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0376 - Der Turm des Ungeheuers

0376 - Der Turm des Ungeheuers

Titel: 0376 - Der Turm des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gleiten, in der sich der Dhyarra-Kristall befinden mußte. Die Druidin durfte keine Zeit finden, den Kristall einzusetzen, sie durfte aber auch keine Zeit finden, ihre Para-Kraft gegen Nicole einzusetzen.
    Die Französin schoß.
    Wieder entluden sich die vierzigtausend Volt und spannten eine elektrische Brücke. Sara Moon brach buchstäblich vom Blitz gefällt zusammen. Im gleichen Moment sprang das riesige Ungeheuer Nicole an.
    Sie drehte sich leicht und schoß erneut.
    Nur ein müdes Summen kam aus dem Schocker. Die Leistung der Batterie reichte nicht mehr aus, dem schwarzen Monster eine volle Ladung zu geben. Das felltragende Biest konnte höchstens ein unangenehmes Kitzeln verspüren.
    Nicole benutzte die Pistole als Schlagwaffe. Das Monster verkraftete den Hieb mühelos. Nicole duckte sich, warf sich gegen die Beine des orang-utan-artigen Ungeheuers und ließ es über sich hinweg stürzen. Sie sprang wieder auf und versuchte zu flüchten, stolperte aber und kam zu Fall. Im nächsten Moment packte das Ungeheuer ihre Beine und riß sie zu sich heran. Sie trat, schlug, aber das nützte nichts. Sie sah noch die riesige Pranke heranfliegen, dann wurde ihr schwarz vor Augen.
    ***
    Der schwarze Greuler verzog mißmutig das Gesicht, sofern man bei seinem unförmigen Schädel überhaupt von einem Gesicht sprechen konnte.
    Fell, Augen, Zähne und ein Paar langer spitzer Ohren, das war alles.
    Er schüttelte sich.
    Seine Erkundung verlief genauso unerfreulich, wie vorher der mißlungene Überfall seiner Flugbestien. Er hatte feststellen wollen, was hier los war und wer sich so vehement gegen seine Flieger zur Wehr setze - und nun stieß er selbst auf ungewohnten Widerstand.
    Da war erst einmal diese Druidin. Den grünen Augen nach mußte sie vom Silbermond stammen. Der Greuler wußte aber, daß es den Silbermond längst nicht mehr gab. Die Welt der Druiden war vor langer Zeit vernichtet worden. Demzufolge hat es also auch keine Silbermond-Druidin mehr zu geben.
    Dazu das widersprüchliche Verhalten dieser Druidin. Sie behauptete, ihm dieses phänomenal große Schiff gebracht zu haben und wollte es ihm wieder nehmen, wenn er ihren Willen in der Reihenfolge der Opfer nicht befolgte! So ein Unsinn… Er holte sich seine Opfer so, wie er es wollte! Genauer gesagt, er ließ sie von den Flugbestien holen - unter normalen Umständen.
    Hier aber waren die Umstände nicht normal.
    Noch nie war ein so großes Schiff gekommen. Es hatte zu viel Masse. Es hätte wieder in seine eigene Welt zurückgleiten müssen, anstatt hier vor der Felsenküste zu stranden. Die Kräfte, die in dieser Region wohnten, reichten nicht aus, um diese Masse zu packen und festzuhalten.
    In diesem Punkt mochte die Druidin also durchaus recht haben. Aber das hieß nicht, daß sie dem Greuler nun Befehle erteilen konnte.
    Er sah abwechselnd die beiden Frauen an. Dann bückte er sich zweimal, packte die eine und die andere mit seinen langen Krallenklauen und ging zurück in die Zitadelle, auf die Weise, wie er sich immer über größere Entfernungen zu bewegen pflegte.
    Die Erkundung konnte er erst einmal verschieben. Das Schiff lief ihm nicht mehr weg. Es saß so fest auf dem Felsen, daß es geraume Zeit dauern würde, es freizubekommen. Und -wohin sollte es dann fahren?
    Des schwarzen Greulers Macht reichte weit…
    ***
    »Moment mal«, murmelte Zamorra. Er verglich mit seiner Armbanduhr. Die zeigte auch 23:14 an.
    Aber genau diese Zeit war ihm doch vorhin schon einmal aufgefallen! Als er das erste Mal hier auf der Brücke gewesen war, hatte die Uhr auch 23:14 angezeigt. Er hatte es nur beiläufig registriert, aber jetzt erinnerte er sich wieder daran.
    Er wandte sich an den Steuermann. »Wissen Sie noch die Uhrzeit, zu der wir in diese seltsame Welt getragen wurden?«
    »Muß kurz nach elf gewesen sein…«
    Der Funker wandte den Kopf. »Dreiundzwanzig-vierzehn«, bestätigte er. »Da riß der Funkkontakt schlagartig ab. Ich habe noch auf die Uhr geschaut. Reine Routine, weil besondere Vorkommnisse ja festgehalten werden müssen…«
    Er sah auf die Borduhr, dann auf seine Armbanduhr.
    »Das gibt’s doch nicht! Die können doch nicht beide stehengeblieben sein…«
    Alle Uhren zeigten einheitlich dieselbe Zeit an, die stehengeblieben sein mußte!
    Captain Yerl trug eine Federwerksuhr. Er hörte sie ticken! Sie lief, und trotzdem zeigte sie auch die gleiche Zeit an wie im Moment der Katastrophe!
    Zamorra beobachtete die Digitalanzeige seiner Uhr. Er schaltete

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