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0380 - Das Zeitkommando

Titel: 0380 - Das Zeitkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schon längst geschehen, und sie warten nur, bis wir weit genug vorgedrungen sind. Ich rate nochmals..."
    „Erfüllen Sie Ihre Pflicht, mehr verlangt niemand von Ihnen. Und nun Schluß mit der Debatte, Kommandant. Der Angriff beginnt in zehn Zeiteinheiten..."
    Der Kommandant starrte auf den leeren Bildschirm. Seine Offiziere schwiegen. Selbst wenn sie seiner Meinung waren, so hätten sie es niemals gewagt, ihm das zu zeigen. Die Maahks waren nicht nur ihren Feinden gegenüber hart und grausam.
    „Navigator, Kurs mehr nach MBH-9 verlegen." Der Kommandant schien sich entschlossen zu haben dem Schicksal ein wenig unter die Arme zu greifen. „Wir übernehmen Rückendeckung nach links."
    Das war natürlich nur ein Vorwand, wie selbst der Navigator erkennen mußte. Das Schiff scherte aus dem Verband und übernahm die linke Flankendeckung. Dabei blieb es unmerklich zurück.
    Und dann kam Scimor in Sicht, der blühende Planet mit der für Maahks giftigen Sauerstoffatmosphäre. Das Feuer wurde eröffnet und von den automatischen Abwehrstellungen erwidert.
    Die Schlacht hatte begonnen.
    Im ersten Augenblick sah es ganz so aus, als hätte sich der Kommandant geirrt. Die Arkoniden - falls es sich wirklich um Arkoniden handelte - schienen in der Tat völlig überrascht von dem Angriff zu sein. Die schnelle Reaktion der automatischen Verteidigung hatte kaum etwas zu sagen. Sie war immer bereit gewesen und benötigte keine Vorwarnung. Aber mit einer Vorwarnung hätte sie aller Wahrscheinlichkeit nach früher gehandelt.
    Während der Planet zu brennen begann, wurde die Flottengruppe der Maahks auf die Hälfte reduziert. Das Flaggschiff des Befehlshabers gehörte dazu.
    Die Maahks waren plötzlich ohne oberstes Kommando.
    Der Kommandant verspürte eine gewisse Art von Befriedigung, als er seine Befürchtungen bewahrheitet sah, aber die Genugtuung kam zu spät. Der Oberbefehlshaber der Flotte war tot. Damit ergab sich eine Situation, in der jeder Kommandant Jedes einzelnen Schiffes auf sich selbst angewiesen war. Es war viel zu spät, an einen Stellvertreter zu denken. Doch die Kampfmoral der Maahks hatte damit nichts zu tun. Sie griffen an, auch ohne weitere Instruktionen. Der ursprüngliche Befehl galt noch immer: der Planet mußte vernichtet werden.
    „Kurs weiter in der vorher angegebenen Richtung", befahl der Kommandant seinem Navigator, ohne zu ahnen, daß er damit - vorerst - das Leben seiner Mannschaft und das eigene rettete. „Seitendeckung."
    Das war natürlich ein guter Vorwand, sich abzusetzen. Während die restlichen Schiffe der Maahks wütend angriffen und sich in das vernichtende Feuer der Gegenpolkanonen stürzten - und verdampften kümmerte sich kaum jemand um das Manöver der immer weiter abtreibenden Walze.
    Scimor zerplatzte, und die Trümmer begannen ihren Sturz in die Sonne.
    Der Kommandant wußte, daß nun kaum noch mit einem Angriff der besiegten Feinde zu rechnen war Mit Hilfe der Ortergeräte begann er nach den restlichen Einheiten der kleinen Flotte zu suchen, die er inzwischen von den Bildschirmen verloren hatte. Nach einiger Zeit mußte er entsetzt feststellen, daß sein Schiff das einzige war, das noch in diesem System existierte. Sein Ausweichmanöver hatte sich bezahlt gemacht.
    Und es machte ihn auch leichtsinnig.
    So leichtsinnig, daß die automatische Gegenpolkanone eines vorbeiziehenden Trümmerstücks des ehemaligen Planeten Scimor das Schiff der Maahks unter Feuer nehmen konnte, als es in erreichbare Nähe geriet.
    Niemand hatte damit gerechnet. Es gab Tausende solcher Trümmerstücke, und die meisten von ihnen glühten noch wie winzige Sonnen. Aber bei diesem mußte es sich um einen abgesprengten Oberflächenbrocken handeln, der bereits vor dem Atombrand ins All geschleudert worden war.
    Ein toter, aber lebensgefährlicher Asteroid.
    Der Antrieb fiel sofort aus, als der erste Treffer saß. Es kam noch ein zweiter, und er riß ein großes Leck in den Leib der Walze. Zugleich wurde der Linearantrieb so beschädigt, daß mit einer Reparatur in absehbarer Zeit kaum zu rechnen war.
    Der Kommandant reagierte schnell und ließ den Asteroiden verdampfen.
    Schnell, und trotzdem zu spät.
    Die schwarze Riesenwalze torkelte ziellos durch den Raum. Ganz zufällig geriet sie dabei auf die ehemalige Umlaufbahn von Scimor und nahm den Platz des vernichteten Planeten ein. Der Kommandant sah keine andere Möglichkeit, als die Reparatur- und Wartungsroboter an die Arbeit zu schicken, während das Schiff in

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