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0376 - Der Turm des Ungeheuers

0376 - Der Turm des Ungeheuers

Titel: 0376 - Der Turm des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er Berge hätte versetzen können. Er barst schier vor Kraft. Ein wilder, langanhaltender Schrei entrang sich seiner Kehle, ein Schrei, der den Menschen unten auf dem Schiff das Mark in den Knochen gefrieren ließ…
    Aber der zweite Tod blieb aus.
    ***
    Zamorra war wieder an Deck gegangen und starrte von der Reling aus nach oben zur Zitadelle. Wie sollte er dort hinaufkommen? Es würde eine mühevolle Kletterei werden! Unter Umständen würde er ein Rettungsboot der MONICA REGINA ausleihen müssen und damit bis zu einer Küstenstelle rudern, an der er leichter hinauf konnte… Das bedeutete einen vielleicht riesigen Umweg und auf jeden Fall Zeitverlust.
    Da sah er oben das schwarzfellige Monster auftauchen. Es starrte nach unten, zum Schiff!
    Und dann bückte es sich.
    Ein brüllender Schrei. Dazwischen ein anderer Schrei - der einer Frau! Und etwas blau funkelndes flog vom Turm herunter! Noch ehe es unten aufschlug, schleuderte das schwarze Monster die Frau in die Tiefe - und Augenblicke später eine zweite hinterher!
    Zamorras Herzschlag setzte für Sekunden aus.
    Er brauchte nicht zweimal hinzusehen, um zu wissen, wer das war. Sara Moon - und Nicole Duval!
    »Nein…«, flüsterte er erstickt. »Nein…«
    Es ging alles zu schnell.
    Zehn Meter pro Sekunde Fallgeschwindigkeit!
    Zamorras Schrecksekunde dauerte zu lange. Als er es endlich schaffte, seinen Dhyarra-Kristall einzusetzen, war es bereits zu spät.
    In einem lautlosen Vorgang war Sara Moon verschwunden, und drei Sekunden später schlug Nicole unten auf der Wasserfläche auf. Sie versank wie ein Stein.
    Da endlich faßte die magische Kraft des Sternensteins zu und griff nach Nicole, um sie aus der Wassertiefe wieder emporzureißen.
    Aber das konnte ihr nicht mehr helfen. Die Fallgeschwindigkeit aus Turmhöhe und aufragender Felswand war so groß, daß das Wasser wie eine Betonplatte wirkte.
    Zamorra holte eine Tote an Bord.
    ***
    Es konnte ihn auch nicht trösten, daß Sara Moon sich wieder an Bord befand!
    Ihr Unterbewußtsein hatte instinktiv richtig reagiert und mit letzter verfügbarer Kaft einen zeitlosen Sprung ausgelöst. Aus dem Sturz heraus war sie verschwunden und auf dem Schiff angekommen, dem einzigen vertrauten Bereich, der ihr relativ Sicherheit versprach. Sie war noch immer ohne Bewußtsein, als man sie fand und ihr Fesseln anlegte.
    Zamorra war stundenlang nicht ansprechbar.
    In dieser Zeit brach das Chaos über das Schiff herein.
    Der schwarze Greuler in seiner Zitadelle hatte den Verstand verloren, und er tobte seine überschüssigen Kräfte aus, indem er seinen Flugbestien pausenlose Angriffe befahl. Sie stürzten sich auf das Schiff und attackierten es bis zur völligen Erschöpfung. Da endlich fand der Greuler Gelegenheit, Lebenskraft auf seine Geschöpfe zu übertragen.
    Doch das verbesserte seine eigene Situation nicht im mindesten. Denn mittlerweile starb der nächste Verletzte, und seine Kraft floß in den Greuler.
    Währenddessen tobten die Flugbestien über die Decke. Niemand konnte sich mehr hinaus wagen. Die Ungeheuer schafften es sogar, Scheiben zu zerschmettern und in Kabinen einzudringen. Die Situation wurde immer unhaltbarer.
    Zamorra war nicht mehr fähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Nichts hätte ihn so sehr treffen können wie Nicoles Tod. Es war, als sei er selbst gestorben. In ihm war nur noch grenzenlose Leere. Es gab nicht einmal den Wunsch nach Vergeltung. Denn Rache brachte ihm Nicole nicht zurück.
    Es war Stephan Möbius, der es schaffte, ihn wieder halbwegs aufzurichten.
    »Zamorra - sollen alle anderen auch sterben? Soll das ganze Schiff vernichtet werden, obgleich wir eine Möglichkeit haben, in unsere Welt zurückzukehren? Wir haben doch Sara Moon! Wir können versuchen, mit ihr gegen den Strom zu schwimmen…«
    »Aber wir haben nicht ihren Dhyarra-Kristall«, sagte Zamorra müde.
    »Trotzdem«, sagte Möbius. »Willst du dich jetzt in dir selbst verkriechen? Schau dir das Monster oben auf dem Turm an. Es ist wahnsinnig. Willst du sein Schicksal teilen? Dann brüte weiter vor dich hin! Dann laß die Flugbestien über uns herf alllen und uns einen nach dem anderen umbringen, wenn auch die letzte Tür zerschlagen worden ist! Und wenn die Ungeheuer es nicht schaffen, schafft es irgendwann das eindringende Wasser, oder der Mangel an Süßwasser läßt uns verdursten, noch ehe der Hunger einsetzt…«
    »Nicole ist tot«, murmelte Zamorra.
    »Es wird dir kein Trost sein«, sagte Möbius. »Aber ich war

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