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0374 - Der Vogeldämon

0374 - Der Vogeldämon

Titel: 0374 - Der Vogeldämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nein«, fuhr die Fotografin auf. »Das ist das Bild, über das wir beide uns gestern abend gewundert haben! Ich bin doch nicht blind!«
    »In dem Moment, als ich es berührte, wurde es schwarz«, sagte Zamorra nachdenklich.
    »Mumpitz«, murmelte Cal Carey. »Sandy, kommst du mit? Mir wird das Geschwätz hier zu dümmlich.«
    »Oh, eigentlich interessiert es mich schon«, wehrte sich die Schwarzhaarige. Zamorra entgingen die prüfenden Blicke nicht, mit denen sie ihn bedachte. Offenbar war sie an ihm selbst mindestens ebenso interessiert wie an dem Phänomen. Nun, sie würde Nicoles Krallen kennenlernen…
    Zamorra nahm das Foto wieder an sich. Unauffällig berührte er mit ihm das Amulett, das er am Silberkettchen vor der Brust trug. Aber Merlins Stern reagierte bei der direkten Berührung ebensowenig wie vorher. Also keine dämonische Energie…?
    Was aber hatte dann die Veränderung des Bildes bewirkt? Und wie mochte es überhaupt erst entstanden sein?
    »Darf ich es eine Weile behalten?« fragte er.
    »Natürlich. Sie wollen es untersuchen, ja? Aber dazu werden Sie ein Fotolabor benötigen…«
    »Ich habe andere Möglichkeiten«, sagte Zamorra. »Und da ist noch etwas, Miß Cray. Ich möchte Sie unter Hypnose befragen.«
    »Mich?« staunte sie. »Aber weshalb denn?«
    »Ich möchte wissen, warum Sie in der letzten Nacht aus dem Fenster springen wollten«, sagte er. »Vielleicht bringt es uns einen Schritt weiter, wenn ich erfahre, wer dahinter steckt.«
    »Sie meinen, sie ist beeinflußt worden«, sagte Pascal.
    Zamorra nickte.
    »Ich bin einverstanden«, sagte Linda Cray rauh. »Aber… ich möchte, daß jemand dabei ist. Sandy, tust du mir den Gefallen?«
    »Klar«, sagte die Schwarzhaarige.
    Zamorra nickte. Es war verständlich, daß die Fotografin die Hypnose nicht ohne Zeugen über sich ergehen lassen wollte. Zu leicht konnte Mißbrauch damit getrieben werden…
    »Wann möchten Sie mich… äh… befragen?« wollte Linda wissen.
    »Wie wäre es mit jetzt?« fragte Zamorra. »Gehen wir in Ihr Zimmer. Das möchte ich mir ohnehin ansehen. Wohin öffnet sich das Fenster, wohin kann man sehen, oder von wo kann das Zimmer gesehen werden, gibt es irgend welche Anhaltspunkte für eine magische Kraft, die im Raum wirkt, und dergleichen mehr.«
    »Einverstanden«, sagte Linda. »Ich nehme an, daß das Schiff noch nicht so bald losfährt. Und die Hypnose wird ja keinen ganzen Tag dauern.«
    Zamorra nickte. »Gehen wir«, sagte er.
    ***
    Er brauchte die Zurückgezogenheit und Ruhe des Hotelzimmers, um sich genügend auf seine Aufgabe konzentrieren zu können. Und auch Linda Cray würde schneller in die Trance sinken, wenn ringsum alles ruhig war und nichts sie ablenkte.
    »Das hier ist die Kamera, mit der das seltsame Bild gemacht wurde«, sagte Linda. Zamorra hob sie auf. Es war eine ganz normale Polaroid-Kamera. Und sie schien auch nicht magisch manipuliert worden zu sein. Zumindest konnte Zamorra auf Anhieb nichts feststellen, das auf Magie hinwies. Auch das Zimmer war rundum »sauber«.
    Damit schied die Möglichkeit aus, daß jemand den Raum präpariert hatte und die magischen Schwingungen auf die Dauer Einfluß auf Linda Cray nahmen. Es gab hier eben keine Schwingungen. Wenn etwas angegriffen hatte, so war es von außen gekommen.
    Zamorra sah durch das Fenster nach draußen. Von hier aus hatte man einen guten Überblick über die Hotelanlagen. Terrasse, Pool, der kleine Park, weiter rechts der Parkplatz für die Fahrzeuge der Hotelgäste…
    Strand und Hafen schieden aus. Sie befanden sich an der anderen Seite.
    Zamorra sah die weite Hochsavanne vor sich. Schulterzuckend schloß er das Fenster, damit die Geräusche von draußen nicht stören konnten. »Setzen Sie sich bitte«, verlangte er. »Machen Sie es sich so bequem wie möglich, Linda. Vielleicht ist es sogar gut, wenn Sie sich aufs Bett legen.«
    Linda Cray wechselte einen schnellen Blick mit der schwarzhaarigen Sandy. Dann nickte sie und streckte sich auf dem Lager aus. »Was muß ich tun?«
    »Gar nichts. Nur meiner Stimme zuhören«, sagte Zamorra. »Entspannen Sie sich. Versuchen Sie an gar nichts zu denken.« Er nahm das Amulett ab und hielt es zwischen den Händen. Mit leichtem Fingerdruck auf eines der verschiebbaren kleinen Zeichen aktivierte er die handtellergroße Scheibe.
    Sandy sah aufmerksam zu. Wahrscheinlich erwartete sie, daß Zamorra das Amulett vor Lindas Augen pendeln ließ, um sie mit der Gleichmäßigkeit der Bewegungen in den

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