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0396 - Leonardos Zauberbuch

0396 - Leonardos Zauberbuch

Titel: 0396 - Leonardos Zauberbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wie der es geschafft hatte, aus dem explodierenden Auto lebend zu entkommen. Der Beschreibung nach sollte er zwar das linke Bein etwas nachziehen, war aber ansonsten äußerlich unversehrt. Da mußte er die Beamten der polizia stradale ganz schön hereingelegt haben…
    Jetzt war der Anruf vom Bozener Regionalflughafen gekommen, daß Giorgio Gambino hier einen Flug mit der Chartermaschine nach München gebucht hatte.
    Es paßte gerade.
    Die Maschine aus Milano würde eine halbe Stunde vor dem Start des Charterflugzeuges in Bozen zwischenlanden, um dann nach Innsbruck weiterzufliegen. Für Malone bedeutete das, daß er Gambino in Bozen abfangen konnte Einen Verräter hatte er hingerichtet. Der zweite würde ihm auch nicht entgehen. Und Malone stand unter dem Schutz des Fürsten der Finsternis…
    ***
    Unterdessen kauerte Gambino in dem kleinen Hotelzimmer an Bozens Stadtrand vor dem aufgeschlagenen Buch und dem Amulett. Nachdenklich betrachtete er es. Es fühlte sich irgendwie tot an. Dennoch war es in der Nacht zu ihm gekommen, als er es beschwor.
    In Leonardos Zauberbuch ließ sich nachlesen, daß dieses Amulett sowohl aktiviert als auch stillgelegt werden konnte. Sein Gefühl sagte ihm, daß es derzeit stillgelegt sein mußte, aber warum es dann trotzdem reagiert hatte, konnte er nicht ergründen. Ebensowenig, was unter einer Aktivierung zu verstehen war und in welchen Punkten sich die beiden Zustandsformen voneinander unterschieden.
    Ihm war es jetzt auch nicht wichtig. Er wollte Merlin anrufen, ihn befragen und versuchen, sich so schnell wie möglich unter seinen Schutz zu stellen.
    Und er begann mit seiner Anrufung nach den Buchstaben des Zauberbuches, ohne zu ahnen, was er damit auslöste…
    ***
    Merlin konnte den Ruf nicht hören, der über das Amulett an ihn gesandt wurde, denn Merlin befand sich nach wie vor in Caermardhin in seinem Gefängnis aus gefrorener Zeit. Aber Sid Amos nahm den Ruf wahr. Er spürte ihn, weil er sich im Laufe der Zeit auf Merlins Magie einzustellen begann, und weil er mit seinen drei Amuletten verbunden war. Aber über ein Amulett erging der Ruf.
    Über Zamorras Amulett!
    Amos entsann sich deutlich, was er in der Nacht gespürt hatte, was ihn alarmierte: Merlins Macht und Leonardos Zauber rufen Zamorras Amulett!
    Und jetzt wurde Zamorras Amulett benutzt! Aber nicht von Zamorra. Der wußte nicht, wie man Merlin auf diese Weise anrufen konnte. Dafür wußte er aber, daß es sinnlos war, und würde es deshalb nicht tun.
    Demzufolge hatte ihm jemand das Amulett gestohlen. Und Teri, die sich um die Sache kümmern wollte, schien bisher keinen Erfolg zu haben.
    Sid Amos suchte Zamorra.
    Er fand ihn in Südtirol und versetzte sich direkt dorthin, um nachzusehen, was es mit dieser Sache auf sich hatte.
    Er traf Nicole und Zamorra in ihrem Zimmer nicht an, aber Augenblicke später im Frühstücksraum, der sich auf gleicher Etage befand. Ungefragt gesellte er sich hinzu. »Einen guten Morgen allerseits…«
    Er hatte wieder eine seiner Tarngestalten angenommen und zeigte sich als seriöser Handelsvertreter im Fischgräten-Anzug. Aber die Art seines Auftauchens verriet ihn ebenso wie ein schnelles Handzeichen, das Zamorra und Nicole erkannten, auch wenn ihnen das Gesicht des vormittäglichen Überraschungsgastes fremd war.
    »Assi. Du hast uns gerade noch gefehlt«, seufzte Nicole. »Ist das deine hiesige Tarnexistenz, mein Lieber?«
    »Sie war es in meiner Zeit als Fürst der Finsternis, und ich habe sie nie gelöscht«, sagte Amos. »Zamorra, ist dir eigentlich bekannt, daß dir jemand dein Amulett gestohlen hat?«
    Zamorra und Nicole sahen sich an. »So etwas scheint sich schnell herumzusprechen. Die Welt ist doch klein.«
    »Weißt du wenigstens, wer es in Besitz hat?«
    »Woher sollte ich? Ich weiß ja nicht einmal, auf welche Weise es verschwunden ist. Nicole glaubt an einen Hoteldieb, aber das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Jemand hat es mit einer Art pervertierten Silbermond-Magie zu sich gerufen«, erklärte Amos. »In der vergangenen Nacht. Teri wollte sich darum kümmern, scheint aber noch keinen Erfolg damit zu haben. Aber der Dieb experimentiert gerade damit. Und er befindet sich ganz in der Nähe. Es muß Bozen sein, glaube ich.«
    »Woher weißt du das?« stieß Zamorra verblüfft hervor. Er glaubte Amos jedes Wort. Merlins Stellvertreter hatte es noch nie nötig gehabt, ihn zu belügen, selbst früher nicht, als sie auf verschiedenen Seiten der Schicksalswaage

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