Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0392 - Phantom-Kommando

0392 - Phantom-Kommando

Titel: 0392 - Phantom-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
diese Dinger tatsächlich geben? Ich hob die Schultern und wollte den Pfeil schon in meiner Jackentasche verschwinden lassen, als er plötzlich zwischen meinen Fingern zerfiel. Auf einmal rieselte Staub durch die Lücken in der Hand zu Boden. Er war ebenso hell wie der Pfeil, und ich konnte nichts anderes tun, als ihm nachzuschauen.
    Schon wieder Staub, dachte ich dabei und mußte an meinen letzten Fall denken, wo Menschen zu Staub zerfallen waren, nachdem sie die Spur des Teufels berührt hatten. [1] und mit einer dichten Schmutzschicht belegt, so daß die Helligkeit kaum mehr als solche bezeichnet werden konnte.
    Das hier hatte aber mit dem anderen nichts zu tun, dessen war ich mir sicher. Die Magie mußte den Pfeil verlassen haben, und deshalb konnte er zu Staub geworden sein.
    Wer steckte dahinter? Wer setzte einen Killer auf mich an, der, davon ging ich jetzt aus, auf einem fliegenden Teppich saß und ungemein schnell war. So schnell, daß ich ihn mit den Augen kaum hatte verfolgen können.
    Ich schüttelte mich unter einer Gänsehaut, warf noch einen Blick auf den offenen Eingang und ging zum nächsten Kontaktknopf, um das Rollgitter wieder nach unten gleiten zu lassen. Der dabei entstehende Krach begleitete meinen Weg zur Liftkabine, die mich hoch in die Wohnung schießen sollte.
    Zwar brannten über beiden Lifts Lampen, aber deren Haut war Ich wollte den Lift holen und streckte schon meine Hand aus, um den Knopf zu berühren, als ich hinter mir aus dem Dunkel die Stimme einer Frau vernahm.
    »Lassen Sie das, Mr. Sinclair!«
    ***
    Ich war tatsächlich versucht, den Finger vorzuschieben und somit auf den Knopf zu drücken, aber irgend etwas hielt mich von dieser so einfachen Bewegung ab.
    Ich selbst konnte kaum sagen, was es gewesen war, möglicherweise hatte es am Klang der Stimme gelegen, daß ich so zögernd reagierte und mich anschließend umdrehte, wobei ich über die Stimme nachdachte.
    Okay, sie hatte einer Frau gehört, aber das Timbre war weder rauchig noch lockend gewesen, auch nicht interessant, so daß man als Mann gespannt darauf war, die Frau zu sehen, nein, eine andere Tatsache hatte mich stutzig werden lassen.
    In der Stimme hatten Hoffnung und Resignation gelegen.
    Zwei in sich widersprüchliche Gefühle, die hier zusammenkamen und mich aufmerksam werden ließen.
    Deshalb hatte ich mich gedreht.
    Da nur die Notbeleuchtung brannte und ich zudem allein im Schein der Liftleuchten stand, konnte sie mich besser erkennen, als ich sie. Von der Frau sah ich nur die Umrisse.
    Sie stand vielleicht vier Schritte von mir entfernt und trug einen langen Mantel, in dessen Taschen sie ihre Hände vergraben hatte.
    Sie wirkte wie eine Figur, in die plötzlich Leben hineinkam, denn sie atmete vor dem nächsten Satz scharf aus.
    »Ich danke Ihnen, Mr. Sinclair!«
    Mein Lachen verriet Verlegenheit. »Wofür? Ich habe mich doch nur umgedreht.«
    »Sie hätten auch hochfahren können.«
    »Da haben Sie allerdings recht.«
    »Aber Sie haben es nicht getan, und das finde ich gut, Mr. Sinclair. Ich danke Ihnen.«
    »Warten Sie ab. Vielleicht ist es nur Neugierde von mir gewesen. Was wollen Sie eigentlich von mir?«
    »Mit Ihnen sprechen.«
    »Das hatte ich mir gedacht. Einfach so?«
    »Ja.«
    »Dienstlich oder privat.«
    »Ich würde sagen, daß es dienstlich ist.«
    Sofort dachte ich an die beiden Attacken. Ob die Frau, von der ich bisher kaum etwas gesehen hatte, irgendwie mit den beiden Attacken auf mich in Zusammenhang stand? Möglich war es, denn ihr Auftauchen umschrieb ich ebenfalls mit dem Begriff rätselhaft, wenn sie auch nicht so gefährlich war, wie der seltsame Mensch auf dem fliegenden Teppich.
    Ich deutete auf den Lift. »Dann würde ich doch vorschlagen, daß wir nach oben gehen und bei einem kleinen Drink Ihr Problem besprechen.«
    Sie schüttelte den Kopf. Ihre Gestalt warf einen Schatten auf den Boden, der sich bei dieser Reaktion zuckend mitbewegte. »Nein, dagegen bin ich, Mr. Sinclair.«
    Ich war irritiert. »Wollen Sie vielleicht in ein Lokal gehen, weil Sie Angst haben, mit einem Fremden…«
    »Auch nicht. Ich möchte bleiben.«
    »Hier unten?«
    »Ja, Sir. In Ihrem Wagen. Es kann sein, daß wir sehr schnell wegmüssen, wenn Sie verstehen.«
    Ich verstand zwar nicht, aber diese Person hatte mich neugierig gemacht. Zudem war es noch nicht allzu spät. Mitte August wurden die Tage bereits kürzer. So hob ich abermals die Schultern und deutete auf meinen abgestellten Silbergrauen. »Hoffentlich

Weitere Kostenlose Bücher