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0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

Titel: 0390 - Lockvogel 1 spielt falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lockvogel 1 spielt falsch
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Schlag war nichts zu machen. Im Fallen sah ich nur noch den Schatten von Harris.
    Ich dachte an die 30 Stockwerke, die in die Tiefe führten, und dann wurde es schwarz um mich.
    »Den hat’s ganz schön erwischt!«
    »Den nicht. Der hat einen Schädel wie Panzerstahl!« Das war Phils Stimme.
    Mühsam öffnete ich die Augen. Mein Kopf schmerzte höllisch. Es dauerte etwas, bis ich klar sehen konnte. Man hatte mich vom Dach des Gebäudes nach unten gebracht und auf eine Trage gelegt.
    Ringsum war ein Menschenauflauf. Mehrere Polizeiwagen standen da, ihre Alarmlichter rotierten. Im Hintergrund hatten die Polizisten eine Absperrung gebildet und drängten die Menge zurück.
    Phil beugte sich über mich.
    »Der Doc sagt, es wäre eine mächtige Beule, aber nichts Ernstes. Du machst ja tolle Sachen, Jerry.«
    Ich massierte mir vorsichtig den Nacken.
    »Was ist passiert?«, fragte ich schwach.
    Phil wies hinter sich. Auf dem Pflaster war eine Stelle abgedeckt. Ein unförmiges Bündel zeichnete sich darunter ab.
    »Der Mann ist tot — aus dem dreißigsten Stock gefallen. Die Arbeiter sagen, du wärest auf ihn zugegangen, als er auf der Brüstung saß. Das hätte ihm einen solchen Schreck eingejagt, dass er das Gleichgewicht verlor und abstürzte. Und du bist über ein Rohr gestolpert und mit dem Hinterkopf auf geschlagen. Sie haben nach deinen Papieren gesucht, um die Angehörigen zu verständigen. Well, und dabei fanden sie deinen FBI-Ausweis und riefen im Hauptquartier an. Ich bin dann sofort hergefahren.« Phil unterbrach sich und sah mich forschend an. »Das Nähere möchte ich von dir wissen. Du bist doch nicht gestolpert?«
    »Wenn ich gestolpert bin, will ich fristlos entlassen werden«, knurrte ich.
    »Was also ist passiert?«
    »Es war Mord — ein gemeiner, raffinierter Mord. Und das vor meinen Augen!«
    Der Police Captain, der die Untersuchung leitete, kam heran.
    »Tag, Jerry, wieder erholt? Ich hoffe, Sie können uns erklären, wie es zu dem Unglück kam!«
    Ich erhob mich. Ich hatte rasende Kopfschmerzen.
    »Unglück? Es war kein Unglück. Es war Mord!«
    Der Captain sah mich misstrauisch an.
    »Falls Ihnen nicht gut sein sollte…«
    »Ich fühle mich tadellos«, erklärte ich grimmig. »Aber erzählen Sie mir, wie Sie die Dinge sehen? Wer behauptet, dass es ein Unglück war?«
    »Die Arbeiter hier. Sie müssen dem armen Teufel da«, er wies auf den Toten, »einen furchtbaren Schreck eingejagt haben.«
    »Ausgeschlossen«, sagte ich. »Er kannte mich überhaupt nicht!«
    »Aber Sie wollten doch zu ihm?«
    »Ich wollte ihm ein paar Fragen stellen, gewiss. Aber die betrafen ihn nicht 10 persönlich. Harris wurde vor meinen Augen erschossen. Ich habe es genau gesehen. Er ist als Toter in die Tiefe gestürzt.«
    Der Captain machte ein ungläubiges Gesicht.
    »Und Sie selbst?«
    »Mich hat der Mörder niedergeschlagen. Er hatte das Überraschungsmoment auf seiner Seite — deshalb glückte es ihm.«
    »Aber wer sollte hier einen Mord begehen? Ihre Geschichte klingt ziemlich fantastisch, Jerry!«
    »Schaffen Sie den Toten ins Gerichtsmedizinische Institut«, brummte ich. »Die werden Ihnen bestätigen, was ich sage!«
    »Aber…«
    »Der Einschuss traf Harris genau in die Stirn. Ich nehme an, die Kugel steckt noch im Schädel!«
    Der Captain war noch immer skeptisch, fügte sich aber notgedrungen.
    »Ist ja eine tolle Geschichte«, sagte Phil. »Ich bezweifle kein Wort von dem, was du sagst. Aber hast du eine Vorstellung, welches Motiv der Mörder hatte?«
    »Ja. Sogar eine ziemlich genaue. Harris musste sterben, damit er mir nicht die Fragen beantworten konnte, die ich ihm stellen wollte. Wir haben es mit Verbrechern zu tun, die verdammt schnell schalten. Ich brauche ein Telefon!«
    »Da drüben, im Büro des Bauleiters!«
    ***
    Ich überquerte den Platz, drängte mich durch die Menge und verschwand hinter der angegebenen Tür. Der Raum war leer. Ich lehnte mich gegen den Schreibtisch und wählte die Nummer der Telefongesellschaft. Ich ließ mich mit dem Inspektor verbinden, mit dem ich zuvor gesprochen hatte.
    »Hallo, hier Cotton. — Ja, vom FBI. Hören Sie, haben Sie heute schon einmal eine Auskunft in Bezug auf Ihren Angestellten Harris gegeben?«
    »Meinen Sie wegen dieser Störungsgeschichte?«
    »Ja.«
    »Ich müsste nachdenken. Ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Ungefähr eine Stunde vor Ihnen war ein Mann da. Er beklagte sich, dass er ständig fremde Gespräche in der Leitung habe und verlangte

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