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0380 - Das Zeitkommando

Titel: 0380 - Das Zeitkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit dem Zeittransmitter die Flotte in dieses System gelockt hatten. Die Ortsbestimmung war ein wenig ungenau gewesen, sonst hätten die Maahks Scorcher angegriffen, nicht aber Scimor.
    Es war unverständlich, wie die sonst so vorsichtigen Lemurer, die sogar interstellaren Funkverkehr vermieden hatten, auf einmal so leichtsinnig geworden waren. Sie hätten wissen müssen, daß ein Zeittransmitter hyperdimensionale Impulse von hoher Sendestärke verursachte. Sie hätten wissen müssen daß somit eine Entdeckung unvermeidlich war.
    Diese Zeitexperimente hätten niemals stattfinden dürfen.
    Rhodan und das Zeitkommando legten mit dem ersten Teleportersprung nur etwa fünfzig Kilometer zurück. Sie wollten in direkter Sichtverbindung mit der Rettungszentrale bleiben, um die dortigen Geschehnisse weiter beobachten zu können: Auf der Oberfläche selbst war allerdings nicht viel von den gewaltigen Anlagen zu erkennen, die in der Kruste des Planeten verborgen lagen.
    „Dort!" rief Kakuta und deutete hinab in die Ebene. Sie selbst standen auf einer sanften Anhöhe, die mit dünnem Ammoniakschnee bedeckt war. „Die automatischen Abwehrgeschütze werden ausgefahren..."
    Sie sahen es. Überall an Stellen, die vorher völlig harmlos ausgesehen hatten, entstanden regelmäßig geformte Spalten in den Felsböden, und dann wurden die Läufe energetischer Kanonen sichtbar, die sich in den trüben Himmel von Scorcher richteten, obwohl noch kein Gegner geortet wurde. Gleichzeitig flammte über der eigentlichen Rettungsstation ein Energieschirm auf.
    „Da haben wir ja Schwein gehabt", stellte Gucky burschikos fest und zeigte nur zu deutlich, wie froh er über die Tatsache war, wieder sprechen zu dürfen. Er haßte nichts mehr als eine Rolle, bei der er den Mund zu halten hatte. „Durch den Schirm wären wir nicht so leicht hindurchgesprungen."
    Längst arbeiteten alle notwendigen Aggregate ihrer Kampfanzüge. Die Heizanlage wehrte die bittere Kälte ab, die jede Isolierung auf die Dauer durchdringen würde. Die Lufterneuerungsanlage versorgte die drei Männer und Gucky mit Sauerstoff, der in der Atmosphäre von Scorcher nur spurenweise vorkam. Mit Hilfe der Gravitationsregler blieb die Schwerkraft des Riesenplaneten in erträglichen Maßen.
    Aber die neuen Kampfanzüge besaßen noch mehr Vorteile, denn sie waren in letzter Zeit erheblich verbessert worden. Dazu gehörte auch der Einbau sehr leistungsstarker Instrumente und Ortergeräte, die sich nun als sehr nützlich erwiesen.
    Auf der Brustplatte von Noirs Anzug entstand ein kleiner Bildschirm. Rhodan manipulierte an den Kontrollen, und dann wurde das vorher trübe Bild plötzlich ganz klar und deutlich. Zwar handelte es sich nicht um ein überlichtschnell arbeitendes Gerät, aber bei den geringen Entfernungen spielte das keine Rolle. Die Impulse kamen lediglich mit einigen Minuten Verspätung von Scimor auf Scorcher an.
    Das genügte vollauf.
    Das Chaos auf der Zentralwelt der Lemurer schien vollkommen. Zwar explodierte immer wieder ein Schiff der Maahks und löste sich in seine Atome auf, aber auch Scimor begann auseinanderzubrechen. Überall glühten atomare Brände, die nicht mehr eingedämmt werden konnten Irgendwo unter der Oberfläche des zum Tode verdammten Planeten existierte in diesem Augenblick noch ein Transmitter. Durch ihn flüchteten die überlebenden Lemurer nach Scorcher. Rhodan kannte einige der Szenen, die sich auf Scimor und Scorcher abspielten, von den Filmen her, die Koczon vorgeführt hatte Damals hatten sie ihn nicht so sehr berührt, denn die Bilder, die er sah waren zehntausend Jahre alt gewesen. Doch nun war er in dieser Vergangenheit, die plötzlich zur Gegenwart wurde. Er hätte die Katastrophe verhindern können, wenn er gewollt hätte.
    Handelte er wirklich richtig, wenn er es nicht tat?
    „Gleich wird es passieren", sagte Kakuta und deutete auf Noirs Bildschirm. „Ein Bruchstück hat sich schon gelöst..."
    Die Aufnahmen waren jetzt nicht mehr so scharf, denn gewaltige Rauchschwaden begannen Scimor einzuhüllen. Sie umkreisten den Planeten in Rotationsrichtung, wurden aber immer wieder von atomaren Glutausbrüchen auseinandergerissen. Deutlich sichtbar wurde ein glühender Asteroid von mehr als dreihundert Kilometern, der plötzlich, wie von einem Katapult abgeschleudert, in den Raum hinausschoß. Er rotierte nur langsam, und die Reste der Atmosphäre blieben wie ein Kometenschweif zurück. Einige Schiffe der Maahks gerieten in seine Bahn und

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