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0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing

0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing

Titel: 0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der letzte Gast kam aus Sing-Sing
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konnte das zu viel geschluckte Wasser ungehindert zurücklaufen.
    Gemeinsam paddelten wir die letzten 30 Yards zür Küste.
    Eine halbe Meile hinter uns knatterte es noch vereinzelt. Lichtblitze zuckten auf und beleuchteten gespenstisch die Stelle, wo nur noch Trümmer schwammen. Die Explosion hatte ganze Arbeit verrichtet. Von dem Kutter waren nur noch Balken, Kisten und ein paar Ölflecke übrig geblieben.
    Schweigend starrten wir hinüber.
    ***
    Der scharfe Strahl des ersten Küstenwachbootes erfasste uns. Misstrauisch kamen die Cops näher.
    Wir stiegen um und banden das Boot hinten an. Dann ging es mit Volldampf nach Perth Amboy zurück. Zwei weitere Motorboote der Wasserpolizei suchten die Unglücksstelle nach Überlebenden ab.
    Noch bevor wir anlegten, erkannte ich den Chevy von Lieutenant Wesley.
    Er stand gestikulierend neben zwei Kollegen aus Perth Amboy.
    »Verhaften Sie Sid Clymer wegen Mordes«, sagte ich müde zu Wesley, als ich an Land sprang. Um mich herum bildeten sich Wasserlachen.
    Er war nicht im geringsten überrascht. Offenbar hatte auch er Clymer schon in Verdacht gehabt.
    »War ein hartes Stück Arbeit, wie?«, fragte Wesley.
    »Das reinste Unterwasserabenteuer«, grinste Phil, der seine gute Laune als erster wiedergefunden hatte.
    »Sid Clymer«, sagte Wesley nachdenklich, »wer hätte vor einigen Tagen noch vermutet, dass sich hinter der Maske des biederen und harmlosen Bürgers ein so gemeiner Verbrecher versteckt hielt?«
    Wir sahen zu, wie der Verbrecher auf eine Bahre gelegt wurde und in einem vergitterten Transportwagen verschwand.
    Nachdem wir uns eine Decke umgelegt hatten, brachte mir ein Polizeibeamter meine Jacke.
    Im Wagen stellte Wesley die Heizung auf volle Touren. Dann fuhren wir dem Transportwagen nach.
    »Wie lange wussten Sie schon, wer sich hinter Clymer verbarg?«, fragte der Lieutenant neugierig.
    »Erst seit heute Mittag. Ich stellte mir immer die Frage, warum Ironface so hartnäckig an Sid Clymer klebte, obwohl er unter Bewachung des FBI stand.«
    »Clymer war an dem Raubüberfall auf den Kassenboten der Chase Manhattan beteiligt«, ergänzte Phil. »Er und Don F. Caldwell waren die Komplizen von Magee S. Findlay.«
    »Als Ironface ausbrach, beschloss er, als erstes seinen Beuteanteil einzustreichen«, spann Wesley den Faden weiter. »Ich vermute, Caldwell hat ihn abblitzen lassen.«
    »Aus Rache und zur Warnung für Clymer ermordete Ironface dann Caldwell«, sagte ich und ließ mir eine Zigarette geben. »Doch Clymer fühlte sich zu sicher und benachrichtigte die Polizei. Da wir nur daran glaubten, Ironface wollte sich Geld zur Flucht beschaffen, kamen wir nicht sofort auf die richtige Spur.«
    »Don Caldwell besaß früher die Sunrise Bar in Manhattan. Nach dem Coup tauchte er unter und verkaufte die Konzession für einen Spottpreis, Nicht weil er 'es nötig hatte - Geld hatte er ja genug. Er hatte es nur eilig, seinen Namen zu wechseln. Allerdings war er nicht sehr originell. Eigentlich hieß er Dan Canton, dann nannte er sich Dick Causey und schließlich Don Caldwell.«
    »Alle Initialen blieben - bei D. C. Er brauchte nicht einmal einen neuen Siegelring«, sagte Phil.
    »Ironface kam nicht an Clymer heran. Als er ihm das Haus angezündet hatte, wurde es Sid doch wohl mulmig. Er verschwand unter einem Vorwand, geriet jedoch Magee in die Finger.«
    »Der daraufhin richtig kombinierte, dass Sie hinter ihm her sein würden und er Sie nur abzupassen brauchte«, nickte Wesley.
    »Sid stieß mich vom Wagen, um keinen Zeugen zu haben. Er erschoss Ironface und steckte ihm alle Papiere zu. Darum stürzte er den Truck in die Schlucht und übergoss die Leiche mit Benzin. Wir sollten sie für Clymer halten.«
    »Was ihm auch gelungen ist. Nur waren wir schon auf Caldwells Spur. Als wir die Zusammenhänge ahnten, brauchten wir uns nur noch bei der Bank zu erkundigen, wo Clymer seine Konten unterhielt. Er hatte ein paar Stunden vor seinem angeblichen Tod sein gesamtes Geld abgehoben«, sagte Phil. »Dass er einen Kutter in Perth Amboy vor ein paar Tagen gekauft hatte, erfuhren wir auch von der Bank. Er hatte nämlich mit einem Scheck bezahlt.«
    »Bevor er sich aus dem Staub machen konnte, packten wir zu«, brummte ich zähneklappernd.
    »Dieser Jose war ebenfalls auf dem Kahn. Er hatte den Tramp umgebracht, weil er fürchtete, er könnte Ironface verraten. Und ein lebend gefangener Findlay würde vermutlich nicht wieder schweigen, um seine Komplizen zu decken, die ihn um seinen

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