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0385 - Horrornacht im Himmelbett

0385 - Horrornacht im Himmelbett

Titel: 0385 - Horrornacht im Himmelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ein schwaches Licht dicht unter der Decke. Nicht mehr als eine zerfasernde Insel, die vor allen Dingen die Eingangstür erreichte und sie aus dem Dunkeln hervorholte.
    Und sie stand spaltbreit offen.
    Ghiara pfiff leise durch die Zähne. Er hatte die Tür geschlossen, nicht aber gesehen, daß sie geöffnet worden war. Da hatte er geschlafen, was er als Nachtportier eigentlich nicht hätte tun dürfen.
    Es mußte jemand den Flur und das Hotel betreten haben.
    War derjenige noch da? Schlich er vielleicht durch die oberen beiden Etagen, wo die einfachen Zimmer lagen? Ghiara schaute zum Beginn der Treppe hoch. Er sah den alten Teppich auf den Stufen und die üblichen Zimmerpalmen, die auf dem ersten Absatz ein trauriges Dasein fristeten. Eine Gestalt bekam er nicht zu Gesicht.
    Ghiara stand auf. Weil er noch immer fror, hängte er sich seine alte Strickjacke über die Schultern und verließ den Platz hinter der Rezeption, nicht bevor er unter die Theke gegriffen und einen handlichen Gummiknüppel hervorgeholt hatte.
    Er brauchte wenigstens eine Waffe, um sich verteidigen zu können. Mit diesem Gummiknüppel hatte er schon manchen Einbrecher in die Flucht geschlagen.
    Ed Ghiara war kein junger Mann mehr. Vor dreißig Jahren hatte er zu den jugendlichen Schlägern gehört, die ganze Straßenzüge unsicher machten. Heute waren seine Muskeln schlaff geworden. Um sich zu beruhigen, schlug er mit dem Knüppel einige Male auf seine Handfläche. Die klatschenden Geräusche gaben ihm Mut und einen gewissen Auftrieb.
    Bis zur Treppe ging er vor und schaute die gebogene Stufenformation hoch. Zu sehen war nichts. Keine Gestalt, kein Fremder, zudem vernahm er auch keine Laute aus den anderen Räumen, die auf einen Überfall hätten schließen lassen können.
    Ghiara hatte schon zwei Raube erlebt, er wußte, wie die Sache ablief. Völlig ruhig ging es nie über die Bühne.
    Nach oben gehen wollte er auch nicht. Der oder die Einbrecher mußten sich irgendwo hier unten aufhalten. Eine Tür führte in die Küche und den gleichzeitigen Lagerraum, wo die Bierkästen standen und die großen Kühlschränke, die so hoch waren, daß sie einen Menschen faßten.
    Ghiara schlich auf die Tür zu, um sie mit einem heftigen Ruck aufzustoßen. Dann knipste er das Licht an.
    Nichts hatte sich verändert. Niemand war zu sehen. Die Waren standen unberührt, bedeckt vom Mantel der Stille. Draußen regnete es. Der Sprüh wurde gegen das Fenster mit der Milchglasscheibe geweht und bedeckte sie mit einem feuchten Schmier.
    »Ich glaube, ich sehe Gespenster«, murmelte er und schüttelte über sich selbst den Kopf. »Da ist ein Gast zurückgekehrt, der vergessen hat, die Tür zu schließen.«
    Mit dieser Erklärung wollte sich der Mann selbst beruhigen. Er wunderte sich darüber, daß es ihm nicht gelang.
    Die Furcht blieb.
    Eine nicht erklärbare Angst, ein Druck vor dem Schrecklichen oder Unheimlichen, das auf ihn zukommen konnte, und wieder hatte er das Gefühl, von Feinden umlauert zu sein.
    Den Raum vor ihm durchsuchte er nicht mehr. Ed zog sich zurück. Durch den schmalen Flur ging er zur Haustür und schloß sie.
    Gäste sollten schellen. Das war nun mal so.
    Irgendwie lief in dieser verdammten Nacht alles verkehrt. Er ärgerte sich über seinen Dienst und über sich selbst, weil er sich so verrückt machen ließ.
    Der halbrunde Rezeptionstisch war vom Flur nur als Schatten zu erkennen. Da er geschlafen hatte, brauchte Ghiara auch kein Licht, ging wieder zu seinem Platz und hatte ihn kaum erreicht, als er die Bewegung sah.
    Auf dem Tisch.
    Dort stand jemand.
    Ein Zwerg? Nein, kleiner, aber ein Mensch; jemand der eine gewisse Behaarung zeigte, als wäre diese Person einmal ein Tier gewesen.
    Ed Ghiara blieb mit offenem Mund stehen. So sehr staunte er, und gleichzeitig bekam er Angst, als er hinschaute, denn der kleine Mensch auf der Rezeption begann zu grinsen.
    Kalt und grausam. Er streckte einen Arm aus, krümmte den Zeigefinger und winkte Ed zu sich heran.
    Der näherte sich mit zögernden Schritten. Er wußte, daß etwas Unheimliches geschehen war, daß sich vor seinen Augen jemand zeigte, den es an sich nicht geben konnte.
    Ed Ghiara hob seinen Schlagstock. Innerhalb einer Sekunde hatte er sich dazu entschlossen, den anderen zu killen…
    ***
    Auf mich wirkte es immer deprimierend, am Tage in einen leeren Pub zu gehen, wenn es nach schalem Bier roch, nach kaltem Rauch und die Putzfrau mit ihrem Lappen über schmutzige Bohlen wischte, wobei ein

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