0392 - Das Schiff der grünen Geister
Sie den diensthabenden Kommandanten bitten, die Verbindung herzustellen? Wer ist es?"
„Der Erste Offizier, Moghu."
„Gut. Vielleicht ist es besser so Und melden Sie mir jede Veränderung der Strahlung, die Sie in der Ortungszentrale messen können. Es ist möglich, daß unsere Ergebnisse anders lauten."
„Geht in Ordnung."
Das war das letzte normale Gespräch zwischen Kommandozentrale und dem Labor der Biophysikalischen Abteilung.
Was danach folgte, war ein Alptraum.
2.
Rhodan erwachte, bevor ihn Oberstleutnant Ische Moghu über die Interkomanlage wecken konnte.
Mit seiner Kombination bekleidet lag er auf dem Bett, auf dem er einige Stunden geschlafen hatte. Er sah auf die Uhr.
Früher Nachmittag, 3. Juli des Jahres 2437 Erdzeit.
Seit zehn Stunden liefen die Experimente Dr. Merztelars.
Fünf Stunden etwa hatte er selbst geschlafen.
Was weckte ihn nun auf?
Ehe er sich darauf eine Antwort geben konnte, summte der Interkom. Gleichzeitig flammte der kleine Bildschirm auf der Gegenseite auf. Rhodan setzte sich aufrecht hin, damit der Rufer ihn sehen konnte.
„Hier Kommandozentrale, diensthabender Kommandant Oberstleutnant Moghu. Sir, Meldung von Dr. Merztelar..."
In knappen Worten unterrichtete der Afrikaner Perry Rhodan über das was bisher vorgefallen war. Er enthielt sich jeden Kommentars und erwähnte nur noch, daß drei Dolans vernichtet worden waren.
Für Rhodan waren die Dolans plötzlich unwichtig geworden.
„Eine Hyperstrahlung? Was sagt Dr. Bysiphere dazu?"
„Tut mir leid, Sir, ich habe keine Verbindung zum Labor. Ich soll Sie nur unterrichten. Das ist alles.
Kommen Sie in die Kommandozentrale?"
„Gleich. Aber verbinden Sie mich vorher mit Merztelar."
Der Schirm wurde dunkel. Dann, nach wenigen Sekunden, erschien wieder das Gesicht des Ersten Offiziers darauf. Auf seinem Gesicht war ein grauer Schimmer zu erkennen, und Schreck hatte seine sonst so ruhigen und gelassenen Züge verzerrt.
„Sir... im Labor... bitte, kommen Sie sofort!"
Rhodan ahnte, daß er künftig mehr auf Gefühle geben sollte.
„Was ist geschehen? Reden Sie doch, Moghu!"
„Kommen Sie, Sir. Es ist grauenhaft. Und ich spüre es auch schon."
„Was zum Donnerwetter, spüren Sie?"
Der Bildschirm wurde dunkel.
Rhodan saß noch eine Sekunde auf seinem Bett, dann sprang er hoch und raste auf den Gang hinaus. Mit den Antigravliften erreichte er schon zwei Minuten später die Kommandozentrale. Als er sie betrat, bot sich ihm ein merkwürdiges Bild.
Oberstleutnant Ische Moghu hing verkrampft in seinem Sessel und hielt sich mit beiden Händen an den Lehnen fest, als sei eine unsichtbare Kraft dabei, ihn wegzuzerren. Er starrte auf die Schirme des Interkoms und stieß unverständliche Laute aus. Offiziere, die gerade Dienst in der Kommandozentrale versahen, sahen Rhodan mit weit aufgerissenen Augen entgegen.
Atlan, der schon vor Rhodan die Zentrale erreicht hatte, drehte sich nicht um, als er sagte: „Komm her und sieh dir das an! Die Leute im Labor..."
Rhodan stellte mit einem Blick fest, daß sich die CREST im Linearflug befand und somit im Hyperraum aufhielt. Mit einem schnellen Griff schaltete er den Hauptschirm des Interkoms ein, um besser sehen zu können.
Dr. Merztelar und die übrigen Wissenschaftler schienen jetzt nur noch wenige Meter entfernt zu sein und man konnte jede Einzelheit mit schmerzhafter Deutlichkeit erkennen.
Aus dem Lautsprecher drangen die Schreie der Menschen, die dem Neo-Bilatium am nächsten waren...
Rhodan und Atlan bot sich ein unbegreiflicher und furchtbarer Anblick, der sie in ihrer Entschlußkraft für lange und wertvolle Sekunden völlig lähmte. Was dort im Labor geschah, war einfach unmöglich.
Und doch geschah es.
„Sie verändern sich... ihre Körper verändern sich, Perry..."
Rhodan war totenblaß, als er flüsterte: „Sie lösen sich auf, aber sie bleiben... ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Sie schreien, also bemerken sie die Verwandlung. Vielleicht haben sie auch Schmerzen." Plötzlich richtete er sich auf. „Atlan, wir müssen etwas unternehmen! Diese Hyperstrahlung..."
„Sie nur ist die Ursache. Sehen Sie Beriot stand am weitesten in der Ecke, bei ihm dauert die Umwandlung daher länger. Er hat die Luftzufuhr für das Labor eingeschaltet. Vielleicht haben wir Glück, sonst befürchte ich..."
„Was?"
Atlan sagte ruhig: „Ich befürchte, daß auch wir von der Strahlung beeinflußt werden."
Genau in diesem Augenblick schrie Ische Moghu
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