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0365 - Im Tempel des Todes

0365 - Im Tempel des Todes

Titel: 0365 - Im Tempel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gentlemen«, sagte Fuller. »Mir ist zwar nicht ganz klar, wie Sie so schnell da sein konnten und was Sie mit den anderen gemacht haben, aber…«
    Zamorra winkte ab.
    »Mich interessiert, wer diese ändern waren und warum sie hinter Ihnen her sind«, sagte er. »Das war doch kein normaler Überfall, sondern ein gezielter Angriff. Wessen Zorn haben Sie auf sich gelenkt?«
    »Den Zorn von Schlangen«, murmelte Tendyke.
    Die anderen, selbst Fuller und seine Begleiterin, sahen ihn erstaunt an.
    »Ich habe Schlangen gesehen«, sagte Tendyke. »Aber das ist auch egal…«
    »Ich weiß nicht, weshalb sie uns angriffen«, sagte Fuller unbehaglich.
    Zamorra musterte ihn. Er sah einen etwas abgerissen wirkenden Mann, vor sich, der sich seit ein paar Tagen nicht mehr rasiert hatte. Er mochte Mitte der Dreißig sein, war sonnengebräunt, und in seinen Augen lag ein ähnlicher Ausdruck wie jener, wie Zamorra ihn von Tendyke her kannte. Auch die Art, wie sich Fuller bewegte, glich der Art des Abenteurers.
    Lucy Dolyn paßte zu ihm wie der Deckel auf den Topf. Sie war von etwas herber Schönheit, vielleicht zehn Jahre jünger als Fuller, aber mit Sicherheit ebenso abenteuerlustig.
    Doch jetzt schien beiden die Lust am Abenteuer vergangen zu sein. Der Überfall der seltsamen Gestalten steckte ihnen in den Gliedern…
    »Ich bin nicht sicher, ob Sie die Wahrheit sagen, Mister Füller«, behauptete Zamorra.
    Fullers Kopf ruckte hoch. Auf seiner Stirn schwoll eine Zornesader. »Daß Sie uns geholfen haben, berechtigt Sie nicht dazu, mich zu beleidigen! Ich bin kein Lügner!«
    »Nein, sicher nicht«, sagte Zamorra. »Aber Sie verschweigen eine ganze Menge.«
    »Sie würden mir ja doch nicht glauben«, brummte Fuller.
    »Lassen Sie es auf einen Versuch ankommen«, forderte Zamorra. »Wenn wir uns schon erfolgreich eingemischt haben, möchte ich doch wenigstens wissen, wofür wir schließlich aktiv geworden, sind.«
    Unverwandt sah er Fuller unter gesenkten Augenlidern her an. Er versuchte, sich auf den Mann einzustellen und tastete mit aller geistigen Konzentration nach Fullers Gedankenwelt. Er registrierte eine Dschungellandschaft, einen Sterbenden, die Umrisse eines Tempels, und sekundenlang blitzte unsagbar viel Gold durch sein Bewußtsein.
    Zamorra brach den telepathischen Kontakt ab. Er spürte rechtzeitig, wie sehr er ihn anstrengte und daß man ihm diese Anstrengung bereits in den nächsten Sekunden angesehen hätte.
    »Was war mit dem Gold? Was hat es mit dem Tempel im Dschungel auf sich? Wer ist gestorben?« fragte er ruhig.
    Tendyke warf ihm einen prüfenden Blick zu, dann lehnte er sich zurück.
    Fullers Gesicht war bleich geworden.
    »Können - können Sie Gedanken lesen, Mann?« stieß er erschrocken hervor.
    »Dann brauchte ich Ihnen keine Fragen zu stellen, nicht wahr? Aber man liest es Ihnen förmlich aus dem Gesicht, was Sie denken«, wich Zamorra aus. Er wollte den Mann zu einer klaren Antwort bringen.
    »Aber woher wissen Sie dann von dem Gold…?«
    »Wer sich darauf versteht«, kam Tendyke Zamorra zu Hilfe, »der liest Dinge selbst aus den unwichtigsten Kleinigkeiten. Sie sind bis vor ein paar Stunden außerhalb der Zivilisation gewesen, Sie hatten bisher nicht einmal Zeit, sich einen Rasierapparat zu kaufen. Und… man kennt seinesgleichen. Sie waren hinter einer wertvollen Sache her.«
    Fuller nickte.
    »Stimmt«, sagte er. »Aber… da ist für uns nichts mehr zu holen. Es ist vorbei. Wir haben keine Chance. Wir können froh sein, daß wir noch leben, aber irgendwann erwischen sie auch uns.«
    »Wer? Die Schlangen?«
    »Ich weiß von keinen Schlangen«, sagte Fuller dumpf. »Die Wächter des Tempels meine ich. Wir kommen nicht an ihnen vorbei. Statt dessen jagen sie uns.«
    »Wir waren zu fünft«, sagte Lucy Dolyn jetzt endlich. »Bart hatte noch drei Männer angeheuert. Wir wollten uns den Schatz teilen. Es wäre für jeden von uns genug übriggeblieben, selbst wenn wir zu hundert gewesen wären. Und jetzt sind sie tot. Und wir sind auch bald dran…«
    Sie tastete unter dem Tisch nach Fullers Hand. Ihre Lippen waren ein dünner Strich, und in ihren Augen flackerte die Angst vor dem, was geschehen würde, wenn sie das Lokal verließen.
    »Es ist Magie im Spiel, nicht wahr?« sagte Zamorra.
    Fullers Augen wurden noch größer. »Wie - was…«
    »Halten Sie uns nicht für ganz dumm«, sagte Zamorra. »In diesen Dingen kenne ich mich aus. Und wenn ich nicht selbst Magie benutzt hätte, hätte ich Ihnen nicht

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