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037 - Die seltsame Gräfin

037 - Die seltsame Gräfin

Titel: 037 - Die seltsame Gräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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ins Ohr.
    Jetzt bogen sie in die Chaussee ein. Der Wagen lief nun ruhiger, aber immer schneller. Lizzy hielt sich fest, so gut sie konnte, und ergab sich widerstandslos in ihr Schicksal. Einmal schaute sich ein Motorradfahrer um, der ihnen begegnete. Sie konnte gerade noch etwas von seiner Uniform sehen - es war ein Polizist. Aber bis sie sich darüber klar wurde, war er längst außer Sicht.
    Selwyn wollte ihr etwas ins Ohr flüstern. Er hatte sich wieder von dem Schrecken erholt und fühlte sich Lizzy gegenüber zu Dank verpflichtet.
    »Was soll denn nun aber aus unserem Wagen werden?
    Wir haben ihn doch stundenweise gemietet«, sagte er heiser.
    »Shaddles zahlt alles«, erwiderte sie vergnügt.
    Etwas später hielt das Auto an, und die beiden blinden Passagiere machten sich bereit, abzuspringen. Lizzy lugte heimlich um die Rückwand des Wagens herum und stellte die Ursache des Aufenthaltes fest. Sie waren vor einem kleinen Häuschen angekommen, Jemand stieg aus dem Wagen und ging zur Tür. Sie wußte, daß es eine Tankstelle war, in der sich auch ein Telefon befand. Sie hörte eine murmelnde Stimme. Dann kam der Mann, der telefoniert hatte, wieder heraus.
    »Alles in Ordnung«, sagte er, stieg wieder ein, und der Wagen setzte sich aufs neue in Bewegung.
    Sie waren keine zwanzig Meilen weitergefahren, als das Auto zu ihrem Erstaunen seine Geschwindigkeit wieder verlangsamte. Sie fuhren durch ein altes Tor, das vor ihnen geöffnet wurde. Lizzy fühlte die Erregung Selwyns, als er sich zu ihr beugte.
    »Altes Familiengut!« flüsterte er. »Landsitz und all so was. Hab's gleich erkannt, als ich die Tore sah.«
    »Wessen Landsitz?« fragte sie vorsichtig.
    »Meiner«, war die überraschende Antwort. »Der meiner Mutter natürlich«, fügte er dann hinzu. »Schreckliches Haus! Hab's niemals gemocht. Moron Court, Newbury -ein verrückter Ort.«
    Sie kamen durch eine lange Ulmenallee, und der Wagen fuhr langsamer und langsamer. Selwyn klopfte Lizzy auf die Schulter und sprang ab.
    Da sie einsah, daß er recht hatte, folgte sie seinem Beispiel, und sie verbargen sich gerade noch rechtzeitig im Schatten eines Baumes, denn der Wagen hielt gleich darauf an, und sie hörten die Stimme der Gräfin Moron. Selwyn überlief es kalt, als er sie hörte.
    »Fahren Sie zum Westeingang - dort ist niemand. Was haben Sie denn in Somerset zu tun gehabt, Chesney?«
    »Ich werde Ihnen später alles erklären«, sagte er kurz.
    Der Wagen fuhr langsam weiter, und die beiden sahen aus ihrem Versteck, wie die Gräfin ihm langsam nachging.
    Woher wußte sie, daß das Auto kam? Aber plötzlich erinnerte sich Lizzy an das Telefonhäuschen, bei dem sie gehalten hatten.
    »Ein merkwürdiger alter Stall«, flüsterte ihr Moron zu. »Sehen Sie dort die Erhebung im Dach? Das ist die Alarmglocke - vom Musikzimmer aus kann sie in Bewegung gesetzt werden, wenn etwas passiert.«
    Sie warteten, bis die Gräfin Moron außer Sicht war, und folgten ihr vorsichtig. Vor dem Westeingang lag eine glasgedeckte Vorhalle. Die Tür wurde eben geschlossen, als sie ankamen, aber Moron lächelte Lizzy selbstzufrieden an und nahm etwas aus seiner Tasche. »Hausschlüssel«, flüsterte er ihr so laut zu, daß jeder in der Nähe es hätte hören müssen.
    Er schloß vorsichtig auf und gab ihr ein Zeichen, ihm zu folgen. Ein langer Korridor, der mit dicken roten Teppichen belegt war, dehnte sich vor ihnen aus. Es brannte nur am Ende des Ganges ein Deckenlicht.
    Sie schlichen sich mit größter Vorsicht den Gang entlang. Plötzlich stand Selwyn still und hob warnend den Finger. Er zeigte energisch auf eine Tür und winkte ihr, dahinterzutreten. Etwas weiter entfernt lag eine breite Marmortreppe. Er stieg mit Lizzy hinauf.
    Sie sahen schreckenerregend aus. Von Kopf bis Fuß waren sie mit einer Schicht von weißgrauem Kalk bedeckt.
    Am Ende der Treppe begann ein anderer Gang, der genauso wenig beleuchtet war wie der untere. »Hier ist die Galerie des Musikzimmers.« Er zeigte auf eine schmale Tür. »Machen Sie, bitte, keinen Lärm.«
    Die Tür selbst lag im Schatten eines breiten Balkons. Unten im Saal brannten die Lichter, und sie hörten Stimmen, als sie eintraten. Sie hielten sich dicht an der Mauer und gingen vorwärts, bis es gefährlich wurde, weiter vorzutreten. Dann hätte Selwyn beinahe Veranlassung gegeben, daß sie entdeckt worden wären. Er wandte sich um.
    »Sie ist nicht hier - ich meine Miss Reddle. Es ist eine ältere Frau mit weißem Haar.«
    »Also Sie

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