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0363 - Nacht zwischen den Sonnen

Titel: 0363 - Nacht zwischen den Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an unser vorgetäuschtes Bündnis mit den Bestien glauben sollten, besteht die einzige Alternative zum Verlust ihres Kristallplaneten in unserer schnellen Auslöschung - selbst auf die Gefahr hin, daß ihr eigentliches Heimatsystem und die Okefenokees dabei untergehen."
    „Es war ein schwerer Fehler, den Konstrukteuren mit der Verbrüderung zwischen uns und den Bestien zu drohen", warf John Marshall ein. „Ein noch schwerer Fehler ist es, daß wir uns bisher nicht öffentlich von den Bestien distanziert haben."
    Atlan lächelte kalt. Der ehemalige Arkonidenadmiral und derzeitige Chef der United Stars Organisation dachte noch in den Schablonen seiner Vorfahren, die in Intrigen und Ränken wahre Meister gewesen waren.
    „Sie werden staunen, Marshall, wenn Sie meinen neuen Vorschlag hören", sagte er voller Zynismus.
    „Wie Sie alle wissen, gelang es den Zwergen währen der letzten Kämpfe, eine Bestie lebend in ihre Hände zu bekommen. Ich schlage vor, diesen Olukh unter dem Vorwand zu befreien, wir wären von den Okefenokees verraten worden ..."
    John Marshall benötigte einige Sekunden, um Atlans Worte in ihrer ganzen Bedeutung zu erfassen.
    Dann jedoch stieg die Zornröte in sein Gesicht.
    „Das wäre eine Gemeinheit!" stieß er hervor. „Die Okefenokees sind Intelligenzen, die eine ehrliche Zusammenarbeit verdient haben. Ganz davon abgesehen, daß ich Verleumdungen allgemein ablehne.
    Außerdem können wir Olukh, wenn überhaupt, dann nur gewaltsam befreien. Wollen Sie etwa das Blut unschuldiger Wesen vergießen, Herr Lordadmiral ...?"
    Atlan zuckte die Schultern. Marshalls Vorwürfe schienen an ihm abzuprallen. Dennoch preßte er die Lippen zusammen, als aus dem Gremium beifälliges Gemurmel zu Marshalls Erwiderung ertönte.
    In diesem Augenblick öffnete sich das Eingangsschott erneut. Zusammen mit Professor Tschu und Dr. Beriot betrat Dr. Armond Bysiphere den Konferenzraum. Die Aufmerksamkeit der Anwesenden wandte sich von Atlan ab und den neu Angekommenen zu.
    „Ich hatte schon gedacht, Sie kämen nicht mehr", bemerkte Perry Rhodan ironisch zur Begrüßung.
    „Ich bitte um Entschuldigung, Sir", erwiderte Bysiphere. „Aber ein Experiment hielt uns auf."
    Der Großadministrator wölbte die Brauen, erkundigte sich jedoch nicht näher nach dem Experiment des Hyperphysikers. Er deutete auf die restlichen freien Plätze.
    „Gestatten Sie mir, daß ich unsere Erörterungen an diesem Punkt unterbreche", sagte er. „Aber es wäre sicher gut, wenn Sie sofort erfahren würden, was Dr. Bysiphere, Dr. Beriot und Professor Tschu herausgefunden haben."
    Armond Bysiphere hatte sich soeben gesetzt. Nach Rhodans Ankündigung erhob er sich wieder.
    „Der Herr Großadministrator beauftragte uns, nachdem Major Hohle über unseren Einsatz auf Monol berichtet hatte, an Hand dieser neugewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse den bedrohlichen Zwischenfall mit jenem... hm!... Giftzwerg zu analysieren und zu rekonstruieren. Dieses Wesen, ohne jeden Zweifel ein ,verstorbener' Okefenokee, hatte uns durch die Vergiftung aller wasserhaltigen Nahrungsmittel und des Trinkwassers an den Rand einer Katastrophe gebracht, die einigen Besatzungsmitgliedern sogar das Leben kostete."
    Er errötete leicht, als er bemerkte, daß Jonatan im Begriff war, aus der Beintasche seiner Bordkombination zu schlüpfen, in die er das Gebilde gesteckt hatte. Mit einer hastigen Bewegung schob er den metallisch schimmernden Diskus zurück und schloß den Magnetsaum.
    „Sprechen Sie weiter!" forderte Perry Rhodan ungeduldig.
    Dr. Bysiphere räusperte sich.
    „Offenbar, und das tröstet mich, sind weder die Okefenokees noch die Konstrukteure des Zentrums unfehlbar. Im Gegenteil. Der Pulk jener Särge, der nach unserem Erscheinen in M-87 plötzlich in der Nähe der CREST auftauchte, muß bereits einige fehlgesteuerte Transitionen hinter sich gehabt haben, sonst hätte er niemals unseren Kurs kreuzen dürfen."
    Die Spürtransmitter der Särge erfaßten den Eintauchschock der CREST und verwechselten ihn mit einem Signal des Kristallplaneten Monol. Sie steuerten das Schiff an.
    In begreiflichem Wissensdurst wurde ein Sarg von uns aus dem Raum gefischt und untersucht. Zu diesem Zeitpunkt muß mit dem darin liegenden toten Okefenokee bereits eine postmortale Veränderung vorgegangen sein. Wir alle wissen, daß die Zersetzungsprodukte von Leichen äußerst giftig sind. Dazu kommt als ungeklärter Faktor, daß der geborgene Zwerg den eigentlichen Zerfallprozeß

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