche auf?«, wandte ich mich an meinen Freund.
    »Die Haltung vielleicht?«, fragte Phil zurück. »Er muss direkt nach dem Schuss umgefallen sein. Meiner Meinung nach war er auf der Stelle tot.«
    »Stimmt«, sagte ich. »Aber das meine ich nicht. Schau dir die Kleidung an.«
    Phil wusste nicht, worauf ich hinauswollte.
    »Er trug seine Straßenkleidung«, stellte er fest. »Er wird kurze Zeit nach seinem Eintreffen hier in der Wohnung erschossen worden sein.«
    Ich bückte mich und schob die Jacke ein kleines Stück hinauf. Ich zeigte auf die Hosentaschen und auf die Taschen in der Jacke.
    »Hier, sieh dir das an!«, verlangte ich. »Bei zwei Taschen kommt das Futter an der Tasche raus. Und hier«, ich tastete vorsichtig in die anderen Taschen, »hier ist das Futter hochgezogen. Es war umgestülpt, man hat es aber wieder in die Tasche zurückgestopft.«
    »Jemand hat in aller Eile die Taschen von Flobert untersucht, meinst du das?«
    »Genau«, bestätigte ich und machte mich schon daran, den Inhalt der Taschen zu untersuchen. Ich hatte mir hauchdünne Gummihandschuhe übergestreift und legte alle Gegenstände neben mich auf das kleine Tischchen. Es waren nicht viele Sachen. Eben das, was man immer mit sich herumschleppt. Dazu eine Abendzeitung.
    Besonders interessierte mich die Brieftasche. Außer einer Menge großer Scheine gab es nur einige Ausweise darin. Und ein Bild.
    Phil stieß einen Pfiff aus, als ich es ihm zeigte.
    »Das ist ja Eve Tirana«, wunderte er sich. »My Darling Pierre«, las Phil. »Pierre, das ist doch Flobert!«
    »Du merkst aber auch alles«, stellte ich trocken fest.
    »Wie kommt dieses Bild denn in die Brieftasche von Flobert?«, wollte Phil

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