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0383 - Handgepäck mit Todesblüten

0383 - Handgepäck mit Todesblüten

Titel: 0383 - Handgepäck mit Todesblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Handgepäck mit Todesblüten
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konnte großartig organisieren. Er hatte alle Kunden, die bei Tioga Wetten abgeschlossen hatten, nach Stadtbezirken eingeteilt. Sechs Kollegen hatte er losgeschickt, jeder hatte vier Leute zu überprüfen.
    Es kam darauf an, herauszufinden, ob einer bei Tioga einen größeren Gewinn ausgezahlt bekommen hatte.
    Als ich Phil im Büro traf, liefen die ersten Meldungen ein. Ein Gewinn über 100 Dollar war in den letzten sechs Monaten nicht ausgezahlt worden.
    Wir warteten, bis auch der letzte Kollege seine Meldung gemacht hatte. Dann stand fest, dass der Mörder in diesem Kreis wahrscheinlich nicht zu finden war.
    Nur einer der Wetter hatte kräftig abgesahnt. Ihm hatte Tioga vor sechs Wochen 1100 Dollar ausbezahlt. Der übervorsichtige Kunde hatte das Geld zu Hause aufbewahrt, um es nicht versteuern zu müssen.
    Eine Überprüfung der Banknoten hatte ergeben, dass keine Blüten dabei waren. Das Geld war so echt wie der Tresorinhalt der First National Bank.
    Ich hatte inzwischen die Liste der Namen in das Archiv geschickt.
    Nachteiliges war von keinem der Leute bekannt.
    »Wenn der Alte das Falschgeld nicht im Koffer durch die Stadt getragen hat, muss es ihm geliefert worden sein. Halten wir uns also an die Lieferfirma«, schlug ich vor.
    Es war nicht schwer, aus den gefundenen Geschäftsbüchern den Namen der Firma zu erfahren, bei der Tioga seinen Tabakwarenbedarf gedeckt hatte.
    Das Großhandelsgeschäft lag in Queens, ganz in der Nähe der Triborough Bridge.
    Ich fuhr dorthin, um mit dem Inhaber zu sprechen. Vielleicht brachte uns diese Spur weiter.
    Ein junger Mann in Jeans und offenem Hemd empfing mich auf dem Hof eines Hinterhauses. Neben ihm parkte ein Kleintransporter, der gerade beladen wurde. Der Mann hielt eine Liste in der Hand und blinzelte in die Sonne.
    Ich stellte mich vor und bat um eine Unterredung. Er hakte erst alle Kartons ab, dann sahen wir zu, wie der Wagen die enge Einfahrt passierte.
    »Wo brennt’s denn, Agent?«, wurde ich dann jovial gefragt.
    »Sie haben Tioga in der Park Avenue, Ecke 34., beliefert?«
    »Was heißt habe, ich beliefere ihn immer noch. Oder wollen Sie den letzten Auftrag zurücknehmen?«
    Ich erzählte ihm, was passiert war.
    Der Lieferant war erschrocken.
    »Es sind da ein paar Unregelmäßigkeiten vorgekommen, die wir auf klären wollen«, sagte ich. »Deswegen bin ich hier.«
    »Was wollen Sie bei mir?«
    »Es ist mehr eine Routineuntersuchung«, beruhigte ich ihn. »Wie nahmen Sie die Aufträge entgegen?«
    »Meistens per Telefon. Tioga hat eine feste Liefernummer, um Falschbestellungen zu vermeiden. Er gab sie an und bestellte dann die gewünschte Menge und das Lieferdatum.«
    »War er ein guter Kunde?«
    »In letzter Zeit stiegen seine Bestellungen.«
    »Und wie ging es weiter?«
    »Ich schrieb den Auftragszettel aus und gab ihn ins Lager. Dort wurde am bestimmten Tag die Menge eingepackt und zu Tioga gefahren.«
    »Überwachen Sie immer das Einladen?«
    »No, aber seit heute fehlt ein Mann, darum stelle ich mich selber dazu. Sie wissen, wie schwer es ist, Personal zu bekommen.«
    »Ein Fahrer?«
    »Genau. Ich habe zwei Fahrer angestellt, Sam Nigel ist schon acht Jahre bei mir, Sie haben ihn gerade wegfahren sehen. Bonnie Ashborn scheint krank zu sein.«
    »Wie lange arbeitet er schon hier?«, fragte ich neugierig.
    »Seit drei Wochen, als Aushilfe.«
    Wir waren inzwischen ins Büro gegangen, wo er mir einen Drink anbot. Ich sprudelte eine doppelte Portion Soda in den Gin und ließ einen Eiswürfel hineinklingeln.
    »Was mich interessiert«, rückte ich mit dem Kern meines Anliegens heraus, »ist, ob einer der Fahrer die Möglichkeit hat, auch andere Dinge mitzuliefern als Zigaretten und Tabak.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Nehmen wir an, Tioga wollte unauffällig irgendwelche Sachen ins Haus 16 geschmuggelt haben, von denen keiner wissen durfte. Verpackt in Ihre Kartons wäre das doch eine ideale Möglichkeit, oder?«
    »Möglich ist alles. Aber was um Himmels willen soll da drin gesteckt haben?«
    »Zum Beispiel Falschgeld«, sagte ich sanft. »Erhebliche Mengen falscher 50-Dollar-Noten, die dann unauffällig unter die Leute gebracht werden sollen.«
    Seine Verblüffung war echt. Dem Gesichtsausdruck nach zweifelte er an meinen Worten.
    »Und die sollen aus meinem Lager stammen?«
    »Oder sie sind unterwegs abgeholt worden«, räumte ich ein. »Wie gut kennen Sie Ihre Leute?«
    »Für Sam lege ich beide Hände ins Feuer«, sagte er mit Entschiedenheit, »Bonnie

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