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0381 - In der Schlangengruft

0381 - In der Schlangengruft

Titel: 0381 - In der Schlangengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Freundin abgeholt hatte, war es ziemlich still geworden in dem Zimmer, in dem sich Nicole und die Telepathinnen versammelt hatten.
    Zamorra hatte darauf bestanden, daß Nicole und die anderen in Cwm Duad blieben. Aus Sicherheitsgründen, wie er über Wang hatte ausrichten lassen. Nicole wußte, was das bedeutete. Zamorra befürchtete, daß doch nicht alles ganz so nach Plan verlaufen würde. Sara Moon konnte manchmal unberechenbar sein.
    Die Zwillinge Uschi und Monica Peters hatten aber auch aus Wangs Gedanken noch etwas mehr erfahren; etwas, was Wang nicht gesagt hatte. »Zamorra nimmt an, daß Sid Amos im Falle der Explosion noch Gelegenheit findet, mit einer Person in Sicherheit zu verschwinden- entweder mit Zamorra oder mit Wang. Wang hofft, daß er es dann sein wird, den Amos rettet. Aber jede weitere Person wäre dem Untergang geweiht, wenn der Plan fehlschlägt. Daher ist es besser, wenn wir anderen hier unten bleiben.«
    Es war sonst nicht die Art der eineiigen Zwillinge, in den Gedanken anderer Menschen zu spionieren. Aber in diesem Fall hielten sie es der besonderen Umstände wegen durchaus für angebracht.
    Und jetzt überwachten sie Su Ling selbst.
    Nicole hatte sie darum gebeten. Sie wollte wissen, was geschah. Die beiden Mädchen, die gemeinsam die Gedanken anderer Menschen erkennen oder ihnen auch Gedanken zusenden konnten, belauschten auf übersinnlichem Weg die Chinesin und versuchten festzustellen, ob es in ihr Veränderungen gab. Immerhin hatten sie auch die magische Aura gespürt, die von Su Ling ausging, als sie mit der vernichteten Dhyarra-Energie aufgeladen worden war.
    »Wenn es nicht klappt - müßt ihr Zamorra oder Amos zu warnen versuchen«, drängte Nicole. »Vielleicht gelingt es euch, mit einem Gedankenstrahl nach Caermardhin durchzukommen. Dann haben sie vielleicht noch eine Chance.«
    Wenn die Abschirmung um Caermardhin das nicht verhinderte…
    Nicole wußte, daß dann die Tarnung der Zwillinge möglicherweise aufflog.
    Sid Amos sollte eigentlich nicht erfahren, daß sie sich in der Nähe befanden. Er war neugierig und würde sich für die beiden Mädchen interessieren. Und er würde dann erfahren, was er nach Rob Tendykes und der beiden Mädchen Willen auf keinen Fall erfahren sollte - Uschi Peters trug Tendykes Kind in sich. Warum diese Schwangerschaft als Staatsgeheimnis gehütet werden sollte, hatten sie nicht erklärt, aber was Sid Amos anging, so war das eigentlich nur natürlich, denn außer Zamorra und Nicole selbst traute keiner der Crew dem einstigen Fürsten der Finsternis so recht über den Weg. Tendyke fürchtete wohl, daß Amos aus seinem Wissen Kapital schlagen könnte.
    Aber wenn ein Warnimpuls ausgesandt wurde, würde Amos wissen, daß die Zwillinge hier waren, und würde, neugierig geworden, feststellen, was es derzeit mit Uschi auf sich hatte.
    Aber in diesem Fall wäre das Nicole herzlich gleichgültig…
    Jetzt wartete sie. Ihre Haltung, lässig im Sessel zurückgelehnt, die Beine übereinander geschlagen, täuschte. Innerlich war sie verkrampft.
    Die beiden blonden Mädchen saßen ihr gegenüber auf dem Bett. Sie hielten sich bei den Händen, wie um die telepathische Verbindung zwischen ihnen zu festigen. Dabei war das nicht nötig. Aber in diesen Augenblicken des Wartens und Höffens war es eine noch engere Bindung.
    Ihre Augen sahen blicklos ins Leere. Ihr Geist war weit fort.
    Was geschieht? wollte Nicole fragen, ließ es aber. Wenn die Zwillinge eine Veränderung in oder an Su Ling feststellten, würden sie es schon von sich aus mitteilen. Nicole wollte sie nicht durch ihre Fragen nervös machen. Es reichte schon, wenn sie selbst vor Unruhe fast explodierte.
    Plötzlich bewegte Monica Peters die Lippen.
    »Da ist Caermardhin… das Tor… öffnet sich… Su schreitet hinein…«
    Kein Wort von einer Veränderung ihrer Ausstrahlung!
    Das bedeutete, daß in den nächsten Sekunden die Explosion stattfand, die die unsichtbare Burg zerriß.
    Nicole konnte einen Aufschrei nicht mehr unterdrücken…
    ***
    Zamorra fixierte Sara Moon. Er wußte, daß er ein nicht unerhebliches Risiko einging. Selbst wenn sie bereif war, auf sein Spiel einzugehen - wer garantierte ihm, daß sie den Dhyarra-Kristall nicht anschließend gegen ihn einsetzte, oder gegen Sid Amos?
    Es gab nur eine einzige Rückversicherung. Das war Sid Amos’ rechte Hand.
    Damals, als Sid Amos sich noch Asmodis nannte und Fürst der Finsternis war, hatte es in den Felsen von Ash’Naduur einen erbitterten

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