Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
037 - Enthüllungen

037 - Enthüllungen

Titel: 037 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
Vom Netzwerk:
ausrichten.
    Hollyday war sich seiner Überlegenheit so sicher, dass er mit erhobenen Händen hinter einem Türrahmen hervor trat. »Lassen Sie uns doch vernünftig reden, Drax«, bat er. »Unsere Methoden mögen Ihnen vielleicht rabiat vorkommen, aber glauben Sie mir, wir haben keine andere Wahl, wenn wir gegen den Weltrat bestehen wollen. Welcher Methoden sich Crow bedient, haben sie ja am eigenen Leib erfahren. Er hat Sie eiskalt benutzt, um unseren Anführer aufzuspüren und gefangen zu nehmen.«
    Matts Hände verkrampften sich um den Gewehrlauf. Dass er als Köder für Blacks Gefangennahme hatte herhalten müssen, wurmte ihn noch immer. Gleichzeitig war ihm klar, dass Hollyday ihn mit dieser Bemerkung nur weichkochen wollte. Sie hatten sich ja oft genug über dieses Thema unterhalten, als Matt noch glaubte, dass Hollyday Dave McKenzie sei. War das wirklich erst zwei, drei Wochen her? Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor.
    Wütend schob er diese Gedanken beiseite.
    »Sie haben völlig Recht, Hollyday!«, antwortete er. »Ich kann zwischen den Methoden des Weltrats und ihrem glorreichen Widerstand keinen Unterschied entdecken. Sie widern mich gleichermaßen an.«
    »Aber unsere Ziele sind völlig konträr«, begehrte Phil auf. Seine Stimme vibrierte vor Empörung, als er fortfuhr: »Wir kämpfen gegen alles, wofür der Weltrat steht weltweite Diktatur, Unterdrückung anderer Zivilisationen, die Kontrolle der Erde mittels der ISS! Was glauben Sie, warum ich bereit war, mich zu Professor McKenzie umwandeln zu lassen? Es gibt Ziele, bei denen das persönliche Schicksal untergeordnet werden muss.«
    »Verschonen Sie mich mit diesem pathetischen Gerede«, gab Matt zurück. »Damit versuchen alle Gewalttäter ihre Handlungen zu rechtfertigen. Fakt ist, dass Sie McKenzie gefangen gehalten und Nag'or den Hydriten gegen seinen Willen für Ihre Pläne benutzt haben.«
    Quart'ol konnte nicht länger an sich halten.
    »Keinesfalls werden wir uns ergeben!«, klackte er in englischer Sprache. »Wir sind ein friedliches Volk, doch bevor wir wie Nag'or im Glastank enden, sterben wir lieber im Kampf!«
    Das war kaum weniger theatralisch als Hollydays Ansprache, doch ein Blick in die Gesichter der übrigen Hydriten bewies Matt, dass diese Worte ernst zu nehmen waren. Keiner von ihnen war bereit sich zu ergeben. Auch wenn es sie das Leben kostete.
    »Das ist überhaupt nicht nötig«, versuchte Phil die aufgeheizte Stimmung zu dämpfen.
    »Wenn Matthew Drax mit uns zusammen arbeitet, könnt ihr Hydriten gehen. Darauf habt ihr mein Wort. Uns geht es in erster Linie darum, unseren Anführer aus dem Pentagon zu befreien, und dafür brauchen wir Drax' Hilfe.«
    Schweigen senkte sich über die Kommandozentrale. Selbst die Running Men, die den Raum belagerten, schienen von diesem Angebot überrascht zu sein.
    Bel'ar schüttelte als Erste den Kopf. »Nein, auf keinen Fall. Wir werden nicht gehen, wenn Maddrax in Feindeshand zurück bleibt.« Hollyday hatte diesen Einwand wohl erwartet.
    Triumphierend hielt er einen Datenkristall zwischen Daumen und Zeigefinger in die Höhe.
    »Ich bin sicher, der Commander wird freiwillig mit uns kooperieren, wenn er diese Aufnahmen gesehen hat. Ihr müsst mir nur erlauben, zu euch zu kommen. Wenn er danach noch anderer Meinung ist, könnt ihr mich als Geisel behalten.«
    Protest klang in den Reihen der Running Men auf; besonders Mr. Hacker meldete sich wütend zu Wort. Phil wischte die Kritiken mit einer wütenden Geste zur Seite. Er schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein.
    Matt überlegte nicht lange. Sie hatten schließlich keine große Wahl. »In Ordnung, komm her.«
    Der Rebell mit McKenzies Gesicht durchschritt langsam den Raum. Jede hastige Bewegung vermeidend, steckte er den Datenkristall ins Abspielgerät und aktivierte die Monitorwand. Sekunden später war die Bucht vor Washington zu sehen, und dann…
    Matt traute seinen Augen nicht. Das durfte nicht wahr sein! Erst glaubte er an eine Fälschung, aber er verwarf den Gedanken sofort wieder. Es gab Details in diesem Film, die er dem falschen Dave nie erzählt hatte. Kein Zweifel; was sich dort abspielte, war wirklich passiert! Auch wenn es unmöglich schien…
    Sein Adamsapfel sprang hektisch die Kehle auf und ab. Matt versuchte zu schlucken, um seine Stimmbänder zu befeuchten, doch es gelang ihm nicht.
    »Freier Abzug für die Hydriten?«, krächzte er schließlich.
    »Aber Maddrax«, keuchte Bel'ar entsetzt.
    »Du willst doch nicht wirklich

Weitere Kostenlose Bücher