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0381 - In der Schlangengruft

0381 - In der Schlangengruft

Titel: 0381 - In der Schlangengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Begonnen hatte es damit, daß Professor Zamorra und der Mongole Wang Lee Chan sich von Caermardhin aus nach Ash’Cant begeben hatten, um in jener rötlichen Nebelwelt Jagd auf die Druidin Sara Moon zu machen. Wenn Zamorras Vermutung stimmte, war sie als Merlins Tochter die einzige, die in der Lage war, mit ihrer Magie Merlin aus seiner Kältestarre zu befreien, in die die Zeitlose ihn versetzt hatte, ehe Sid Amos sie erschlug. Mehrmals war Sara Moon Zamorra schon im letzten Moment entwischt, aber diesmal hatten Wang und er es geschafft, sie in ihre Gewalt zu bringen und nach Caermardhin mitzunehmen.
    Nun hatte ihre Anwesenheit in Caermardhin Zamorra auf einen anderen Gedanken gebracht. Denn es gab da noch ein zweites, bisher ungelöstes Problem.
    Es trug den Namen Su Ling.
    Die Dolmetscherin war in einem ihrer früheren Leben Wang Lees Geliebte und Frau gewesen, und sie hatten sich jetzt wiedergefunden. Wang, der sich durch einen Trick aus den Diensten der Hölle hatte freikaufen können, lebte vorerst in Caermardhin, weil er dort vor den Nachstellungen seiner Gegner relativ sicher war. Denn die Hölle ließ niemanden freiwillig ziehen. Aber über die in San Francisco lebende Su Ling wäre Wang erpreßbar geworden. So hatten Zamorra und seine Freunde beschlossen, daß auch die Chinesin nach Caermardhin gebracht werden sollte.
    Aber sie war in eine Falle der DYNASTIE DER EWIGEN getappt. Der geheimnisvolle, unbekannte, neue ERHABENE der Dynastie, hinter dem sich in Wirklichkeit niemand anderes als Sara Moon verbarg, hatte dafür gesorgt, daß Su Ling zu einer magischen Bombe gemacht wurde, die Caermardhin sprengen sollte. Damit schlug sie zwei Fliegen mit einer Klappe: erstens war Caermardhin ein verhaßtes Bollwerk gegen die Dynastie, und zweitens würde sie damit auch ihren verhaßten Vater Merlin endgültig vernichten.
    Zamorra hatte rechtzeitig erkannt, welches teuflische Spiel hier getrieben wurde. Er hatte versucht, mit seinem eigenen Dhyarra-Kristall Su Ling wieder von ihrer magischen Aufladung zu befreien, aber das war ihm nicht gelungen. So hatte er Sara Moons Vorgänger, seinen Freund Ted Ewigk, gebeten, aus Rom nach Wales zu kommen und die Aufladung mit seinem Machtkristall zu beseitigen.
    Ted Ewigk war aus dem Flugzeug entführt und in ein Weltentor gestoßen worden. Während Zamorras Gefährten rätselten, wohin es ihn verschlagen haben könnte, war Ted Ewigk in Ash’Cant gelandet. Dort hatte Sara Moon über ihn triumphieren wollen. Ted war den Jägern einer Sklavenkarawane in die Hände gefallen, die ihm den Dhyarra-Kristall abnahmen und Ted in der Stadt Faronar auf dem Sklavenmarkt verkaufen wollten.
    Aber Sara Moon war nicht mehr dazu gekommen, zu triumphieren. Zamorra und Wang hatten sie gefangen genommen und nach Caermardhin gebracht - ohne zu ahnen, daß Ted ganz in ihrer Nähe gewesen war! Und Sara Moon, die davon wußte, schwieg.
    »Aber was ein Machtkristall nicht bewirkt, bewirkt der andere«, hatte Zamorra sich gesagt. Niemand wußte, wo sie Ted suchen sollten, aber Sara Moons Superdhyarra würde sich ebenfalls eignen.
    So ließ er Wang nach Cwm Duad hinunter gehen, wo in einem Gasthaus Rob Tendyke, Nicole Duval, die Peters-Zwillinge und auch Su Ling auf seine Rückkehr warteten, und ließ ihn Su Ling nach Caermardhin holen.
    Er ging davon aus, daß Sara Moon an ihrem Leben hing. Sie befand sich jetzt in Caermardhin, und wenn sie nicht mit der Burg zusammen vernichtet werden wollte, mußte sie die magische Aufladung der Chinesin aufheben! Zamorra riskierte dabei, daß sie es nicht tat und sich lieber selbst opferte, um nur Caermardhin und damit auch Merlin endgültig zu vernichten, aber er war sicher, daß sie dieses Opfer nicht bringen würde. Sie liebte das Leben, und sie liebte die Macht.
    Es war ein Vabanque-Spiel, aber er war sicher, daß er gewann.
    ***
    Im Gasthaus in Cwm Duad, dem kleinen Ort im südlichen Wales, zählten Zamorra und seine Freunde längst zu den bekannten Stammgästen. Sie tauchten immer wieder mal auf, übernachteten hier - und diesmal war es auch eine größere Aktion geworden. Mit so vielen Leuten war Zamorra noch nie hier aufgetaucht. Der Wirt strahlte übers ganze Gesicht und freute sich über den unerwarteten Umsatz.
    Hob Tendyke hatte sich recht schnell mit ihm angefreundet; Mittlerweile saßen die beiden Männer recht oft zusammen und erzählten sich gegenseitig Geistergeschichten. Die vier Frauen hielten sich etwas zurück. Und jetzt, als Wang Lee seine

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