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Universum der Roboter

Universum der Roboter

Titel: Universum der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bertram Chandler
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1.
     
    John Grimes – obgleich er es sich ungern eingestand – langweilte sich. Er wurde das schuldbewußte Gefühl nicht los, daß seine Langeweile völlig unangebracht sei; viele seiner Kameraden im Stützpunkt Lindisfarne hätten nur zu gern mit ihm getauscht. Er befand sich in einer Situation größter Versuchung und günstigster Gelegenheit, teilte er doch ein gut ausgerüstetes Beiboot für zwanzig Personen mit nur einer attraktiven Frau.
    Das kleine Raumfahrzeug war neben einem ansehnlichen Vorrat konzentrierter Lebensmittel mit Algenbehältern ausgerüstet, mittels derer alle organischen Abfallprodukte unbegrenzt oft aufbereitet werden konnten. Es war ein geschlossenes ökologisches System, das nur geringer Ergänzungen bedurfte, um notfalls ein Leben lang unabhängig von außen zu funktionieren. Sofern keine unvorhergesehenen Störungen eintraten, würde ein Mangel an Atemluft, Nahrung und Wasser für den Oberleutnant im Bundesüberwachungsdienst John Grimes und die Ermittlerin Una Freeman niemals zum Problem werden.
    Er blickte vom Schachbrett und der kniffligen Spielsituation auf – Weiß am Zug und Matt in drei Zügen –, die er sich gestellt hatte. (Das Boot war mit solchen Freizeiteinrichtungen, die nicht viel Raum benötigten, gut ausgerüstet, aber Una Freeman spielte nicht Schach und konnte nur an den kindischsten Kartenspielen teilnehmen.) Sie stand da, nackt bis auf die Sandalen mit den magnetischen Sohlen, die zur Bordausrüstung gehörten. (Als ihnen klar geworden war, daß an ein Verlassen des Bootes einstweilen nicht zu denken war, hatten sie und Grimes zuerst die Raumanzüge und bald darauf auch die dazugehörigen langen, einteiligen Unterhosen abgelegt, da es keinen Sinn hatte, diese ziemlich häßliche Kleidung zu tragen, solange es nicht notwendig war. Abgesehen von allem anderen würde sie unnötiger Abnutzung unterliegen und womöglich verschlissen sein, wenn sie sie für die Anzüge brauchten.)
    Sie war ein prachtvolles Geschöpf, besonders unter den Verhältnissen der Schwerelosigkeit. Schimmerndes dunkelbraunes Haar umrahmte in wehenden Wellen das klare und ebenmäßige Gesicht, das mehr als nur hübsch war, und ihre vollen Brüste, befreit von der abwärtsziehenden Erdenschwere, kamen auf das vorteilhafteste zur Geltung. Dies bedeutete jedoch nicht, daß ihr Körper der Schmeichelei der Schwerelosigkeit bedurft hätte. Regelmäßig arbeitete sie mit den vorhandenen Trainingsgeräten, um sich Bewegung zu verschaffen und dem Muskelschwund entgegenzuwirken, und drängte den mehr zur Trägheit neigenden Grimes beharrlich, ihrem Beispiel zu folgen.
    »Abendessen, John«, sagte sie ohne Wärme. »Oder ist es Mittagessen, oder Frühstück? Allmählich verliere ich jedes Zeitgefühl.«
    »Was gibt es?« fragte er, nicht sehr interessiert.
    »Daß du noch fragen magst!« erwiderte sie. »Diesen klebrigen, rosafarbenen Brei, der unbestimmt nach Fisch schmeckt. Ich habe ihn mit kleingeschnittenen Algen aus dem Behälter gewürzt.« Sie machte ein Gesicht. »Wenn ich bloß wüßte, was als Dünger in den Behälter kommt.«
    »Wir kriegen unser eigenes zurück«, sagte Grimes gefühllos.
    Sie schnaubte angewidert. »Das ist nicht spaßig.«
    Nein, es war wirklich nicht spaßig. Am Anfang hatte es wie ein aufregendes Adam-und-Eva-Spiel ausgesehen, noch verschönt durch die Gewißheit, daß bald die Mama, verkörpert durch den Bundesüberwachungsdienst, erscheinen und sie nach Haus bringen werde, wo sie eine gute warme Mahlzeit erwartete, bevor sie in ihre kleinen Betten gesteckt würden. Aber Mama ließ höllisch lange auf sich warten ...
    Grimes schnallte sich vom Stuhl los, stand auf und folgte ihr in den Teil des Bootes, den sie zu ihrem Speisezimmer gemacht hatten. Gierig betrachtete er das verlockende Schaukeln ihrer Hinterbacken. Er begann zu verstehen, wie manche Leute nach Fleisch gierten, obwohl sie keineswegs am Verhungern waren, und sich dem Kannibalismus zuwandten. Aber soweit ihm bekannt war, hatte er kein Maoriblut in den Adern.
    Auf dem metallenen Klapptisch standen zwei Teller – aus Plastik, aber jeder mit einem eingegossenen kleinen Magneten. Auf jedem Teller klebte ein blaßrosa Haufen von der Beschaffenheit einer etwas zu fest geratenen Cremespeise, durchsetzt mit Grün. In jedem Haufen stak ein Löffel.
    Sie setzten sich einander gegenüber und sahen einander an. Sie machte keine Anstalten, mit dem Essen zu beginnen, und auch er ließ seinen Teller unberührt. Ihr

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