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0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

Titel: 0390 - Lockvogel 1 spielt falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lockvogel 1 spielt falsch
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ich. »Bellison wird uns noch ein paar Auskünfte geben, dann können wir den Fall endgültig abschließen.«
    Wir organisierten uns einen Wagen und machten uns auf den Weg. Wir waren in einer halben Stunde in Benton Harbor und fuhren die Bendex Street hinunter.
    Ein Mann im hellen Sommeranzug stand am Straßenrand und winkte uns zu. Es war Lawrence. Wir stoppten.
    »Er ist noch im Haus«, sagte Lawrence.
    Ich nickte.
    »Bleiben Sie hier im Wagen. Wir gehen allein zu ihm.«
    »Sehen Sie sich vor«, sagte Lawrence.
    »Keine Angst. Sie kennen doch das Sprichwort von den gebrannten Kindern.« Ich zögerte einen Augenblick. »Wo ist Felice?«
    »In Zane County. Sie wartet im Motel auf mich. Wir wollen heute noch nach New York fahren!« Ein Lächeln erschien auf dem Gesicht des Anwalts.’ »Nächste Woche heiraten wir«, sagte er.
    »Dann müssen wir uns ja wirklich beeilen«, sagte Phil.
    Das Tor stand offen. Wir gingen über die Auffahrt und läuteten.
    Es dauerte ein paar Minuten, dann wurde geöffnet. Bellison stand in der Tür. Er war im Mantel und Hut. Offenbar war er gerade im Begriff gewesen, abzureisen.
    Verblüfft starrte er uns an, dann zog ein Grinsen über sein Gesicht.
    »Hallo, Agent Cotton. Das ist aber eine Überraschung. Ich hab schon von Ihrem Erfolg gehört — vorhin, in den Nachrichten. Meinen Glückwunsch, dass Sie’s geschafft haben. Newport war ein harter Brocken für uns alle. Ich freue mich, dass es vorbei ist. Und natürlich muss ich mich bei Ihnen bedanken. Sie haben viel für mich getan.«
    Ich sah ihn schweigend an.
    Er zögerte, sah rasch von mir zu Phil. In seine Augen trat ein wachsamer Ausdruck.
    »Ich weiß«, sagte er langsam, »zwischen uns sind ein paar hässliche Worte gefallen. Aber das ist jetzt vorbei. Vergessen wir sie, ja?«
    »Sie wollen abreisen, Bellison?«
    »Ja, für mich gibt’s hier nichts mehr zu tun. Ich muss nach New York zurück. Ich werde dringend im Geschäft gebraucht. Meine Vergangenheit wird mir ja jetzt keine Schwierigkeiten mehr machen.«
    »Sie wollen nicht zufällig ins Ausland?«
    »Ins Ausland?« Er lachte nervös. »Warum sollte ich ins Ausland gehen? Mir gefällt es hier vorläufig ganz gut!«
    »Nach Südamerika zum Beispiel.«
    »Was, zum Teufel, sollte ich da?«
    »Mit einer großen Tasche voll Geld zum Beispiel lebt es sich da unten ganz gut. Wenn es genug ist, fragt kein Mensch, woher es kommt.«
    »Ich versteh überhaupt kein Wort!«
    »Dann will ich deutlicher werden. Was war an Bord der Phoebus ? Ich meine das, was Newport gesucht hat — vergeblich gesucht hat.«
    »Keine Ahnung, Cotton.«
    »Dann will ich versuchen, die Antwort selbst zu finden«, sagte ich. »Newport hat in seiner Glanzzeit viel Geld verdient. Als wir ihn vor fünf Jahren festnahmen, blieb dieses Geld verschwunden. Niemand wusste genau, wo er es versteckt hatte. Wir nicht und auch Sie nicht!«
    »Stimmt, aber ich sehe nicht ein, was das jetzt für eine Rolle spielen sollte!«
    »Oh, das liegt doch nahe. Newport hat das Geld irgendwo versteckt. Da niemand wusste, wo der Reichtum steckte, gab es für Sie, Bellison, nur eine Chance: Warten, bis Newport wieder herauskommt und sich dann an ihn anzuhängen.«
    »Vermutlich«, sagte er lakonisch.
    »Dabei entstehen zwei Schwierigkeiten. Die eine ist Newport selbst. Er hat keine guten Erinnerungen an Sie und wenn Sie ihm jetzt auch noch sein sauer Erspartes wegnehmen wollen, geht er Ihnen mit Sicherheit an den Kragen. Er muss also beseitigt werden. Entweder, indem er ermordet wird oder indem er uns erneut in die Hände gespielt wird — mit Beweismaterial, das ausreicht, ihm endgültig das Genick zu brechen.«
    »Sie erwähnten zwei Schwierigkeiten«, sagte Bellison ungerührt.
    »Die zweite liegt in Ihnen selbst. Wenn Sie Newport umbringen oder ihn uns liefern, darf kein Verdacht an Ihnen hängen bleiben.«
    »Ich sehe schon, Sie können Ihre alte Abneigung gegen mich einfach nicht überwinden. Was Sie da sagen, sind fantastische Theorien, Cotton. Es gibt keine Möglichkeit, das zu beweisen.«
    »Sie meinen also, die Schwierigkeiten lägen nur in der Beweisfrage!«
    »Sie drehen einem ja das Wort im Mund um. Gar nichts gebe ich zu. Sie behaupten, Newport hätte sein Geld irgendwo versteckt und ich hätte es gefunden. Überlegen Sie mal — ganze zwölf Stunden war Newport in Freiheit. In der Zeit müsste er mich zu seinem Versteck geführt haben, ohne das zu bemerken. Das ist doch absurd.«
    »Finden Sie? Ich sehe die Dinge

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