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0396 - Leonardos Zauberbuch

0396 - Leonardos Zauberbuch

Titel: 0396 - Leonardos Zauberbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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absolut sicher, daß Sie keiner Täuschung unterlegen sind? Ausgerechnet Serpio Malone… der gehört doch zu den Carabinieri!« Keine Frage, eher eine inhaltsschwere Feststellung. Teri konnte die Bestürzung des Polizeichefs verstehen. Die Carabinieri, die uniformierten Polizeibrigaden, galten als die zuverlässigsten überhaupt und als die Stütze der nationalen Gesetzgebung. »Daß jemand aus unserem Polizeiapparat Begünstigungen durchführte, Straftaten vertuschte und dergleichen mehr, wissen wir seit langem, aber daß es ein Carabiniere-Offizier ist… ich frage Sie noch einmal, signorina Rheken, woher Sie Ihre Informationen haben!«
    »Von Ettore Terzotti, dem Oberhaupt der Sekte selbst…«
    »Dann müssen sie stimmen, wenn es diese Sekte wirklich gibt. Wir kümmern uns darum. Wo können wir Sie erreichen? Wir schicken Ihnen zwei Beamte, die Sie abholen und für Ihren Schutz sorgen. Sie verstehen natürlich, daß Sie Ihre Aussage trotz des Tonbandmitschnittes noch einmal hier schriftlich abfassen müssen…?«
    Natürlich verstand Teri das, bloß hatte ihr eine solche Aktion gerade noch gefehlt. Sie gab eine Scheinadresse an, versprach, brav auf das Auftauchen der Beamten zu warten und legte auf.
    Noch hatte Malone trotz der Verdächtigung die Hand am Drücker und konnte seinen Kopf aus der Schlinge ziehen. Aber Teri hoffte, daß man ihren Angaben dennoch nachgehen würde. Und sobald die unterirdischen Räume der Fabrik gefunden wurden, untermauerte das ihre Aussagen.
    In der Tat schickte der Präfekt Beamte zur Fabrik, die eindrangen und den erschossenen Ettore Terzotti fanden. Das untermauerte die These der Informantin Hier war ein Verräter hingerichtet worden.
    Dennoch blieb die große Aktion noch aus. Sie bedurfte einer guten Vorbereitung, wenn nicht die falschen Köpfe rollen sollten.
    Zudem gab es nur Teri Rhekens telefonische Information. Von der Informantin selbst fehlte jede Spur…
    ***
    Auch Serpio Malone hatte seine Informanten.
    Schon fünf Minuten nach dem Ende des Telefonats wußte er, daß der Schatten eines Verdachts auf ihn gefallen war. Ein Vertrauensmann hatte ihn davon unterrichtet. Der Stein, der durch den Verrat Terzottis ins Rollen gekommen war, begann zu einer Lawine zu werden.
    Aber von dieser Lawine wollte er sich nicht erschlagen lassen. Er dachte auch nicht daran, die anderen zu warnen. Ihm ging es jetzt um seine eigene Haut.
    Für den Mord an Terzotti würde der Satan ihn schützen, nicht aber für seine Mitgliedschaft in der Sekte, welcher durch den Diebstahl des Zauberbuches ohnehin der Boden der Rituale entzogen worden war. Die Sekte ließ sich nicht mehr halten. Ihr diktatorischer Anführer war tot, das Buch gestohlen - einen Ersatz aufzubauen, war es zu spät.
    Alles fallen lassen!
    Mit Warnungen verlor Malone Zeit, die er selbst benötigte. Sollten die anderen sehen, wie sie die Verdächtigungen von sich abwälzten. Er selbst wollte sich nicht mehr befragen lassen.
    Nach dieser Verdächtigung war seine Karriere bei den Carabinieri beendet. Selbst wenn er seine vermeintliche Unschuld überzeugend demonstrieren konnte, würde er für sehr lange Zeit auf seinem Dienstrang eingefroren werden. Jemand, der unter einen so schwerwiegenden Verdacht fiel, an einer mordenden Sekte beteiligt zu sein, war in einem höheren Amt nicht tragbar.
    Malone stieg aus!
    Was er behalten würde, waren seine Kenntnisse und seine Verbindungen. Mit denen ließ sich eine neue Existenz aufbauen. Was er daraus machen würde, war ihm noch nicht klar, aber während er erst einmal auf Dienstreise verschwand, konnte er darüber nachdenken.
    Das Flugticket war schon gebucht. Als die Aufforderung sein Büro erreichte, zu einer Besprechung zu erscheinen, war er bereits nicht mehr zu Hause, sondern bestieg gerade ein Flugzeug. Die Dienstreise hatte er sich selbst genehmigt.
    Er flog nach Bozen!
    Von dort hatte er eine Information erhalten, die ihm wichtig genug schien, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
    Schon in der Nacht, als die Suche nach dem Verräter Gambino anlief, hatte Malone ein weit gespanntes Netz über Norditalien ausgeworfen und überall Informanten aktiviert. Am frühen Vormittag war eine Notiz auf seinem Schreibtisch gelandet, daß ein Mann, auf den Gambinos Beschreibung paßte, in Verona ein Flugticket gekauft und einen Wagen gemietet hatte. Daß beides falsche Spuren waren, war Malone sofort klar. Wie Gambino nach Verona gekommen war, bereitete ihm auch keine Kopfzerbrechen. Eher schon,

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