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0365 - Im Tempel des Todes

0365 - Im Tempel des Todes

Titel: 0365 - Im Tempel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Professor Zamorra waren in Hongkong.
    Das bot völlig neue Aspekte…
    ***
    Als Zamorra zu den anderen zurückkehrte und seinen Mißerfolg gestand, hatte Tendyke bereits ein Taxi aufgetrieben. Sie paßten zu sechst hinein. Den Fahrer störte es nicht, daß seine Gäste sich eng zu drängen hatten.
    »Vielleicht ist es besser, wenn wir die Damen Dolyn und Su zunächst im Hotel absetzen«, schlug Tendyke vor. Lucy Dolyn protestierte, aber Su Ling war von diesem Vorschlag sehr angetan. Das Abenteuer in der Ruinenstadt in der Mongolei machte ihr noch zu schaffen, und sie wollte nicht schon wieder in ein Geschehen einbezogen werden, dessen Hintergründe sie nicht begriff.
    »Lucy, es ist vielleicht wirklich besser, wenn du im Hotel bleibst«, drängte auch Bart Fuller jetzt. »Das erhöht unter Umständen unsere Chancen, davonzukommen…«
    »Ich werde mich dazugesellen«, entschied Nicole. »Wir machen ein Kaffeekränzchen auf, ja? Ich kann außerdem die Zeit nutzen, die Zimmer magisch abzusichern. Wenn irgend etwas passieren sollte, wirst du ja wohl damit fertig, cherie, oder?« Sie nickte Zamorra zu.
    Der Professor schmunzelte.
    Also fuhr das Taxi erst zum Hotel, das Tendyke zwischenzeitlich vom Lokal aus angerufen hatte. Es ließ sich in der Tat noch ein Doppelzimmer besorgen. Dann fuhren Fuller, Tendyke und Zamorra zu Fullers Wohnung weiter.
    Es handelte sich um ein Appartement im siebten Stock eines Hochhauses.
    Draußen deutete nichts darauf hin, daß es hier einen Feuerwehreinsatz gegeben hatte. Aber bei dem typischen chinesischen Fleiß konnten alle Spuren längst wieder beseitigt worden sein. Es war gut sechs Stunden her, seit der Brand ausgebrochen war.
    Der Lift funktionierte allerdings noch nicht wieder. Mit stoischer Gelassenheit namen die Söhne und Töchter des Reiches der Mitte es hin, bis zum zehnten Stock hinauf die Treppe benutzen zu müssen. Aus dem Liftschacht ertönten trotz der späten Stunde noch Arbeitsgeräusche. Man war dabei, den Lift wieder benutzbar zu machen.
    Dann standen sie vor dem Eingang des Appartements. Auch hier war nichts von Feuer zu sehen! Die Tür war nicht abgeschlossen.
    »Natürlich nicht«, sagte Fuller verdrossen. »Glauben Sie, wir hätten uns die Zeit genommen, die Tür noch abzuschließen, als uns die Flammen glühendheiß entgegensprangen?«
    Zamorra berührte sein Amulett. Es war aktiviert, aber es zeigte keine Gefahr an. Dennoch blieb der Parapsychologe vorsichtig. Er stieß die Tür langsam auf. »Wo ist der Lichtschalter?«
    »Zehn Zentimeter vom Türrahmen in Griffhöhe…«
    Es machte leise klick. Dann flammte die Flurbeleuchtung auf.
    »Und was soll hier gebrannt haben?« murrte Tendyke. Er schnupperte. »Keine Zerstörungen, kein Brandgeruch. Fuller, sind Sie sicher, daß das hier die richtige Wohnung ist?«
    »Natürlich bin ich sicher«, knurrte der Schatzsucher. »Ich habe immerhin fast zwei Jahre lang hier gewohnt, verdammt!«
    »Wartet draußen«, sagte Zamorra.
    Vorsichtig trat er ein, sah sich um. Aber wenn hier etwas gebrannt hatte, dann höchstens ein Feuerzeug, aber das Feuer, von dem Fuller sprach, mußte eine Illusion gewesen sein.
    Die gesamte Wohnung war unberührt. Das Amulett zeigte keine Gefahr an.
    »Treten Sie ein, Füller«, bat Zamorra laut.
    Der Engländer folgte der Aufforderung. Er hatte den kurzen Korridor noch nicht ganz durchquert, als Flammen emporschlugen! Sie zuckten aus den Wänden und dem Fußboden hervor. Mit einem Aufschrei sprang Fuller zurück und prallte gegen den draußen wartenden Tendyke.
    Um Zamorra entstand blitzschnell ein grünlich flirrendes Leuchten. Das Amulett umgab ihn mit einem schützenden Kraftfeld, das die Flammen von ihm fernhielt. Und dann stand Zamorra schon die vierzigste Sekunde inmitten der alles erfassenden Flammen und konnte trotzdem keine Zerstörungen erkennen!
    Das Amulett zeigte schwache schwarzmagische Energieströme an, die allmählich verloschen. Auch die Flammen lösten sich auf. Die Wohnung war wieder so unversehrt wie zuvor.
    Zamorra trat zur Eingangstür.
    »Das war kein Feuer«, sagte Tendyke. »Das war eine läppische Illusion. Kinderleicht zu durchschauen.« Er betrat die Wohnung, blieb unter der Deckenlampe des Korridors stehen und zeigte nach oben. »Da sitzt das verflixte Ding.«
    Er holte aus und stieß mit den Fingerspitzen nach der Lampe, durchbrach den dünnen Papierschirm und zerschmetterte die Birne. Schlagartig wurde es dunkel. Nur aus dem Wohnzimmer, in dem Zamorra gestanden

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