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0365 - Das strahlende Netz

Titel: 0365 - Das strahlende Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war nicht mehr wirksam, und der künstlich geschaffene freie Raum, in dem die drei Planeten des Dusty-Queen-Systems rotierten, existierte nicht mehr. Die gewaltigen Staubmassen der Dunkelwolke erfüllten ihn zunehmend, und das Bild des Raumes vor der Sonne wurde dunkler und undeutlicher - ein grauer, von rotem Licht erfüllter Bereich, der ein energetisches Inferno barg. Der Weg der CREST innerhalb dieser Galaxis war eine Perlenschnur von Kämpfen, Hoffnungen und Enttäuschungen, von Kampf und Niederlagen und kleinen Siegen, die nichts anderes bewirkt hatten, als daß sie in neue Kämpfe überleiteten.
    Ein Weg brennender Industrieanlagen, kochender Krater und verwüsteter Welten, ein Weg voller Opfer und Schrecken. Rhodan hoffte inständig, daß dieser Pfad bald enden würde...
    Ein Lautsprecher sprang knackend an.
    „Hier Ortungszentrale. Konitzki. Die Ortung wird von Sekunde zu Sekunde schwieriger. Wir warten darauf, daß die Positronik den Sprung in den Linearraum einleitet. Wir können nicht mehr für einwandfreie Bilder garantieren - es ist wahrscheinlich, daß die Bildqualität und die Präzision in den nächsten Stunden so schlecht werden, daß keine Werte abgelesen werden können. Die Wolken der Schleimfäden verkleben wieder die Oberfläche des Schiffes. Unsere Geräte können kaum mehr arbeiten. Ende."
    „Danke", sagte der Oberst Akran in sein Mikrophon. „Achten Sie auf das Signal. Wir gehen in wenigen Minuten in den Linearraum."
    Wieder knackte der Lautsprecher.
    Rund vierzig hochqualifizierte Terraner und die Schiffspositronik arbeiteten zusammen, um das Schiff und gleichzeitig das folgende kleinere Schiff von Icho Tolot, dem Haluter - sicher durch die Dunkelheit zu bringen. An eine Navigation, wie man sie aus anderen Bezirken des Alls gewohnt war, dachte längst niemand mehr.
    „Setzen Sie einen Funkspruch an Tolot ab", sagte Rhodan, nachdem er das Mikrophon in die Hand genommen hatte.
    „Selbstverständlich", erwiderte Major Wai Tong, der dreißigjährige Terrachinese.
    „Teilen Sie ihm die genauen Daten mit, an denen die CREST in den Linearraum gehen wird. Wir werden vermutlich, wenn wir richtig gearbeitet haben, dreihunderttausend Kilometer vor dem Planeten und seiner Oberfläche wieder in das normale Kontinuum zurückkehren."
    „Sie können sich darauf verlassen, Sir" erwiderte der drahtige, schlanke Chinese. „Obwohl wir mit stärkster Senderleistung nicht viel weiter als zweihundertfünfzig Kilometer kommen. Moment... ich erhalte eben eine Ortung: Das Schiff der beiden Haluter fährt im Abstand von nur vierzehn Kilometern hinter uns her. Ich übermittle Ihre Nachricht, Sir."
    „Entfernung, Akran?" fragte Rhodan laut.
    „Neunzehneinhalb Millionen Kilometer, Sir", sagte der Schiffsführer laut.
    „Verstanden."
    Rhodan betrachtete, während die Sekunden heruntertickten, das zweite Bild, das die Ortungszentrale auf diesen Testschirm umgelegt hatte. Ein Laserstrahl mit zweihundertfünfzigtausend Kanälen gab exakt das wieder, was die hochempfindlichen Ortungsgeräte, die von den besten Spezialisten dieses Schiffes bedient wurden, vermitteln konnten.
    Pauper.
    Der Planet, den sie verlassen hatten.
    Er sah aus wie kochende Lava, die an der Oberfläche abgekühlt und geschwärzt war. Ein Bild, zusammengesetzt aus Tausenden von schwarzen Mosaiksteinchen, deren Fugen rot ausgegossen waren. Unter der Oberfläche dieser Welt fanden noch immer Explosionen statt.
    „Noch dreißig Sekunden... '" Staubmassen drangen noch immer in die Lebensblase ein. Der Staub war hochenergetisch aufgeladen; der leere Raum verdunkelte sich immer mehr. Es war, als flöge die CREST IV durch einen Sturm, der schwarzen Sand mit sich führte und ihn in peitschenden Wellen gegen den Schiffsrumpf warf.
    Auch die Wolken der schleimigen Fäden wurden herangetragen. Die klebrige Substanz schlug gegen die Hülle, ballte sich zusammen und konnte nur durch das Feuer aus Bordwaffen beseitigt werden, wenn man Jets oder Korvetten ausschleuste - daran war aber jetzt, einige Sekunden vor dem Linearmanöver, nicht zu denken.
    „Noch zehn Sekunden, Sir", sagte Oberst Akran.
    Die Daten des Planeten Zootkohn waren von der Positronik festgehalten worden. Diese Rechenmaschine steuerte die CREST und gleichzeitig die schwarze Kugel der Haluter.
    Die beiden Schiffe gingen in den Linearraum.
    Vor ihnen, ungewiß und drohend, bewegte sich irgendwo Zootkohn, der erste Planet des Dusty-Queen-Systems. Und dieses System befand sich kurz vor der

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