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037 - Enthüllungen

037 - Enthüllungen

Titel: 037 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Wirkung des Gewehrs unterschätzt.«
    Einen Moment lang horchten sie in den Gang hinein, der zu den Schlaf quartieren führte. Alles blieb ruhig. Anscheinend hatte niemand etwas gehört. Matt öffnete das Schott zum Verbindungsgang; auch hier war alles in Ordnung. Sogar die Draisine befand sich auf ihrer Seite des Schienenstrangs. Während Kug'or und Bel'ar zurück blieben, um den Kommandoraum unter Kontrolle zu halten, fuhr Matt mit Quart'ol und Mer'ol in Richtung Universität. Geschwindigkeit war nun alles. Ohne viel Federlesens drangen sie in das Labor ein. Doktor Ryan war viel zu überrascht, um Widerstand gegen die Übermacht zu leisten.
    »Verstehen sie das hier nicht falsch«, stammelte der bleiche Mediziner, als er die bewaffneten Hydriten sah. »Dieser Glastank dient nur dem Überleben ihres Artgenossen! Ich habe lediglich…«
    Eine Druckwelle, die gegen seine Stirn schlug, beendete die Phrasen. Mer'ol war schon immer etwas aufbrausender als andere Hydriten gewesen. Matt machte ihm daraus keinen Vorwurf.
    »Holt Nag'or heraus«, schlug er vor, »ich behalte solange den Gang im Auge.«
    Quart'ol und Mer'ol verschwendeten etwa zwanzig Sekunden mit der Suche nach einem Öffnungsmechanismus, dann wurde ihnen klar, dass sie nicht genug Zeit hatten, um den Deckenkran einzusetzen. Hier half nur brachiale Gewalt!
    Mer'ol holte mit dem Gewehrkolben aus und hämmerte auf den transparenten Zylinder ein, in dem Nag'or schwebte. Der Tank dröhnte dreimal unter seinen dumpfen Schlägen auf, dann folgte ein lautes Splittern.
    Wasser spritzte aus dem Loch hervor, das sich unter dem Druck der austretenden Flüssigkeit rasend schnell vergrößerte.
    Gleichzeitig schrillte ein schriller Alarmton auf. Matt rannte zur Instrumententafel, doch es war zu spät. Die Sirenen hallten nicht nur im Labor, sondern im gesamten unterirdischen Komplex.
    Ihre Anwesenheit war nicht länger geheim! Matt packte das Schallgewehr fester. Er war nicht bereit, jetzt aufzugeben. Sie hatten alle gewusst, worauf sie sich einließen, aber noch war nichts verloren! Entschlossen eilte er zu dem Glastank, in dem Dave schwamm, und zertrümmerte mit wuchtigen Schlägen die Hülle. Die gelbliche Flüssigkeit spritzte ihm ins Gesicht, aber das kümmerte ihn nicht.
    Matt stieg über den Scherbenrand zu seinem alten Partner dem wahren Dave McKenzie und befreite ihn von den Schläuchen, Kabeln und Kontakten. Völlig entkräftet fiel ihm der Bewusstlose entgegen. Matt hob den erschreckend leichten Körper aus dem zertrümmerten Gefängnis und eilte zu der Draisine, wo schon die Hydriten auf ihn warteten.
    Nag'or war in wesentlich besserer Verfassung als McKenzie. Er schlug sogar die Augen auf und sah zu Matt empor.
    »Ein Mensch, der auf unserer Seite kämpft?«, flüsterte er. »Das muss ein Traum sein.« Ehe ihm jemand eine Erklärung geben konnte, sackte er in die Bewusstlosigkeit zurück.
    Der Rückweg mit dem elektrisch betriebenen Schienenfahrzeug erschien allen quälend langsam, besonders als Kampfgeräusche aus dem Kommandoraum drangen.
    Drillergeschosse explodierten, doch eine Matt wohlbekannte Stimme ließ das Feuer sofort einstellen: »Seid ihr irre? Ihr zerstört unsere kostbare Anlage! Wir haben die Fischköpfe doch in der Falle!«
    »Freu dich nur nicht zu früh, Hollyday«, knurrte Matt grimmig.
    Endlich kamen sie am Kennedy Center an. Nag'or und Dave im Schlepptau, drangen sie in die Kommandozentrale ein, in der sich Bel'ar und Kug'or hinter Schreibtisch und Monitoren verschanzt hatten.
    Als Matt so unverhofft auftauchte, verschlug es den Running Men glatt die Sprache. Keiner wagte auf ihn zu schießen.
    »Matthew!«, brüllte Phil, nachdem er sich von seiner Überraschung erholt hatte. »Was zur Hölle hast du mit diesen Tieren zu tun?«
    »Für Sie immer noch Mr. Drax«, stellte Matt frostig klar. Er war stehen geblieben, von der Schreibtischplatte nur bis zur Hüfte gedeckt.
    »Abgesehen davon sind die Hydriten humaner als so mancher Mensch, der sich das Vertrauen anderer erschleicht und sie hinter ihrem Rücken belügt und betrügt!«
    Die Spitze saß. Dabei ging es Matt gar nicht darum, hier Schuldfragen zu klären. Er wollte vor allem Zeit gewinnen, um die Lage zu checken.
    Was er sah, gefiel ihm nicht. Sie saßen wirklich tief in der Tinte. Der Weg zum Fluchttunnel wurde ebenfalls von bewaffneten Rebellen besetzt. Wenn es hart auf hart ging, konnten sie mit ihren Schallgewehren nicht viel gegen die Explosivgeschosse der Running Men

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