0377 - Die Wüste der strahlenden Steine
Broynlaar Jäger und oft nachts unterwegs sei. Rhodan fragte sich, auf was für ein Wild Broynlaar Jagd zu machen pflegte, aber er verkniff sich eine Frage, weil er von den Urths nicht als Unwissender angesehen werden wollte.
Rhodan wurde von dem Paladin getragen, der keine Mühe hatte, dem Schlitten zu folgen. Der Roboter hätte sich sogar weitaus schneller bewegen können, aber Rhodan konnte auf die Begleitung der Satyataner nicht verzichten.
Der Paladin mit Rhodan auf den Armen ging neben dem Schlitten her. Bisher hatten die Urths keine Pause eingelegt. Rhodan befürchtete jedoch, daß sie einen großen Umweg machten, um das Gebirge zu umgehen. Er hielt es jedoch für sinnlos den Urths vorzuschlagen, einen Weg durch die Berge zu suchen.
Rhodan blickte in den Nachthimmel hinauf. Über ihnen, für Rhodan nicht sichtbar, schwebte die Beobachtungssonde, die jetzt mit der Infrakamera arbeitete. Von Bord der CREST Vaus konnte genau festgestellt werden, welchen Weg die Expedition einschlug. Rhodan würde daher bald erfahren, ob die Urths direkt auf das Ziel zumarschierten oder erhebliche Umwege machen mußten.
Broynlaar tauchte vor ihnen auf, und der Schlitten blieb stehen. Die Urths beratschlagten leise, und Rhodan wartete geduldig darauf, daß man ihn informieren würde, warum es nicht weiterging.
Riyollon ging zur Ladefläche und verteilte Salz an seine beiden Begleiter. Nachdem etwa zehn Minuten verstrichen waren, verlor Rhodan die Geduld. Er ließ sich vom Paladin auf den Boden setzen und näherte sich den drei Urths.
„Warum geht es nicht weiter?" fragte er.
Riyollon deutete mit einer Greifklaue in das Gebiet, aus dem Broynlaar gekommen war.
„Vor uns liegt der heiße Fluß", erklärte er. „Er ist um diese Jahreszeit normalerweise ausgetrocknet, aber durch die langanhaltenden Regenfälle führt er Wasser."
„Ich dachte, ihr könntet den Schlitten auch als Boot benutzen", sagte Rhodan.
„Aber nicht im heißen Fluß", entgegnete Broynlaar mürrisch.
Rhodan starrte auf die drei Eingeborenen hinab.
„Und warum nicht?"
Riyollon sagte: „Der heiße Fluß hat eine starke Strömung. Wir können es nicht ertragen, wenn der Schlitten hochgehoben wird und dann wieder in ein Wellental sinkt."
Rhodan setzte sich mit dem Techniker in Verbindung, der von der CREST Vaus die Beobachtungssonde steuerte.
„Suchen Sie mit der Sonde diesen Fluß", befahl er. „Ich will wissen, wie breit er ist. Außerdem muß ich erfahren, ob er tatsächlich so reißend ist, wie man nach den Beschreibungen der Eingeborenen annehmen könnte."
Er wa ndte sich wieder an die „Wir können bis zum Fluß vorstoßen", schlug er vor. „Wenn es sich als unmöglich erweisen sollte, ihn zu überqueren, marschieren wir an ihm entlang, bis wir eine stille Furt finden."
Keiner der Urths antwortete. Sie beratschlagten leise miteinander was sie tun sollten. Rhodan war sicher, daß Riyollon gern auf seine Vorschläge eingegangen wäre, aber von den beiden anderen bestürmt wurde, auf jeden Fall hier zu lagern.
Schließlich unterbrach er die Debatte.
„Wie lange müssen wir hier warten, wenn wir nicht bis zum heißen Fluß gehen?" erkundigte er sich.
„Bis die Strömung nachläßt", antwortete Jynx lakonisch.
Rhodan biß sich auf die Unterlippe. Es war sinnlos, den Eingeborenen die Funktionsweise seines Kampfanzugs klarzumachen. Sie würden ihn entweder nicht verstehen, oder sich darüber wundern, warum ein Baumeister des Inneren Zirkels nicht dazu in der Lage war, sich in einem solchen Fall zu helfen.
„Wir können doch unmöglich warten, bis der Fluß versiegt, Sir", sagte Harl Dephin.
Rhodan nickte grimmig.
„Natürlich nicht", sagte er. „Ich muß die Eingeborenen überreden, daß sie den Schlitten bis zum Ufer ziehen. Dort sehen wir weiter. Warten wir ab, welche Ergebnisse die Sonde bringt."
Wenige Augenblicke später meldete sich Atlan.
„Der Fluß ist etwa zwanzig Meter breit und hat keine starke Strömung", berichtete er. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß er für den Schlitten ein Hindernis bedeutet."
„Das dachte ich mir", gab Rhodan zurück. „Ich werde noch einmal mit Riyollon und seinen Freunden sprechen."
Als Rhodan den Widerstand der Satyataner durch gutes Zureden brechen wollte, erfuhr er, daß sich die drei Urths vor einer erneuten Flutwelle fürchteten. „Solche Flutwellen sind für den heißen Fluß charakteristisch, wenn er um diese Zeit Wasser führt", erklärte Broynlaar „Wenn wir am Ufer
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