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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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Inhalt:
    Einer der gefährlichsten Gangster Chicagos ist bereit, ein neues Leben anzufangen. Seine Bedingung: Sein Enkel, der von der Yakuza, der japanischen Mafia, gefangengehalten wird, muß freigelassen werden. Plötzlich findet sich der Polizist Ed Mulvaney in der düsteren Welt der Verbrechen, des Drogenhandels, des schlüpfrigen Sex und des raffinierten Tötens wieder: in der Welt der Ninja.

    Jerry und Sharon Ahern:
    Das Yakuza-Mal
    Roman
    Aus dem Amerikanischen von Andrea Galler Deutsche Erstausgabe November 1990
    © 1990 Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.
    Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts-gesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar.
    Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Titel der Originalausgabe »The Yakusa Tattoo« © 1988 Jerry und Sharon Ahern Originalverlag Pocket Books, New York Umschlaggestaltung Manfred Waller Satz Compusatz GmbH, München Druck und Bindung brodard & taupin Printed in France 54321
    ISBN 3-426-02908-1

    1
    Eiskalt
    Eisschollen lagen auf schmutzigbraunem Schnee. Wo der Schnee sich noch nicht mit dem verdreckten Schneematsch vermischt hatte, lag eine zweite Schicht von verharschtem Schnee.
    Wälle aus Schneematsch türmten sich auf und wirkten wie eine Bastion, die gegen einen Feind errichtet worden war. Die Wälle wurden nur durch die geräumten Einfahrten in den Parkplatz unterbrochen. Seit zehn Tagen hatte es unablässig geschneit. Über Nacht schneite es meist nur leicht.
    Aber immer in der Hauptverkehrszeit, nachmittags um fünf, wenn große Straßen wie die Ryan, die Kennedy oder die Ike schon wieder verstopft waren und der Verkehr sich von den Auffahrtsrampen bis in die Zubringerstraßen rückstaute, fing es wieder heftig zu schneien an. Dann trieb ein starker Wind dicke Flocken vom See in die Stadt. Die Schwarzen von der South Side nannten den Wind den Falken, weil er Krallen zu haben schien, die man durch die Kleider zu spüren glaubte. Wen der Falke fest im Griff hatte, den ließ er nicht mehr los, ehe er nicht die Haustür hinter sich zumachen konnte. Und den Leuten von der Straße, die weder bei der Heilsarmee noch bei einer der Sozialstationen einen Schlafplatz gefunden hatten, bohrten sich die Krallen so tief ins Fleisch, daß sie manchmal daran starben. Er hatte die Jagdbeute des Falken gesehen: Sie hatten je nach ihrer ursprünglichen Hautfarbe gelbe oder graue Gesichter mit blau hervortretenden Adern. Der Falke war ein Gleichmacher - Rasse, Religion oder Herkunft scherten ihn nicht.
    Er fragte sich, wie ein gutgenährter, gesunder Mann, der in eine Decke gehüllt und vor dem Wind geschützt war, so frieren konnte.
    »Lew, ich spüre die Zehen an meinem linken Fuß nicht mehr.«
    »Stampf mit dem Fuß auf.«
    Er stampfte auf, und Lewellyn Fields knurrte:
    »Mulvaney, du Hurensohn!«
    »Was sagst du da über meine Mammy, Mann?«
    »Quatsch nicht wie ein Nigger. Und wenn du schon noch mal stampfen mußt, dann bitte nicht auf meinen Fuß.«
    Mulvaney schaute unter seiner Decke hervor zum geöffneten Fenster der Fahrerseite des Fords hinaus. Auf dem Parkplatz war nicht viel zu sehen, nur Eis und Schnee und ein halbes Dutzend Autos.
    Er blickte über die Rückenlehne des Vordersitzes nach vorne. Ihr Atem war auf der
    Windschutzscheibe zu blauen und frostgrauen Flecken gefroren, doch zwischen den Flecken hindurch konnte er das massige Grau des Naturkundemuseums am Ende des Parkplatzes erkennen. Er fragte sich, ob wohl von den im Museum ausgestellten Tieren einige auch erfroren waren. Das Zifferblatt seiner Armbanduhr war vereist. Er trug Handschuhe und rieb es mit dem Knöchel seines rechten Daumens frei. Dann zog er sein Handgelenk wieder in den Ärmel seiner Windjacke zurück und sagte zu seinem Partner:
    »Fast halb sieben.«
    »Zwei volle gottverdammte Stunden?«

    »Die Zeit verfliegt einfach, wenn man sich gut amüsiert, findest du nicht auch?« Mulvaney versuchte, seine Zigaretten zu finden, ohne seine Handschuhe ausziehen zu müssen.
    »Was, zum Teufel, haben wir hier eigentlich verloren?«
    »Wir wollen ein paar Drogenhändler hochgehen lassen.«
    »Ich weiß, aber warum ausgerechnet wir?«
    »Weil wir Polizisten sind. Wenn wir nicht hin und wieder jemanden festnehmen, bezahlen sie uns nicht mehr oder versetzen

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