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0365 - Im Tempel des Todes

0365 - Im Tempel des Todes

Titel: 0365 - Im Tempel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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eine böse Magie den Tempel umgibt und schützt«, sagte Fuller. »Wie sonst sollte ein Mann sehenden Auges in eine Todesfälle laufen, die er erkannt hat und Sekunden vorher noch umgehen will? Wie sonst ließe sich diese Spur erklären? Ich habe sie fotografiert. Aber das ist natürlich kein Beweis.«
    Zamorra hob die Schultern. »Wie man’s nimmt«, sagte er.
    »Nun, wir sind förmlich geflohen. Denn plötzlich merkten wir, daß wir verfolgt wurden. Sie waren hinter uns her.«
    »Wer?«
    »Die Gestalten mit den gelb leuchtenden Augen«, sagte Fuller. »Wir haben sie nie richtig gesehen. Sie blieben immer im Dunkeln, in den Schatten. Aber sie wollten wohl nicht, daß wir mit dem Leben davonkamen. Sie hetzten uns. Wir sahen zu, daß wir nach Calcutta zurückkamen, und von dort aus sind wir nach Hongkong heimgeflogen. Und selbst im Flugzeug hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden. Verfolgt zu werden. Lucy erging es nicht anders. Sie haben unsere Spur nicht verloren. Wir sind heute erst hier angekommen. Wir fuhren mit dem Taxi in unsere Wohnung im Stadteil Twun Kong. Im gleichen Moment, als wir sie betraten, brach darin ein Feuer aus! Als wir flüchteten, rissen die Seile der Liftkabine - Gott sei Dank waren wir noch nicht eingestiegen! Wir stürmten die Treppe hinunter. Jemand schoß auf uns. Dann schien es so, als hätten sie uns verloren, als wir uns durch Hongkong bewegten. Aber jetzt, hier sind sie wieder aufgetaucht. Und wir haben wieder nicht erkennen können, wer sie sind.«
    »Scheinbar menschliche Gestalten«, sagte Zamorra. Er warf Tendyke einen kurzen Blick zu. Aber der Abenteurer schwieg. Er wiederholte seine Behauptung von vorhin nicht.
    »Sie werden nicht aufgeben, bis sie uns haben«, sagte Lucy Dolyn. »Wir sind ihnen in Assam entkommen, aber sie dulden wohl keine Überlebenden, wer immer sie auch sind. Abgesandte dieses im Tempel ruhenden Dämons. Sie werden uns töten. Ihre Rettungsaktion ist nur ein Aufschub.«
    »Vielleicht«, sagte Zamorra. »Vielleicht können wir sie aber auch abwehren oder gar unschädlich machen. Wir haben zumindest theoretisch die Möglichkeit…« Er verstummte, als er daran dachte, wie der Brennende das magische Feuer gelöscht hatte, das er eigentlich nicht hätte löschen können. Die Blitze des Amuletts hatten kaum mehr bewirkt, als die Unmheimlichen in die Flucht zu treiben.
    Immerhin gab es auch noch eine andere Möglichkeit: den Dhyarra-Kristall!
    Tendyke beugte sich vor.
    »Haben Sie sich schon einmal überlegt, ob Sie nicht vielleicht bewußt in eine Falle gelockt worden sind?« fragte er. »Diese Frau, die Ihnen die Information gab…«
    »Sie kam nur zufällig darauf zu sprechen«, sagte Fuller. »Ich hörte etwas von Tempel und begann nachzufragen. Ich habe es förmlich aus ihr herausgequetscht. Sie gab nur zögernd Auskunft. So, als sei es ihr gar nicht recht, daß wir zuviel erführen. Erst als sie sah, daß ich nicht lockerlassen wollte, gab sie weitere Informationen preis und besorgte schließlich auch die Karten.«
    »Eigenartig«, sagte Tendyke. »Sie möchte nicht, daß Sie zuviel erfahren, aber sie verfügt über Karten. Warum hat sie sich nie selbst um diesen Schatz gekümmert?«
    »Weil sie von den Fallen wußte und Mister Fuller und Miß Dolyn auch davor warnte«, gab Zamorra zu bedenken. »Sie wird ihre Gründe gehabt haben. Dennoch möchte ich wissen, wer sie ist. Wissen Sie, wo sie hier in Hongkong wohnt oder gewohnt hat?«
    »Tut mir leid. Ich weiß es nicht. Wir trafen uns in verschiedenen Bars und verschiedenen Hotelrestaurants. Sie meldete sich stets bei mir, nicht umgekehrt.«
    »Können Sie sie beschreiben? Vielleicht eine Zeichnung anfertigen?«
    Fuller und seine Gefährtin sahen sich kopfschüttelnd an.
    »Keiner von uns ist zeichnerisch sonderlich begabt«, gestand Lucy. »Und die Frau… nun, sie war schön, und sie war sehr elegant und teuer gekleidet, trat weltgewandt auf. Das ist alles. Warten Sie - sie muß unverheiratet sein, denn der rote Punkt auf der Stirn fehlt. Sie wies auch kein Kastenzeichen auf.«
    Damit ließ sich nicht viel anfangen.
    »Damit dürfte diese Spur wohl im Sande verlaufen«, sagte Zamorra.
    »Du hast angebissen, wie?« fragte Nicole leise.
    Er nickte.
    »Der Schatz interessiert mich weniger«, sagte er. »Aber ich kann und will es nicht zulassen, daß hier Menschen bedroht und zu Tode gehetzt werden von irgend welchen dämonischen Mächten. Dabei ist es mir egal, ob diese Menschen versucht haben, die Ruhe

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