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0386 - Hilfe von Sol

Titel: 0386 - Hilfe von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bord gegangen war. Perry Rhodan hatte die stärksten Mutanten aufgeboten. Außerdem hielten sich der Mausbiber Gucky und Lordadmiral Atlan an Bord auf.
    Spätestens in diesem Augenblick hätte ich begreifen müssen, daß Perry Rhodan nichts unversucht lassen wollte, um Roi Danton zu helfen. Ich hatte mich jedoch so in meine Idee verrannt, daß ich Rhodan verdächtigte, dieses Aufgebot an Mutanten nur mitzunehmen, um von der Verzögerung des Einsatzes abzulenken.
    Ich änderte meine Meinung auch nicht, als ich von der Anwesenheit der Thunderbolts mit ihrem Paladin-Roboter an Bord der CREST Verfuhr.
    Meine Kabine teilte ich mit einem riesigen Neger, der Yamte Hon hieß. Er gehörte zu einer Hangarbesatzung und machte einen ruhigen und bescheidenen Eindruck. Von den Geschehnissen in der Kleinen Magellanschen Wolke wußte er so gut wie nichts, und er schien sich für die Geschichte, die ich ihm erzählen wollte, nicht zu interessieren.
    Er half mir, meine Sachen auszupacken und zu verstauen. Er trug Shorts und ein Uniformhemd. Er wirkte nicht besonders intelligent, aber ich fand schnell heraus, daß er unglaublich geschickte Hände hatte. Wahrscheinlich wurde er mit Spezialaufgaben betraut.
    „Ich weiß, daß Sie nicht zur Standardbesatzung gehören", sagte Yamte Hon. „Aber warum tragen Sie keine Uniform?"
    „Ich bin Freihändler", erklärte ich ihm. „An Bord unserer Schiffe trägt man keine Uniform."
    „Ich habe davon gehört", sagte er.
    Beim Lächeln entblößte er riesige Zähne. „Es muß sehr lustig sein, an Bord eines Freihändlerschiffs zu leben.
    „Das kommt darauf an", sagte ich. „Unser letzter Flug endete nicht besonders lustig."
    Er hörte mir schweigend zu. Als ich meine Geschichte erzählt hatte nickte er bedächtig.
    „Vielleicht kann Perry Rhodan helfen" sagte er.
    Das geradezu naive Vertrauen, das er in den Großadministrator setzte, machte mich wütend. Aber darin unterschied er sich schließlich nicht von den meisten anderen Menschen. Sie brauchten nur Rhodans Namen zu hören, um beruhigt zu sein.
    „Sie sind zornig" stellte Yamte Hon fest und bewies dabei mehr Menschenkenntnis, als ich ihm zugetraut hatte. „Sie machen sich Sorgen um Ihre Freunde."
    Ich beruhigte mich schnell wieder. Yamte Hon gehörte zu jenen Menschen, denen man nicht böse sein konnte.
    „Ich werde einen Rundgang durch das Schiff mit Ihnen machen, dann können Sie sich überall umsehen", bot er an. „Nach dem Start wird das nicht mehr möglich sein, denn dann habe ich Dienst."
    Eine derartige Ablenkung war mir willkommen. Hon erwies sich als sachverständiger und geduldiger Führer. Zu meinem Bedauern trafen wir keinen der Mutanten. Hon berichtete, daß sie zurückgezogen lebten, wenn sie nicht im Einsatz waren. Ich konnte das verstehen. Die Mutanten unterschieden sich in vielen Dingen von normalen Menschen.
    Auch ich war kein normaler Mensch mehr, seit man mein Blut mit dem Extrakt der Bra-Fettpflanze ersetzt hatte.
    „Morgen früh kommt Rhodan an Bord", sagte Hon, als wir in unsere Kabine zurückkehrten. „Dann starten wir."
    Es war sinnlos, den Afro-Terraner nach Einzelheiten zu fragen. Er wußte wahrscheinlich nicht mehr als ich. Ich fieberte dem nächsten Tag entgegen, von dem ich erhoffte, daß er mir die Antworten auf alle Fragen bringen würde, die mich beschäftigen.
     
    *
     
    Wieder hatte ich schlecht geschlafen. Zwei Stunden vor Yamte Hon war ich bereits wach. Um meinen Kabinengenossen nicht zu stören, blieb ich auf meinem viel zu kurzen Bett liegen und las in einem von Hons Büchern. Hon beschäftigte sich mit so ausgefallener Lektüre wie „Gedanken zur akonischen Einheitsphilosophie" oder Sparker L. Woods „Über die Grenzen hinaus". Yamte Hons Randnotizen waren interessanter als die Bücher. Sie bewiesen mir, daß sich dieser unkompliziert wirkende Mensch mit großen Problemen auseinandersetzte.
    Als Hon erwachte und mich mit seinen Büchern beschäftigt sah, grinste er vergnügt.
    „Sind Sie schon lange wach?"
    „Nicht lange genug, um etwas von dem zu verstehen, was Sie da an den Rand geschrieben haben", erwiderte ich.
    „Ich mache mir über die verschiedensten Dinge Gedanken", sagte er. „Ich möchte vieles lernen, bevor ich sterben muß."
    „Wie können Sie in Ihrem Alter schon an den Tod denken?"
    Er lächelte unbekümmert.
    „Der Tod ist mein ständiger Begleiter", sagte er.
    Ich drang nicht weiter in ihn, weil ich befürchtete, an Dinge zu rühren, die ihm unangenehm sein würden.

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