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0379 - In der Feuerfalle

0379 - In der Feuerfalle

Titel: 0379 - In der Feuerfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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teilweise zerstörte Saal des Wissens, in dem sich einmal das gesamte gespeicherte Wissen befunden hatte, das Merlin in seinem viele Jahrtausende währenden Leben gesammelt hatte, war größer als die äußeren Umrisse der Burg. Dort hatte sich auch die Bildkugel befunden, mit der Merlin jeden Punkt der Welt beobachten konnte, sofern er nicht magisch abgeschirmt wurde. Aber die Kugel war vernichtet, und dort, wo sie einst gestanden hatte, befand sich jetzt das Eisgespinst aus gefrorener Zeit, in der Merlin im Kälteschlaf lag.
    Die Zeitlose hatte ihn dort eingewoben, und wenig später hatte Sid Amos sie in Zorn erschlagen. Zu spät hatte er erkannt, daß nur die Zeitlose selbst die Magie wieder aufheben konnte. Aber da ließ sich schon nichts mehr rückgängig machen, ohne ein Zeitparadoxon größten Ausmaßes zu erzeugen. Und inzwischen hatten sich die Folgen schon zu weit ausgebreitet, daß selbst die Kräfte aller Zauberer der Welt nicht mehr ausreichen würden, ein solches Paradoxon zu erzeugen - die Folgen wären zu verheerend und zu vernichtend für das Universum.
    Es gab nur noch eine Möglichkeit: es bestand die Hoffnung, da die Silbermond-Druidin Sara Moon die Magie ihrer Mutter geerbt hatte. Sara Moon war die Tochter Merlins und der Zeitlosen. Aber Sara Moon war zum Bösen entartet. Sie war Merlins größte Feindin. Sollte man ihrer habhaft werden, würde es ein hartes Stück Arbeit sein, sie dazu zu bringen, ihrem Todfeind zu helfen und ihn zu befreien.
    Ganz abgesehen davon, daß Sara Moon die derzeitige ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN war. Und die Dynastie war Merlin erst recht nicht gewogen…
    Angespannt lauschte Su Ling dem Bericht Nicoles über Zusammenhänge und Ereignisse. Nicole schilderte ihr den Teil der Räumlichkeiten der Burg, den sie kannte, machte sie darauf aufmerksam, worauf sie würde achten müssen, in welchen Bereichen sie sich nicht bewegen durfte oder sich nicht aufhalten konnte… auch dann würde noch genug übrig bleiben, ein halbes Leben auf Entdeckungsfahrt zu gehen, fügte sie lächelnd hinzu. »Und den Rest wird dir Wang Lee schon zeigen. Ich bin gespannt, wie er mit Sid Amos zurechtkommt.«
    »Wird schon klappen, ansonsten hätte er sich doch längst wieder entfernt. Ich kenne ihn doch… von früher…«
    Aus deinem Leben.
    Zur Zeit des Dschinghis Khan waren sie ein Paar gewesen. Während Wang Lee Chan von einem Dämon in die Gegenwart gerissen worden war, hatte Su Ling ihre Lebensspannen normal beendet und war mehrmals wiedergeboren worden. Als sie sich in der Gegenwart trafen, hatten ihre Seelen sich sofort erkannt und wieder zueinander gefunden.
    Nicoles Kaffeetasse war leer, Lings Teetasse auch. Nicole bezahlte, und gemeinsam verließen sie mit Lings leichtem Reisegepäck den Coffeeshop. Draußen vor dem Flughafen war leichter Nieselregen.
    Nicole rümpfte die Nase. »Typisch London…«
    Sie gingen zum Parkplatz. Dort mußte im bewachten Privat-Bereich die grüne Jaguar-Limousine stehen. Schon beim Abflug in Florida hatte Nicole in London angerufen und den Wagen bereitstellen lassen. Er gehörte Zamorra und wurde während ihrer Abwesenheit in der Firmengarage der Londoner Filiale des Möbius-Konzerns betreut. Auf Abruf wurde er zum Flughafen gebracht und auch wieder abgeholt, ein Service, den sie der engen Freundschaft Zamorras mit dem Konzernchef Stephan Möbius und seinem Sohn verdankte. So konnten sie auf Mietwagen und Taxen verzichten und waren dennoch ständig mobil.
    Der Wachmann, der hier ein Auge auf die abgestellten Wagen hielt, kannte Nicole und nickte ihr grüßend zu. Sie fand den grünen Zwölfzylinder auf Anhieb. Er wurde immer an derselben Stelle geparkt.
    Wie üblich, steckte der Zündschlüssel. Der Wagen war unverriegelt. Der Reisekoffer flog in den Kofferraum, Nicole und Ling stiegen ein und machten es sich auf den Ledersitzen gemütlich. Der Motor sprang an und surrte fast lautlos. Er würde auch fast lautlos bleiben, wenn der Wagen später mit hoher Geschwindigkeit über die Fernstraßen seinem Ziel entgegenjagte. Allenfalls leichte Windgeräusche und das Abrollgeräusch der Reifen würden stören.
    Nicole war mit dem Wagen so vertraut wie mit ihrem BMW-Coupé in Frankreich. Sie lenkte den Wagen vom Parkplatz, winkte dem Wachmann noch einmal zu und rollte in Richtung der Zubringerstraße. Sie brauchten nicht nach London hinein; der Motorway 4 führte sie direkt nach Osten, über Bristol nach Wales und schließlich Carmarthen, von wo es noch ein

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