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0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

Titel: 0390 - Lockvogel 1 spielt falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lockvogel 1 spielt falsch
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auf einen blauen Punkt.
    »Aber das ist im Haus«, stellte ich überrascht fest.
    »Ja, unten im Keller. Versorgt den ganzen Block!« Er schwang auf seinem Drehsessel herum und zog eine Akte aus dem Schrank. »Wollen mal sehen, ob es da in letzter Zeit Beschwerden gab. Ja, die gab es«, stellte er nach kurzem Blättern fest. »Offenbar liegt der Fehler bei Ihnen im Haus, Agent Cotton!«
    »Und welcher Schluss lässt sich daraus ziehen?«
    »Dass einer der beiden Gesprächsteilnehmer über denselben Vermittler bedient wurde.«
    »Heißt das, dass er bei mir im Haus wohnt?«
    »Nicht unbedingt. An diesem Vermittler hängen vier Wohnblocks!«
    Das war mehr, als ich erwartet hatte. Ich zückte mein Notizbuch und notierte genau, welche Wohnungen infrage kamen. Der Kreis der Verdächtigen hatte 8 sich damit auf etwa tausend Personen verringert. Das war immer noch genug, aber jetzt bestand die Möglichkeit, dem geplanten Verbrechen auf die Spur zu kommen.
    Ich setzte meinen Hut auf und bedankte mich.
    »Keine Ursache«, sagte der Inspektor. »Ich habe Ihnen nur gesagt, wie es sein könnte. Sicher ist das nicht. Übrigens, da sehe ich gerade, dass wir heute einen Mann hingeschickt haben, der den Fehler beheben sollte.«
    »Um wie viel Uhr war das?«
    Der Inspektor verglich seine Listen.
    »Genau weiß ich es erst, wenn ich seinen Bericht habe. Aber nach meinen Berechnungen müsste er gerade zu dem Zeitpunkt dort gewesen sein, als Sie telefonierten. Möglich, dass er an dem Fehler schuld war!«
    Ich spürte, wie mein Blut schneller ging. War das der große Zufall, auf den wir bei jedem Fall warten?
    »Halten Sie es für denkbar, dass er das Gespräch mit angehört hat?«
    »Wo denken Sie hin? Das ist unseren Leuten streng verboten. Aber vielleicht kann er Ihnen genau sagen, mit wem Sie verbunden waren.«
    Ich hatte es eilig, an den Mechaniker zu kommen. Er hieß Richard Harris. Zurzeit musste er auf einer Baustelle am Riverside Drive sein.
    ***
    Die Baustelle war ein dreißigstöckiges Wohngebäude. Grelle Bogenlampen tauchten es in helles Licht.
    Der Rohbau stand, und jetzt waren die Innenausrüster am Werk. Überall herrschte geschäftiges Treiben.
    Ich wandte mich an den Bauleiter und wurde in den Keller geschickt, wo die Leute von der Bell Company am Werk waren.
    Auf Baubrettern balancierte ich nach unten. Überall lagen Kabel. Das misstönende Geräusch eines Presslufthammers strapazierte die Trommelfelle.
    Ich winkte einem Mechaniker und fragte nach Harris. Ich musste schreien, um den Lärm zu übertönen.
    »Harris?«, wiederholte er. »Der ist oben im dreißigsten Stock. Montiert Anschlüsse. Sie können den Aufzug nehmen!«
    Der provisorische Aufzug war an der Außenseite des Gebäudes angebracht.
    Er bestand nur für die Dauer der Bauarbeiten und war nichts weiter als ein Lastenaufzug, der mit einem Drahtkäfig gesichert war.
    Ich musste einen Augenblick warten. Außer mir fuhren noch drei Mann hoch.
    Die Fahrt ging langsam. Zwei der Männer trugen blaue Overalls, es waren Mechaniker.
    Der Dritte schien Maler zu sein. Er trug einen schmutzigen Arbeitskittel und eine Kappe mit Schirm, wie sie die Fernfahrer auch tragen.
    Als der Fahrstuhl einmal schwankte, sah ich nach unten, und dabei bemerkte ich, dass die Schuhe des Mannes tadellosen Hochglanz aufwiesen. Verwundert sah ich ihn an.
    Der Lift hielt, und ich vergaß die polierten Schuhe.
    Suchend ging ich durch die einzelnen Räume.
    Endlich traf ich einen Mann, der das Zeichen der Bell Gesellschaft auf dem Overall trug.
    »Mr. Harris?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Harris ist da drüben!«
    Ich sah in die angegebene Richtung. Ein kleiner, schmächtiger Mann saß auf der Brüstung des Dachgartens und montierte eine Steckdose.
    Die Brüstung begrenzte hier den Swimmingpool, und neben einem Swimmingpool brauchen die feinen Leute auch ihr Telefon, verständlich.
    Ich ging auf Harris zu. In diesem Augenblick sah er hoch.
    Er sah mir genau in die Augen, aber er schien durch mich hindurchzusehen. Sein Gesicht nahm einen fassungslosen Ausdruck an, der Mund öffnete sich.
    Auf seiner Stirn erschien ein dunkler Punkt, genau zwischen den Augen. Ich sah, wie der Mann das Gleichgewicht verlor und nach hinten glitt.
    »Harris!«, schrie ich und machte einen Satz.
    Ein Hammerschlag traf mich am Hinterkopf, Funken sprühten.
    Um mich herum begann sich alles zu drehen. Ich spürte, wie ich das Bewusstsein verlor.
    Verzweifelt wehrte ich mich dagegen, aber gegen diesen

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