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0385 - Horrornacht im Himmelbett

0385 - Horrornacht im Himmelbett

Titel: 0385 - Horrornacht im Himmelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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regten sich die Schläfer. Einer der beiden stöhnte und nahm eine andere Position auf. Er stützte seinen Kopf jetzt an der Handfläche ab, murmelte etwas von einem Gin, bevor er weiterschlief.
    Meine Anwesenheit mußte dem Wirt unter die Haut gehen. Er fühlte sich unwohl, konnte nicht auf dem Fleck stehenbleiben und ging hin und her. Nie mehr als zwei Schritte. Dabei sammelte er Gläser ein, die er in ein Spülbecken ohne Wasser stellte.
    Schließlich hielt er es nicht mehr aus. »Warten Sie auf jemand?«
    Ich drückte die Zigarette aus. »Ja, auf Curly.«
    »Inlock?« Er erntete von mir ein Nicken. »Der war lange nicht mehr hier.«
    »Heute wird er kommen.«
    »Wenn Sie das sagen. Ansonsten habe ich keine Lust, den Laden noch länger aufzuhalten. Sie können zahlen und gehen. Ich mache in einer Viertelstunde dicht.«
    »Zahlen ja«, sagte ich und legte Geld auf die Theke. Er nahm es an sich. Die Münzen verschwanden in seiner Hosentasche.
    Dann spülte er Gläser. Von draußen hörte ich Schritte. Sie kamen die Treppe hinab, und wenig später wurde die Tür geöffnet. Herein trat Curly Inlock. Ein Penner war er nicht, eher das Gegenteil. Wie ein Gigolo kam er mir vor. Curly trug einen weißen Leinenanzug, hatte sich einen dünnen Sommermantel lässig um die Schultern gehängt und das rattenhafte Gesicht mit der Höhensonnenhaut zu einem Grinsen verzogen. Seine dunklen Augen hefteten sich sofort auf mich.
    »Sie warten schon, nicht?«
    »Sicher.«
    Er kam näher. »Ich wurde aufgehalten.« Dem Wirt warf er einen kurzen Blick zu und nickte. Der Mann hinter der Theke verstand. Er servierte ihm einen doppelten Gin.
    »Ist das dein Freund, Curly?« fragte der Wirt.
    Inlock grinste. »Seit wann sind Bullen meine Freunde?«
    »Bullen?«
    »Wußtest du das nicht?«
    »Nein, Curly, verdammt. Was hast du mit diesen Schnüfflern zu tun?«
    »Eigentlich nichts. Aber du weißt ja, es gibt Dinge, die muß man mal bereden.«
    »Wegen mir.«
    »Setzen wir uns an einen Tisch, Sinclair?« Ich war einverstanden und wunderte mich darüber, daß Curly meinen Beruf so offen preisgegeben hatte. Es war schließlich für ihn kein Renommee, mit einem Polizisten zu plaudern. Sein Problem.
    Die Tische und Stühle waren kaum sauberer als die Theke. Meine Cola hatte ich mitgenommen. Sie stand zwischen mir und Curly, der sein Glas in den Händen drehte.
    »Ich habe eine Spur, Sinclair.«
    »Von Samaran?«
    »Ja.«
    »Und wo?«
    »In einem Hotel. Ist ein alter Schuppen. Eine miese Absteige.«
    »Der Name?« Er nahm erst einen Schluck Gin. »Ich weiß nicht, ob er dir etwas sagt. Larry’s Gate.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Das habe ich mir gedacht. Sie müssen raus nach Paddington. Nicht weit entfernt vom Bahnhof liegt der Kasten in einer schmalen Seitengasse. Dort steigen welche ab, die Dreck am Stecken haben und nicht gern gesehen werden wollen.«
    »Wohnt er da allein?«
    »Nein, da ist noch ein anderer bei ihm, wie ich mir habe sagen lassen. Ein Typ, dessen Anblick selbst abgebrühten Killern Angst einjagt. Der hat lange Haare und einen Pferdeschwanz.«
    »Ich kenne ihn.«
    Curly Inlock bedachte mich mit einem abschätzenden und skeptischen Blick. »Nichts gegen Sie persönlich, Sinclair, aber ob Sie gegen diesen Typ ankommen, ist fraglich.«
    »Das ist meine Sorge. Und Sie sind sicher, daß ich ihn dort finden kann?«
    »Ja.«
    »Wissen Sie noch etwas?«
    Er zögerte mit einer Antwort, leerte sein Glas, bestellte ein neues, dann hob er die Schultern. »Ob es eine Information ist oder nicht, kann ich nicht genau sagen. Jedenfalls hat mein Informant mal eine Unterhaltung zwischen den beiden mitangehört. Da wurde von einem großen Bett gesprochen, einem Himmelbett.« Bei den letzten beiden Worten hatte er die Lippen zu einem Grinsen verzogen.
    »Mehr wissen Sie nicht?«
    »Reicht das nicht?«
    »Im Prinzip ja. Und Sie sind sicher, daß ich ihn in der Absteige finde, Curly?«
    »Vor zwei Stunden hat er da noch gewohnt. Im Hof dieser komischen Bude steht übrigens sein Wagen. Ein Rolls, der paßt dahin wie die Faust aufs Auge. Eine Sache, die kaum zu glauben ist.«
    Er bekam seinen Gin und fragte, ob ich die Rechnung übernehmen wollte.
    Ich war einverstanden.
    »Dann werde ich noch einen nehmen.« Inlock war Gintrinker, das wußte ich. Offiziell bezeichnete er sich als Privatdetektiv. Das war eben ein Beruf, den man dehnen konnte wie Gummi.
    »Hat er Sie eigentlich gesehen?« fragte ich den Spitzel.
    »Nein, das doch nicht.«
    »Und wer

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