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0363 - Der Teufel machte Überstunden

0363 - Der Teufel machte Überstunden

Titel: 0363 - Der Teufel machte Überstunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel machte Überstunden
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war zwar schusssicher, aber sie wollten sicher gehen. Geduckt kauerten sie neben dem Lenkrad auf dem staubigen Boden.
    Als die zehn Sekunden um waren, zerriss eine dumpfe Explosion die Stille. Staub wirbelte hoch, dann ertönte ein anhaltendes Krachen. Triumphierend blickte Flint auf. Die beiden Gangster hatten wie auf Kommando ihre Automatic gezogen und sicherten die Straße ab, für den Fall, dass jemand zu neugierig wurde.
    Kaum wirbelte der Staub hoch, da waren Ted Shelby und Clark auf ihren Plätzen. Grinsend sahen sie, wie die halbe Rückwand des Bankgebäudes in sich zusammenfiel wie bei einem Erdbeben.
    Clark legte den Gang ein und walzte den Zaun nieder. Er fuhr direkt auf das große Loch zu, das in der Mauer klaffte.
    Mit dem Pflug vor dem Allzweck-Fahrzeug räumte er die Brocken weg, die ihm im Weg lagen. Zwei Meter vor dem nackten Stahl des Panzerschranks nahm Clark den Gang heraus und trat auf die Bremse.
    Mit sicherer Hand bediente er den Greifer. Knirschend packte die Schaufel zu, eiserne Arme legten sich um den Tresor. Mit Vollgas fuhr Ted Shelby rückwärts und riss das Stahlmöbel durch die Maueröffnung.
    Der Kranarm schwang nach oben, drehte dann und setzte den Schrank auf der Ladefläche ab.
    Ted verließ blitzschnell das Führerhaus und sprang auf die Ladefläche. Er warf eine Plane über den Tresor und zurrte sie flüchtig fest.
    An der Ecke stiegen Flint und Purvis ein. Dann donnerte das Fahrzeug mit Vollgas in Richtung Hartford davon. Sechzehn Minuten nach elf war der ganze Spuk vorüber.
    ***
    Den Abend hatten wir, was selten vorkam, zu unserer freien Verfügung gehabt. Ich hatte die Gelegenheit benützt und mit Phil eine Kneipentour gemacht.
    Am nächsten Morgen hatten wir eine genaue Kenntnis der neuen Vergnügungslokale der 44. Straße und einen Brummschädel, der nicht von schlechten Eltern war.
    Gegen Mittag meldeten wir uns bei Mr. High, unserem Chef. Phil machte ein Gesicht, als käme er direkt vom Zahnarzt.
    »Mir scheint, euch passen keine normalen Hüte mehr«, lächelte unser Chef, auf den Ballon anspielend, den der Alkohol verursacht hatte.
    »Ich lebe nur noch von Limonade«, brummte Phil und ließ sich in einen Sessel fallen.
    »Ich hoffe nur, dass heute nichts’los ist«, sagte ich.
    Wie auf ein Stichwort hin begann in dieser Minute der Fernschreiber zu rasseln, Mr. High beugte sich über den Streifen und verfolgte die Nachricht.
    Nach ein paar Minuten riss er den betexteten Streifen ab und schob ihn mir hin.
    »Mir scheint, Ihr Wunsch geht nicht in Erfüllung, Jerry. Da hat sich jemand ein freches Stück geleistet.«
    Ich las, dass eine Bank in Millbrook ausgeraubt worden sei.
    »Und wo liegt dieses Nest?«, fragte ich.
    »Irgendwo bei Poughkeepsie«, sagte unser Chef nach einem Blick auf die Karte.
    Der Name elektrisierte mich. Mir fiel wieder der Zwischenfall gestern mit dem Wagen ein.
    »Ist das überhaupt ein Fall für uns?«, fragte Phil.
    »Die lokale Polizeibehörde hat uns um Mitarbeit gebeten«, sagte der Chef, »außerdem scheinen die Täter über die Grenze nach Connecticut geflüchtet zu sein.«
    »Okay, dann starten wir«, sagte ich und stand auf. Mit resigniertem Blick folgte Phil.
    ***
    Wir nahmen den kürzesten Weg über den Taconic Parkway. An der Kreuzung mit der Bundesstraße 82 bogen wir rechts ab und gelangten nach 20 Minuten Fahrt nach Millbrook.
    In dam Ort ging es wie in einem Goldgräberlager zu, in dem riesige Klumpen gefunden worden waren.
    Die Leute blockierten die Straße, sodass wir nur mit Mühe bis zur City Hall durchkamen. Dort holten wir den Sheriff aus einer Meute von Reportern heraus.
    »Endlich, Gentlemen«, brummte er erleichtert. Wir ließen uns schildern, was er wusste. Der Direktor der Bank war tot. Eineinhalb Millionen waren geraubt worden, zum Teil in nagelneuen Scheinen, zum Teil in alten, aber alle nicht registriert.
    Ein Augenzeuge hatte erzählt, dass die Gangster mit einem Militärfahrzeug nach Osten geflohen waren.
    »Der Anruf war fingiert«, erboste sich der Sheriff. »Wir sind reingefallen wie die Anfänger.«
    Wir wollten ihm höflichkeitshalber nicht widersprechen.
    Wir besahen uns das Bankgebäude. Es war abbruchreif.
    Durch den Schutt stiefelten wir zur Explosionsstelle.
    »Nach Dynamit sieht das nicht aus«, sagte Phil, »die ganze Wirkung ging in die Breite und nicht in die Tiefe.«
    Ich musste ihm zustimmen. Plötzlich entdeckte ich an einem Stein etwas Schwarzes. Mit dem Messer konnte ich eine feste, klebrige

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