0386 - Hilfe von Sol
vernahm ich tumultartigen Lärm. Ich schloß daraus, daß an den Zugängen der Feuerleitzentrale gekämpft wurde.
Ich näherte mich vorsichtig meinem Ziel, um nicht unverhofft in Kampfhandlungen verwickelt zu werden. Von einer Nische aus beobachtete ich den mir am nächsten gelegenen Eingang der Feuerleitzentrale. Etwa zwei Dutzend Beeinflußte versuchten dort unter der Führung Reaucouers das Schott aufzubrechen. Der über vierzig Zentner schwere Fremde, der Reaucouer. übernommen hatte, hielt sich noch zurück. Er beschränkte sich darauf, den willenlosen Raumfahrern Befehle zu geben.
Ich wußte, daß ich an dieser Stelle nicht in die Feuerleitzentrale gelangen konnte. Wenn Reaucouer mich entdeckte, würde er Jagd auf mich machen. Gegen ihn hatte ich keine Chance. Ich hatte keine andere Wahl als mich wieder von meinem Ziel zu entfernen. Ich benutzte den Gang der rund um die Feuerleitzentrale führte. Auf diese Weise würde ich an allen Eingängen vorbeikommen.
Plötzlich tauchte vor mir eine Gestalt aus einem dunklen Seitengang auf. Ich erschrak und nahm Kampfstellung ein. Dann atmete ich erleichtert auf. Vor mir stand Roi Danton.
„Ich dachte, Sie und Hims hätten die Feuerleitzentrale erreicht", sagte ich.
„Hims ist dort", erwiderte er atemlos. „Wir zwei müssen noch etwas erledigen, bevor wir ihm folgen."
„Was haben Sie vor?"
„Kommen Sie", sagte er. „Wir wollen versuchen, ob wir ein paar unserer Freunde in den Reaktorraum locken können."
„Aber dort haben wir kaum eine Chance, uns zu verteidigen", wandte ich ein.
„Los", sagte er ungeduldig. „Jetzt ist keine Zeit für Erklärungen."
Er übernahm die Spitze, und wir entfernten uns von der Feuerleitzentrale. Gleich darauf stießen wir auf zwei tote Paraplanten. Sie waren durch Strahlenwaffen getötet worden. Auch der Bra-Extrakt in ihren Adern hatte die schrecklichen Wunden nicht schließen können, die man ihnen zugefügt hatte.
Erschüttert blieb ich stehen.
„Ich habe sie schon gesehen", sagte Danton. „Sie müssen einem der Übernommenen. begegnet sein, als sie zur Feuerleitzentrale unterwegs waren."
„Jetzt sind wir nur noch sechzehn" sagte ich dumpf.
„Fünfzehn!" verbesserte mich Danton. „Versello liegt tot auf der anderen Seite dieses Ganges."
„Wir haben überhaupt keine Chance gegen sie", sagte ich verzweifelt. „Sie sind bewaffnet und uns auch körperlich überlegen. Zudem werden sie noch von den Beeinflußten unterstützt."
„Ja", stimmte Danton zu. „Wir werden uns etwas einfallen lassen müssen, wenn wir überleben wollen."
Die Ruhe, die er ausstrahlte, griff auf mich über. Ich deutete auf die beiden toten Männer vor uns am Boden.
„Was machen wir mit ihnen?" fragte ich.
„Wir müssen sie vorläufig hier liegen lassen", sagte Danton bedauernd.
Als wir weitergingen, sagte er: „Irgendwo zwischen der Feuerleitzentrale und dem Reaktorraum sind Ith und Mantor. Wir müssen sie finden."
Ich starrte ihn verständnislos an.
„Wir sollten ihnen besser aus dem Weg gehen", meinte ich.
„Wenn wir uns halten wollen, müssen wir zurückschlagen", sagte er verbissen. „Im Reaktorraum habe ich eine hübsche Überraschung für die Übernommenen vorbereitet. Ich hoffe, daß wir sie dorthin locken können. Dann kommt es darauf an daß alles so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe."
Ich erinnerte mich jetzt daran, daß Roi Danton während der Reparaturarbeiten im Reaktorraum einige Kabelanschlüsse falsch angebracht hatte. Offensichtlich wollte er daraus jetzt einen Nutzen ziehen.
So kam es, daß wir nach Ith und Mantor suchten anstatt vor ihnen zu fliehen. Ich fühlte mich unbehaglich, weil ich nicht glaubte, daß alles so einfach sein würde, wie Danton sich das vorstellte.
Ich war mir darüber im klaren, daß Danton und ich unser Leben riskieren mußten. Doch das belastete mich nicht, denn auch die Sicherheit der Feuerleitzentrale war äußerst fragwürdig, und ich glaubte nicht, daß sich die Paraplanten dort halten konnten.
Vor uns im Gang tauchten ein paar Beeinflußte auf. Ich wollte Danton in einen der Maschinenräume ziehen, doch sie hatten uns bereits entdeckt. Sie beschleunigten ihre Gangart. Sie schienen sicher zu sein, daß wir ihnen nicht entkommen konnten.
„Wir müssen an ihnen vorbei", sagte Danton grimmig. „Wenn wir umkehren, verlieren wir zuviel Zeit.
Außerdem hoffe ich, daß wir durch den Kampflärm Ith und Mantor anlocken."
Ich bereitete mich auf einen erbarmungslosen Kampf
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