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0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing

0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing

Titel: 0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der letzte Gast kam aus Sing-Sing
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Befehlen, dass Phil mit einem Eimer Wasser wieder zum Bewusstsein gebracht werden sollte.
    Bevor ich eingriff, wollte ich mich über die Lage orientieren, weil ich noch nicht wusste, wie viel Verbrecher in der Hütte waren.
    »Ist das Boot klar?«, schnarrte die dunkle Stimme.
    »Muss jeden Moment soweit sein. Wollen wir den Kerl mitnehmen?«, fragte einer, dessen Stimme ich auch draußen schon gehört hatte.
    »Wenn er nicht singt, werden wir ihn den Haien vorwerfen«, konnte ich verstehen.
    »Der zweite Schnüffler fehlt uns noch«, hörte ich wieder die schnarrende Stimme. »Komm, wir suchen mal die Gegend ab.«
    Ich war jetzt überzeugt, dass nur zwei Männer in der Hütte waren. Ich holte die Smith & Wesson aus dem Halfter und stand auf.
    Unten klappte die Tür, dann kreisten langsame Schritte um die Hütte. Ich presste mich schnell wieder auf das dunkle Dach.
    Zum Glück hatte ich keinen hellen Anzug an. Der war bei der Entführung mit dem Lastwagen vollkommen ruiniert worden, und ich trug jetzt dunkelgrau, wie geschaffen für diese Situation.
    Ein paar gedämpfte Stimmen näherten sich. Aus den Zurufen konnte ich entnehmen, dass die beiden Verstärkung bekamen. Die Helfer waren von einem Kutter gekommen.
    Zu viert suchten sie die ganze Umgebung ab. Mit Taschenlampen durchleuchteten sie jedes Gebüsch, kamen aber zum Glück nicht auf die Idee, aufs Dach zu schauen.
    Ich atmete erst wieder auf, als sie die Suche aufgaben und in der Hütte verschwanden.
    Da mir mein weiteres Verharren hier oben nichts mehr nützte, ließ ich mich an der Rückseite vorsichtig herabgleiten. Die Hände an den Dachrand gekrallt, pendelte ich ein paar Sekunden sieben Fuß über dem Boden. Dann ließ ich mich 56 mit Schwung fallen und landete sicher auf den Füßen, Der weiche Boden kam mir sehr gelegen. Der Aufprall war nicht zu vernehmen.
    Ich schlich mich um die Hausecke und konnte von da den Eingang beobachten. Bevor ich noch entschieden hatte, wie ich weiter vorgehen wollte, hörte ich das Knarren einer schlecht geölten Tür. Eine Gestalt im dunklen Pullover trat ins Freie und sicherte kurz nach allen Seiten.
    Sekunden später erschienen die anderen drei. Sie hatten das Licht gelöscht, doch ich konnte das schwere Paket erkennen, das sie, in eine Decke eingewickelt, trugen.
    Lautlos schafften sie Phil zum Boot. Da der vierte Mann zwei Koffer trug, war offenbar, dass sie ihren Schlupfwinkel endgültig verließen.
    Mit ihrer Last kamen sie nur langsam vorwärts. Außerdem vermieden sie es, zu dicht an den anderen Buden vorbeizugehen. Zeugen konnten sie bei ihrem Verbrechen auf keinen Fall gebrauchen.
    Ich nutzte meinen Vorteil aus und schlug mich seitlich in die Dunkelheit. In einem großen Halbkreis näherte ich mich der Stelle, wo sie das Boot liegen hatten, von dem die beiden anderen gekommen waren.
    Eine Minute vor ihnen war ich da.
    Zwei Fischkutter lagen nebeneinander. Beide waren unbeleuchtet und hielten etwa fünfzig Yards Abstand vom Ufer.
    Ich musste ein paar ausgespannte Netze umgehen, um zu dem Ruderboot zu gelangen, mit dem sie zu dem Kutter wollten. Dabei verlor ich meinen Vorsprung.
    Als ich die Stelle erreicht hatte, hörte ich nur noch das kräftige Platschen der Riemen, das durch das Rudern entstand.
    Der Mond war durch ein paar Wolkenfetzen verdeckt. Ich konnte nicht mehr ausmachen, zu welchem der beiden Kähne sie ruderten.
    Kurz entschlossen legte ich Weste und Krawatte ab. Die Smith & Wesson wickelte ich in mein Taschentuch, dann band ich das Paket mit der Krawatte auf den Kopf.
    ***
    Leise ging ich ins Wasser. Nach fünf Schritten bereits ging es mir bis zu den Achseln, und ich begann langsam zu schwimmen.
    Es war verteufelt kalt. Ich musste mich beeilen, wenn ich durch die Kälte nicht starr wie ein gefrorener Hering werden wollte.
    Das Ruderboot hatte sein Ziel längst erreicht, denn das Geräusch der platschenden Riemen war verstummt.
    Das leise Plätschern vor mir zeigte mir nach einigen Minuten, dass ich dicht bei den Kuttern war.
    Es wurde Zeit, das Meer zu verlassen. Durch die Kleider musste ich zu viel Kraft aufwenden, außerdem war es anstrengend, den Kopf kerzengerade aus dem Wasser zu halten, damit die Pistole nicht nass wurde.
    Die Arme wurden steif, und der Atem ging schneller. Da endlich stieß ich gegen die Ankerkette des ersten Kutters.
    In diesem Moment dröhnte ein Dieselmotor auf. Es dauerte nur Sekunden, dann hatte er die volle Drehzahl erreicht. Eine Winde quietschte, und die eiserne

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