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0396 - Leonardos Zauberbuch

0396 - Leonardos Zauberbuch

Titel: 0396 - Leonardos Zauberbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht, sondern steckte es ein und fuhr mit dem Fiat Tipo nach Bozen hinein.
    Er brauchte einen ruhigen Platz, an dem er die Anrufung Merlins mittels des Amuletts ausprobieren konnte. Seine Ungeduld wuchs immer mehr. Er wollte nicht mehr lange zögern. Je schneller er es schaffte, desto besser konnte es doch nur sein.
    Am Ortsrand fand er ein kleines Hotel, das noch ein Zimmer frei hatte -die Touristensaison war gerade vorbei.
    Giorgio Gambino begann mit seiner Vorbereitung.
    ***
    Auf der Leitner-Hofstätte bei Vigo hatte man Teri Rheken beim Frühstück noch nicht vermißt. Es kam schon mal vor, daß sie es ausfallen ließ, weil die Leitners früh mit ihrer Arbeit beginnen mußten und deshalb keine Ewigkeit auf ihren Gast warten konnten.
    Ein paar Stunden später fiel es dann Sibylle auf, daß Teris Brötchen immer noch unberührt da standen. Daß die Druidin dermaßen lange schlief, war Sibylle bisher noch nie aufgefallen.
    Sie klopfte am Gästezimmer an die Tür.
    Als keine Antwort kam, trat sie trotzdem ein und fand das Zimmer verlassen vor. Teris leichtes Gepäck war allerdings noch da und ein Zettel mit einer Botschaft, deren Bedeutung Sibylle nicht so recht aufgehen wollte.
    Ich mußte fort. Rückkehr unbestimmt. Informiere Zamorra…
    Und der sollte über Munro in Caldaro erreichbar sein?
    Was das alles sollte, war Sibylle nicht klar. Trotzdem tat sie ihrer druidischen Freundin den Gefallen und rief in Caldaro an. Bloß meldete sich da keiner. Munro machte gerade seinen allmorgendlichen Rundgang durch die Ortschaft, und war damit telefonisch gerade unerreichbar.
    Nun ja, vielleicht ließ er sich am Nachmittag oder am Abend erreichen. Davon, daß die Übermittlung der Information dringend war, stand auf dem Zettel nichts.
    ***
    Teri Rheken hing derweil in Milano am Telefon und unterhielt sich mit dem Polizeipräfekten selbst. Mit zäher Geduld hatte sie es fertiggebracht, sich durch die Vorzimmer und Nebenbüros weiterverbinden zu lassen, bis sie schließlich den Präfekten selbst in der Leitung hatte.
    Ihre druidischen Fähigkeiten ließen sie mit jeder Sprache zurechtkommen. Den leichten Akzent, den sie dennoch besaß, mochte ein aufmerksamer Zuhörer für sizilianisch halten. Und der Präfekt war ein aufmerksamer Zuhörer.
    Teri sprach von der Sekte. Von denen gab es eine ganze Menge in Milano und Umgebung, und die meisten waren ungefährliche Scharlatanerie. Aber als Teri von einem mutmaßlichen Menschenopfer sprach und von einem Sektenangehörigen, der während des letzten Rituals ums Leben gekommen war, horchte auch der Präfekt auf und zeigte brennendes Interesse.
    Von den genauen Vorfällen hatte Teri bei ihrem Hypnose-Verhör des Sektenpriesters erfahren, aber auch, daß nach ihr selbst eine Fahndung lief. Deshalb konnte sie es nicht riskieren, persönlich bei der Präfektur zu erscheinen. Mit Sicherheit hätte man sie erst einmal festgenommen und stundenlang versauern lassen, bis sich einmal jemand um sie kümmerte. Und wenn sie dann von der Sekte berichtete und ihre Behauptungen aufstellte, würde man das als Ablenkungsmanöver abtun.
    Und nun hatte sie es fast nicht für möglich gehalten, welches Interesse der Präfekt plötzlich zeigte.
    Teri beschrieb die Fabrik und den Weg, der durch die versteckte Hintertür in die Tiefe führte. Sie beschrieb die Utensilien, die man in der kleinen Rüstkammer finden konnte, und die Spinde im Umkleideraum, in denen die Kapuzenkutten aufbewahrt wurden. Auch den halb zerbröckelten Altar-Rest aus schwarzem Marmor ließ sie nicht aus.
    »Ich weiß davon, weil ich mich selbst in diesen Räumen umgesehen habe… und von einem hochgestellten Angehörigen der Sekte erfuhr ich Namen… sind Sie daran interessiert, signor prefettore?«
    Und wie er es war.
    Er schaltete die Aufzeichnung ein. Ein Tonband nahm die Namen auf, die Teri nannte. Durch die Telefonverbindung konnte sie nicht sehen, wie dem Präfekten abwechselnd kalt und heiß wurde, während er zuhörte.
    Namen aus der höchsten Gesellschaft Milanos! Geldadel, der erst in den letzten paar Jahren angefangen hatte, eine Rolle zu spielen, aber trotzdem waren diese Menschen bereits zu bedeutenden Faktoren geworden, die notfalls selbst einem kleinen Polizeipräfekten das Genick brechen konnten.
    Und dann wurde ihm noch einmal heiß, als Teri zum Schluß den Namen Malone nannte, den sie sich als krönenden Höhepunkt Vorbehalten hatte.
    An seiner brüchigen Stimme hörte sie die Bestürzung des Präfekten. »Sind Sie

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